von Rudi Dümpert
Der TSV Aubstadt hat nach dem 3:1-(0:1)-Erfolg im Duell der Bayernligisten gegen die SpVgg Ansbach die zweite Toto-Pokal-Hauptrunde erreicht und hofft hier auf einen namhaften Gegner. Die auf mehreren Positionen veränderte TSV-Mannschaft zeigte dabei allerdings das gleiche Verhalten wie in den letzten Partien: Sie brauchte eine Halbzeit lang Anlaufzeit, um auf Touren zu kommen und den Gegner dann noch deutlich zu beherrschen. Dies mag auch daran gelegen haben, dass mit Ingo Feser nur eines der vier bisherigen Ketten-Glieder in der Abwehrformation stand. Das Fehlen von Trunk, Schebak, Bauer, Benkenstein, Dellinger (alle verletzt), Grader und Grell war nur bedingt gewollt.
Keeper Mack patzt
Nicht gewollt waren „die schlechte erste Halbzeit und die fehlende Körpersprache nach hinten“, ärgerte sich Aubstadts Trainer Josef Francic. Zur Pause hätte es aufgrund zahlreicher Chancen auf beiden Seiten eigentlich auch 2:3 statt 0:1 stehen können. Den Gegentreffer durch Niklas Reutelhuber muss TSV-Keeper Christian Mack allein auf seine Kappe nehmen, weil er einen 30-Meter-Freistoß-Aufsetzer von Kapitän Hasselmeier dem Schützen direkt vor die Füße prallen ließ. Allerdings hatte er bis dahin seine Mannschaft schon einige Male mit tollen Paraden vor einem früheren Rückstand bewahrt. Äußerst umtriebig agierten in dieser Phase der Ansbacher Lukas Schmidt, den die Aubstädter nie in den Griff bekamen, und der Ballschlepper und Einfädler Abadjiew. Mit schnellen Gegenstößen erzeugten die Mittelfranken eine gefährliche Situation nach der anderen. Aber auch die SpVgg benötigte das Glück (Christoph Schmidt an den Pfosten) und einige Rettungstaten von Torhüter Sebastian Heid.
Laute Pausenansprache
Aus der Kabine kam nominell die selbe Aubstädter Mannschaft, aber vom Auftreten her eine ganz andere. Jetzt zeigte sie alle Qualitäten, die sie vorher hatte vermissen lassen. „Es gab eine klare Aussprache in der Kabine“, verriet Francic, „ganz andere Körpersprache, bessere Rückwärtsbewegung, mehr Laufbereitschaft.“
Markus Thomann hätte kurz nach Wiederbeginn um ein Haar die Lücke gefunden. Doch Teufelskerl Heid lenkte seinen abgefälschten 22-Meter-Schuss noch um den Pfosten. Bei Steffen Behrs Ausgleich war er aber machtlos. Feser hatte geflankt, Kirsten mit dem Kopf nach hinten verlängert und Behr volley vollendet. So unglücklich der Zeitpunkt des Rückstands (45. + 2) war, so glücklich war der schnelle Ausgleich (51.) danach. Und damit war die Angriffsmaschinerie der Aubstädter wieder in Schwung, wie bei den letzten guten Auftritten daheim.
Dazu gehörte aber auch, dass reihenweise hundertprozentige Chancen vergeben wurden. Als Christian Mack (54.) den erneuten Rückstand gegen Lukas Schmidt verhindert hatte, folgte eine halbe Stunde mit Torchancen für drei Siege, wobei mindestens die halbe Mannschaft auf der Liste der vergebenen Möglichkeiten auftaucht. „In dieser Phase machte sich wahrscheinlich auch der eine Tag weniger zur Regenration von den Ansbachern bemerkbar“, bekannte Francic.
Joker stechen
Dennoch war es eine Geduldsprobe für die Einheimischen bis zur 72. Minute. Da chippte Daniel Leicht in überragender Manier den Ball zu Christoph Schmidt. Dessen Schuss aufs leere Tor wäre auch beinahe noch verhungert, bis ihn der Keeper beim Abwehrversuch selbst noch ins Netz drückte. Zwei Neuzugänge und Wechselspieler vertrieben die Angst vor dem Elfmeterschießen endgültig. Daniel Fürst servierte Michael Kraus die Kugel wie auf dem Tablett zum 3:1. Erkenntnisse für das Punktspiel kommenden Mittwoch an selber Stelle sind von beiden Seiten genug auszuwerten.
Spielbericht eingestellt am 22.08.2018 20:59 Uhr