Verbandspokal zweite Runde, der Bezirksligist TSV Meeder empfängt im heimischen Kastanienstadion den Drittligisten Kickers Würzburg. Für die Gastgeber mit Sicherheit das Spiel des Jahres, denn welcher Bezirksligist hat schon die Möglichkeit, sich in einem Pflichtspiel mit einem Drittligisten zu messen. Die Vorzeichen sind klar, die Gäste sind der haushohe Favorit und alles andere als ein klarer Sieg für die Kickers aus Würzburg wäre eine große Überraschung. Die Gastgeber werden natürlich alles in die Waagschale werfen, um die Kickers so gut es geht zu ärgern, in allererster Linie werden sie aber das Spiel genießen. Freuen wir uns auf einen schönen Fußballabend in Meeder, welcher in dieser Art wohl lange nicht mehr stattgefunden hat. Geleitet wird die Partie um Unparteiischen Björn Söllner vom TSV Schonungen.
Felix Müller (re.) geht an Pascal Wächter vorbei.
Mirco Schuberth
Nicht verstecken wollte sich der TSV Meeder, Trainer Stefan Nöth schickte eine 4-4-2-Formation auf das Feld, die etwas defensiver ausgerichtet war als die Formation der Gäste, die natürlich von Beginn an nach vorne spielten. Schon nach vier Minuten war dann auch der Bann gebrochen, nach einer schönen Hereingabe von der rechten Seite, musste Felix Müller am zweiten Pfosten nur noch den Fuß hinhalten und es stand 1:0 für die Gäste. Die Kickers mit weiteren Möglichkeiten, aber auch die Gastgeber mit zwei Offensivaktionen, erst war es Tim Knoch, der nach einer Flanke von Thiel den Ball über das Tor köpfte und anschließend war es Tom Thiel, der einen Freistoß aus 17 Metern um die Mauer zirkelte, die Zuschauer hatten auch den Torschrei schon auf den Lippen, doch der Ball ging nur ans Außennetz. Das sollte es aber auch an Offensivaktionen der Gastgeber gewesen sein, denn im Anschluss spielten nur noch die Würzburger Kickers. Doch in der Anfangsviertelstunde verkauften sich die Gastgeber wirklich gut und konnten den knappen Rückstand ausrecht erhalten. Erst in der 16. Minute das 2:0 für Würzburg, nach einer präzisen Flanke von Königs konnte Bytyki den Ball mit dem Kopf im Tor der Gastgeber unterbringen. Nur sieben Minuten später das 3:0 für die Gäste, Skarlatidis drang bis fast auf die Grundlinie vor, spielte den Ball dann scharf nach innen und aus spitzem Winkel konnte Felix Müller den Ball dann im Tor des TSV Meeder unterbringen. Es wirkte, als ließen die Spieler des TSV Meeder den Gäste zu viel Platz, doch von außen ist das leicht gesagt, denn bei diesem Tempo, das die Würzburger vorlegten, war es schwierig, an den Ball zu kommen. Nur zwei Minuten nach dem 3:0 erhöhten die Kickers schon auf 4:0. Die überragende Felix Müller ließ zwei Gegenspieler stehen, legte von der Grundlinie zurück auf Kleihs und der schoss das Leder aus elf Metern ins Tor des TSV. Die Gäste nahmen die Partie wirklich seriös, sie spielten immer wieder schnell über die Flügel, drangen zur Grundlinie vor und legten den Ball dann quer und zurück und kamen immer wieder zu gefährlichen Abschlüssen. Sie beschäftigten die Gastgeber pausenlos und ließen diesen nur wenig Luft zum Atmen. Schön anzuschauen waren auch die genauen und scharfen Hereingaben der Gäste, die immer einen Abnehmer fanden. Nach einer guten halben Stunde dann das 5:0, Taffertshöfer legte den Ball erneut von der Grundlinie zurück auf Skarlatidis, der wollte Matthias Komm überlupfen, doch Komm konnte den Ball mit der Hand an den Pfosten lenken, doch beim Abstauber von Marco Königs war auch er machtlos. Noch vor der Pause machten die Gäste dann das halbe Dutzend voll, Taffertshofer mit einem schönen Pass in die Gasse zu Königs, der den Ball direkt quer legte und Felix Müller stand erneut richtig und vollendete aus kurzer Distanz zum 0:6. Das Ergebnis hätte durchaus auch höher ausfallen können, die Gäste trugen einen Angriff nach dem anderen vor, doch es sollte bei sechs Treffern bleiben. Die Zuschauer wurden in Halbzeit Eins auf jeden Fall bestens unterhalten und mussten ihr Kommen nicht bereuen.
