Beide Trainer mussten umstellen, beiden Mannschaften fehlten Spieler und beide Vereine hatten zu Saisonbeginn einige Englische Wochen hinter sich gebracht. Bei der SpVgg Erlangen fehlten beispielsweise die Leistungsträger Christian Müller, Andreas Hartmann, Steffen Konrad und André Singer. Dennoch war Trainer Stefan Steiner vor dem Duell mit dem Landesligisten aus Buch nicht bange. Vielmehr freuten er und sein Team sich darauf, sich mit einem solchen renommierten Verein zu messen. Auf der anderen Seite wollte sich der TSV Buch gegen die klassentiefere Mannschaft natürlich nicht blamieren und eigentlich standesgemäß im Verbandspokal eine Runde weiterkommen.
Auch im Sechzehner kompromisslos. Erlangens Kay Zollhöfer (re.) gegen Udo Brehm.
Uwe Kellner
Das Pokalspiel war erst wenige Zeigerumdrehungen alt, da unterbrach die SpVgg Erlangen bereits das geschulte Aufbauspiel des TSV Buch und Christoph Schwarz drückte sich im Zweikampf in Schussposition. Beim Torabschluss rutschte ihm die Pille jedoch vom Fuß und ging neben die Kiste. Danach war lange Zeit der TSV Buch die Mannschaft, die agierte und den Gegner in der Defensive forderte. Insbesondere über die rechte Angriffsseite, auf der Christian Fleischmann zugange war, resultierte das eine oder andere Dribbling. Allerdings kam der TSV Buch, außer einem harmlosen Schuss von Philip Lang, zu keinem weiteren Torabschluss. Stets hatte die SpVgg Erlangen ein Bein dazwischen. In letzter Konsequenz suchte der Landesligist zu selten den Torabschluss, stoppte stattdessen ein und wollte den Angriff spielerisch zu Ende bringen. Die Weinrot-Schwarzen ließen sich darauf nicht ein. Nachdem Spieli-Spitze Marco Müller zuvor noch bei Kontermöglichkeiten in der Abwehr hängen geblieben war, ereignete sich die beste Chance für die Spielvereinigung mit dem Pausenpfiff. Ein Querpass rollte am Bucher Funf-Meter-Raum entlang und am zweiten Pfosten fasste der junge Marcel Braun ab, drosch die Murmel jedoch in die Wolken. Buch hatte in puncto Ballbesitz große Vorteile, Erlangen hatte die besseren Chancen.
Der spätere Torschütze Christoph Schwarz setzt sich gegen Stefan Fleischmann (re.) durch.
Uwe Kellner
Die Kicker aus dem Knoblauchsland enttäuschten in der zweiten Hälfte komplett. Von Beginn an schienen sie mit dem Kopf nicht mehr auf dem Feld zu stehen und leisteten sich einen schlimmen Fehler nach dem anderen. Vielleicht lag es auch am starken Gegner, der spätestens jetzt den Respekt vor dem Landesligisten gänzlich abgelegt hatte. Marco Müller hatte nach Balleroberung die erste Chance, schloss sein ansehnliches Dribbling allerdings ans Außennetz ab. Kurz darauf folgte die Führung. Simon Exner spielte Chrostoph Schwarz perfekt im gegnerischen Sechzehner an, der Stürmer drehte sich und schoss den Ball zum 1:0 in den Winkel. Buchs Trainer Thomas Adler reagierte und wechselte drei Spieler gleichzeitig - ohne Wirkung. Der TSV Buch spielte weite Diagonalbälle, worauf sich Erlangen mittlerweile eingestellt hatte und die keinen Nutzen trugen. Genauso uneffektiv waren sämtliche Standardsituationen, die meist Beute des aufmerksamen Erlanger Schlussmanns Christian Manicki waren. Die gefährlichen Situationen gingen allesamt von der Spieli aus. Die Stürmer, die nun größere Räume hatten, wurden mit langen Bällen gesucht, aber von der Abwehrreihe stets im letzten Moment gestoppt. Als das Spiel fast vorüber war, hatte der eingewechselte Yannick Diederichs auf Zuspiel von Johannes Winkelmann noch einen Pfostenschuss. Danach war die Zeit vorüber, die Hausherren feierten den Einzug in die zweite Hauptrunde des Toto-Pokals auf Verbandebene - wie bereits bekannt wurde, treffen sie dort im Stadtduell auf den SC Eltersdorf.
Marco Müllers Schussversuch wird von Georg Ell geblockt.
Uwe Kellner
Spielbericht eingestellt am 11.08.2016 00:08 Uhr