Auf dem Gelände der SpVgg Nürnberg sahen nicht wenige den SSV Elektra in der Relegationspartie gegen Tuspo Nürnberg in einer leichten Favoritenrolle. Allerdings mussten die Griechen in diesem Spiel auf Top-Torjäger Engin Kalender, der nur in zivil unter den Zuschauern weilte, verzichten. So blickten die Zuschauer gespannt auf das satte Grün, auch wenn die Freude durch den starken Regen dabei deutlich getrübt wurde.
Geraint Harris (Nr. 9) spielte mit viel Einsatz in vorderster Front und bereitete der Hellas-Abwehr mitunter Schmerzen.
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Unter schwierigen Bedingungen - durch den starken Niederschlag wurde für so manchen Akteur das Spiel auf dem dennoch gut zu bespielenden Platz zur Rutschpartie - hatte zunächst der SSV die erste Gelegenheit, als Angreifer Palpanis nach einem Eckball von links recht unbedrängt zum Kopfball kam, diesen jedoch deutlich zu hoch setzte. Auf der anderen Seite übernahm der Tuspo nach vorsichtigem Beginn mehr und mehr die Spielkontrolle, ohne dabei zunächst selbst gefährlich zu werden. Die erste wirklich nennenswerte Aktion der Kett-Elf folgte dann in Minute 23, als ein Querpass den an der Strafraumgrenze befindlichen Sebastian Stössel fand, doch rutschte diesem das Spielgerät über den Fuß und die Chance war dahin. Keine vier Zeigerumdrehungen später war es wieder Stössel, der zum Abschluss kam. Diesmal geriet sein Kopfball nach einer langgezogenen Rendina-Flanke aber zu zentral, sodass Elektras Schlussmann Lekas keine Mühe damit hatte. Stössel hatte nun aber offenbar gefallen am Torabschluss gefallen und versuchte es in der 32. Spielminute noch ein drittes Mal. Diesmal traf er seinen Distanzschuss aus gut 25 Metern satt und sorgte per Aufsetzer für die mittlerweile durchaus verdiente Führung des Tuspo. Nach einigem Leerlauf versuchten sich auch die Griechen kurz vor dem Pausenpfiff einmal aus der zweiten Reihe. Der Schussversuch von Tsikrikas aus gut 30 Metern geriet aber etwas zu hoch, weshalb es bei der knappen Pausenführung blieb.
Zu Recht ließ sich Bastian Stössel für seinen Führungstreffer herzen.
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Auch der zweite Abschnitt war nicht unbedingt etwas für Fußballfeinschmecker. Allerdings setzte der SSV mit einem Freistoß von der Strafraumkante durch Sagkidis ein erstes offensives Ausrufezeichen, das Tuspo-Schlussmann Steve Reinwand aber vor keine allzu großen Probleme stellte (47.). Auf der Gegenseite zog sechs Minuten später der emsige Offensivmann Harries mit links auf das kurze Ecke ab, sein Flachschuss geriet jedoch etwas zu ungenau und somit knapp am Pfosten vorbei. Die erste richtig gute Gelegenheit der Griechen bekam dann der eingewechselte Georgantas auf den Schlappen, als ein langer Ball die Tuspo-Hintermannschaft überraschte und er kraftvoll aus gut 14 Metern abzog. Wieder erwies sich Reinwand als sicherer Rückhalt und entschärfte die Situation sehenswert, indem er den Ball mit den Fingerspitzen über die Querlatte lenkte (57.). Auch vier Minuten später war der Torhüter bei Charatsidis' Abschluss zur Stelle. Im weiteren Verlauf entwickelte sich eine intensive Begegnung, in der es der SSV aber zu selten schaffte, Druck auf die Tuspo-Defensive auszuüben. Auf der anderen Seite verpassten Harries mit einem Schuss aus spitzem Winkel und Vincent Müller aus kurzer Distanz die mögliche Entscheidung (80., 87.). In den Schlussminuten warf Elektra dann spürbar alles nach vorne, Sagkidis scheiterte mit seinem Aufsetzer von der Strafraumgrenze am aufmerksamen Reinwand. Tief in der Nachspielzeit hatten dann einige Anhänger der Griechen bereits den Torschrei auf den Lippen: der aufgerückte und äußerst abgeklärt agierende Kapitän Georgios Tornikidis kam am rechten Strafraumeck an den Ball und schlenzte diesen auf die lange Ecke. Doch wieder bewies Reinwand sein ganzes Können und fischte das Spielgerät herrlich aus dem Winkel. Direkt im Gegenzug spielte die Kett-Truppe dann einen Konter sauber zu Ende und der eingewechselte Konrad Frank schob, überlegt durch Harries freigespielt, zum 2:0-Endstand ein.
Duell der Kapitäne: Steve Reinwand war stets zur Stelle, auch hier gegen Hellas kopfballstarken Georgios Tornikidis.
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Während der SSV Elektra Hellas in der nächsten Saison einen neuen Anlauf in Richtung Kreisliga unternehmen muss, kommt es nun für den Tuspo am Sonntag auf dem Gelände des TB Johannis 88 gegen den ESV Flügelrad zum Finale um den Aufstieg in das Kreisoberhaus.
Spielbericht eingestellt am 12.06.2019 21:33 Uhr