Enger Zweikampf zwischen Matthias Komm (li.) vom TSV Meeder und Marco Königs, der hier mit gestreckten Bein zum Ball geht.
Mirco Schuberth
In der zweiten Halbzeit merkte man den Gästen an, dass sie zwei Gänge zurückschalteten und so kam auch der TSV Meeder wieder einmal vor das Tor der Gäste, doch die Ecke in Minute 52 brachte keine Gefahr. Würzburg versuchte weiter über die Flügel nach vorne zu spielen, doch sie nahmen das Tempo etwas raus, was den Gastgebern auch zu gute kam, sie konnten sich so etwas besser auf das Spiel der Gäste einstellen. Das 7:0 für Würzburg war diesmal ein Schuss aus der Distanz, der Schuss von Skarlatidis sprang vom linken Innenpfosten ins Tor, Torhüter Komm war hier machtlos. Doch in der Folgezeit konnte sich der Hüter der Gastgeber immer öfters auszeichnen, einen Schuss von Königs aus knapp 20 Metern konnte Komm sehr gut parieren. Doch beim 0:8 vom eingewechselten Dominic Baumann war auch Matthias Komm machtlos, nach einem Rückpass von der Grundlinie erzielte Baumann das achte der Tor der Gäste nach 68 Minuten. Die Luft war natürlich raus aus der Partie und die Gäste versuchten es jetzt immer wieder mit Schüssen aus der Distanz, Königs und Bytyqi zogen zwei Mal scharf aus zentraler Position ab, doch Matthias Komm war beide Male zur Stelle und hielt glänzend. So auch kurz darauf, als er einen Strafstoß von Skarlatidis gekonnt entschärfen konnte. In den letzten zehn Minuten machten es dann die Kickers aus Würzburg doch noch zweistellig, nach einer schönen Kombination zwischen Mast und Baumann, die beide in Halbzeit Zwei kamen, schloss Mast den schönen Angriff eiskalt aus kurzer Distanz zum 0:9 ab. Den Schlusspunkt dieser Partie setzte dann Marco Königs, der einen Hereingabe von Kleihs am langen Pfosten zum 0:10 abschloss. Bei konsequenterer Chancenauswertung hätte das Ergebnis durchaus auch höher ausfallen können, doch die Gäste nahmen verständlicher Weise das Tempo in Halbzeit Zwei heraus. Kurz vor dem Abpfiff dann aber doch noch mal die Gastgeber, Tom Thiel lief alleine in Richtung Tor der Gäste zu, doch er ließ sich zu lange Zeit und anstatt abzuschließen, konnte ein Gästespieler Thiel den Ball mit einem Tackling noch abnehmen. Dann war Schluss in Meeder, eine, trotz des deutlichen Ergebnisses, wirklich gelungene Veranstaltung, die bestens organisiert war und die auch den Gästen aus Würzburg mit ihren Verantwortlichen gefallen hat.
Pascal Wächter (li.) gab nie auf, hier ist er im Zweikampf mit Kai Wagner.
Mirco Schuberth
Natürlich ein hochverdienter Sieg für die Kickers aus Würzburg, die den Gastgebern in allen Belangen überlegen waren. Aber insgesamt eine wirklich gelungene Veranstaltung, die vom TSV Meeder top organisiert war. Auch die Gäste fühlten sich sichtlich wohl vor den über 1650 Zuschauern.
Spielbericht eingestellt am 24.08.2017 01:57 Uhr