von infranken.de, Peter Balthasar
Dieses Pokalspiel, das letztlich mit einem nicht unverdienten Sieg des Bayernligisten endete, hatte mehr als 250 Zuschauer verdient. Denn beide Kontrahenten suchten vom Anpfiff weg die bedingungslose Offensive. Die Spieler zeigten die Laufbereitschaft und die Zweikampfhärte, die man sich zuvor vom Nationalteam gewünscht hätte.
Führungsmöglichkeit für FC
Die erste Torchance ergab sich schon nach zwei Minuten, als Simon Snaschel einen Pass von Björn Schönwiesner aufnahm, die Kugel allerdings am langen Eck vorbeisetzte. Zehn Minuten später hätte der Gastgeber, die respektlos sein Heil in der Flucht nach vorne suchte, in Führung gehen können. Philipp Pfeuffer, der zusammen mit Michael Emmer wirkungsvoll auf der "Doppelsechs" immer wieder den Spielaufbau des Favoriten störte, steckte auf Andy Graup durch, der allerdings in Keeper Julian Schneider seinen Meister fand. An ihrem neuen Torhüter dürften die "Gallier" noch viel Freude haben, er strahlte in kitzligen Situationen eine Bärenruhe gepaart mit guten Reflexen aus.
Handspiel vor dem Tor?
Nach der verpassten Chance zum 1:0 agierten die Betz-Mannen optisch überlegen. Gefährlich wurde es in der 23. Minute, als Stefan Piecha nach Freistoßflanke von Dominik Zehe einen Flugkopfball in den Fangzaun setzte. Als die Fans schon mit einer Nullnummer beim Kabinengang rechneten, kam es zu einer Szene, die noch lange nach Spielende heiß diskutiert wurde und als möglicherweise spielentscheidend angesehen wurde. Denn nach einer Hereingabe von Rechtsaußen André Rieß soll Snaschel das Leder mit der Hand gestoppt und so Richtung Fuß gebracht haben. "Also ich kann es wirklich nicht sagen", sagte der Torschütze nach dem Abpfiff. "Das ging so schnell und unter Bedrängnis, ich bin eher davon ausgegangen, dass ich mit der Brust an der Kugel war, aber beschwören würde ich es nicht."
Verletzungsbedingter Wechsel
"Das war ganz klar ein Handspiel", schimpfte FC-Goalie Frank Fella, der nach einem Zusammenprall verletzungsbedingt nach der Pause Simon Finke Platz machen musste. "Das war insofern schlecht, weil ich damit einer weiteren Einwechselmöglichkeit bei den Feldspielern beraubt wurde", sagte Martin Halbig, der zu Beginn des zweiten Durchgangs seinen Sohn zur Stärkung der Offensive auf den Platz beorderte. Dieser sorgte dann auch für Druck über die rechte Seite und beschäftigte fortan seinen Gegenspieler Moritz Heusinger intensiv.
Den nächsten Treffer setzten allerdings die Grün-Weißen. Nach einem abgefangenem Ball im Mittelfeld leitete Maximilian Zang eine Ballstafette ein, die Pascal Zehe auf Snaschel fortsetzte, der flach einschob. Vier Minuten später lag das 0:3 in der Luft, nach einem Rieß-Rückpass von der Grundlinie grätschte Snaschel den Ball an den Pfosten, der Nachschuss von Zehe schlug im Wald ein. Den folgenden Abschlag erlief sich Simon Bolz, der mit einem Diagonalpass Halbig bediente, der Heusinger gekonnt austanzte, mit seinem Heber aber am hochgewachsenen Schneider scheiterte. "Wenn da der Anschlusstreffer gelingt, hätte das vielleicht die Großbardorfer verunsichert und uns noch einmal einen zusätzlichen Schub gegeben", sagte Halbig, der schließlich das vorentscheidende 0:3 registrieren musste.
Der eingewechselte Florian Dietz scheiterte zunächst an Finke, brachte das Leder im zweiten Versuch aber über die Torlinie. Im Gegenzug schafften die "Füchse" den Ehrentreffer, nach Foul von Heusinger an Graup verwandelte Halbig sicher. Die Partie blieb in den Schlussminuten weiter kampfbetont, trotz der brütenden Hitze gaben alle Akteure 100 Prozent. "Das war nicht nur ein schönes, sondern auch das erhoffte Ergebnis", sagte TSV-Coach André Betz. "Fuchsstadt ging mit einer aggressiven, aber nicht unfairen Einstellung zur Sache."
Spielbericht eingestellt am 02.07.2018 17:01 Uhr