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Artikel veröffentlicht am 25.06.2018 um 06:00 Uhr

ERDINGER Meistercup 2018: Die Eisgrubs steigen zusammen auf

Lucas und Tobias Eisgrub sind Kinder des SV Buckenhofen. Der ältere der beiden Brüder machte sich in den letzten Jahren bei der SpVgg Jahn Forchheim einen Namen, ehe die beiden nun gemeinsam mit ihrem Heimatverein Meister der Kreisliga geworden sind. Als Meister dürfen sie am 1. Juli am ERDINGER Meistercup in Weißenburg teilnehmen. anpfiff.info über die Familienbande.

Von Uwe Kellner

Kein Kampf um gleiche Position

Am Tag an dem Tobias Eisgrub seinem kleinen Bruder Lucas mitteilte, dass er in der Winterpause nach Buckenhofen wechselt, antwortete der Jüngere: „Okay, dann ziehe ich jetzt meine Laufschuhe an und gehe Laufen, sonst ist mein Stammplatz weg.“ Natürlich war das nur ein Scherz, aber ein wenig mulmig war dem Jüngeren der beiden Eisgrubs schon zumute. Immerhin hatte Tobias bei der SpVgg Jahn Forchheim als Außenverteidiger gespielt. Dieselbe Position, die Lucas beim SV Buckenhofen innehat. „Wir sind im Grunde sehr ähnliche Fußballer. Tobi und ich kommen über die Dynamik und sind eher defensiv. Auch wenn ich genauer nachdenke, fällt mir gar nicht viel ein, das uns beide unterscheidet. Außer, dass er alles ein bisschen besser kann, weil er der Ältere ist“, lacht Lucas. Der 19-Jährige hätte in der abgelaufenen Saison noch in der A-Jugend spielen dürfen, wurde von seinem Trainer Helmut Wolff jedoch bereits hochgezogen. Am Ende brauchte sich der Nachwuchskicker keine Sorgen um seinen Platz in der Startelf machen. Tobias, der erst im Winter nach Buckenhofen kam, nahm ihm seine Position nicht weg, sondern wurde überall da eingesetzt, wo er gebraucht wurde. „Ich habe von Verteidiger bis Stürmer eigentlich alles gespielt. Für höhere Aufgaben sehe ich mich eher auf der linken oder rechten Seite, aber in der Kreisliga waren auch zentrale Positionen kein Problem. Es hätte mich auf jeden Fall sehr geärgert, wenn ich die Position von Lucas bekommen hätte“, sagt Tobias Eisgrub.

Lucas Eisgrub (re.) durfte als A-Jugendlicher bereits in der Ersten Mannschaft des SV Buckenhofen spielen. Ab der Winterpause zusammen mit seinem großen Bruder Tobias.

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Tobias Eisgrub beim Jahn

Stattdessen spielten die beiden Brüder gelegentlich sogar zusammen auf einer Seite. „Tipps kriegen alle jungen Spieler, auch mein Bruder“, sagt Tobias, der mit seinen 23 Jahren schon viel erlebt hat. Nach dem Abstieg des SV Buckenhofen aus der Landesliga in der Saison 2013/14 wechselte er zur SpVgg Jahn Forchheim in die Bayernliga. „Das war die Zeit, als die Abwanderungswelle aus Buckenhofen zum Jahn groß war, deswegen kannte ich dort schon viele. Außerdem war ich in zehn Minuten mit dem Rad am Sportplatz. Wenn ich mir überlege, wie viele Kilometer andere fahren müssen, um Bayernliga zu spielen, ist das schon Luxus“, erinnert sich der Fußballer. Mit dem Jahn kratzte er in seiner ersten Saison an der Regionalliga, danach folgte nach einem Aderlass der Abstieg über die Relegation und daraufhin der sofortige Wiederaufstieg, abermals über die Relegation. „Es war nie langweilig. Irgendwie bin ich sowieso noch nie im Herrenbereich mit einer Mannschaft im Mittelfeld gelandet, weder in Buckenhofen noch beim Jahn.“ Dass Tobias Eisgrub beim Jahn unter hohem öffentlichem Interesse Fußball gespielt hat, schiebt er auf die Liga. „Jeder schaut doch auf den höchstspielenden Verein in der Stadt. Als Buckenhofen und der Jahn beide noch in der Landesliga waren, war das noch ausgeglichen.“

Tobias Eisgrub war dreieinhalb Jahre bei der SpVgg Jahn Forchheim am Ball. Eine Zeit, zu der es ihm nie langweilig wurde, da es beim Jahn stets Auf und Ab ging.

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Über Afrika und Südamerika nach Buckenhofen

Beim Jahn hat Tobias in der abgelaufenen Saison nur acht Spiele absolviert, weil er nach seinem abgeschlossenen Bachelor in BWL ein soziales, unbezahltes Praktikum in Südafrika angetreten ist. Für die No-Profit-Organisation „Young Bafana“ bildete er junge afrikanische Jugendliche aus. „Die Voraussetzung, dass die Jungs bei uns Fußball mehr oder weniger professionell spielen durften, war, dass sie gleichzeitig nach dem Training Mathe und andere schulische Aufgaben machen mussten“, erklärt Tobias. Die jungen Fußballer wurden aus den Townships, den Armutsvierteln Südafrikas, mit Bussen abgeholt und bekamen Mahlzeiten sowie die Möglichkeit Fußball zu spielen. „Mini-Stipendien, wenn man das so nennen kann.“ Nach dieser interessanten Arbeit in Afrika, hätte Tobias Eisgrub nach der Winterpause eigentlich wieder für den Jahn spielen können, aber dann ging es mit der Uni Bamberg nochmal zu einer länderverbindenden Fußball-Exkursion nach Argentinien und Uruguay, so dass Tobias Eisgrub die Wintervorbereitung zwar mitmachen hätte können, aber danach drei Wochen also fünf Saisonspiele weggewesen wäre. „Zusätzlich hätte es wieder seine Zeit gedauert, bis ich mich in die Mannschaft reingekämpft hätte. Da ich bin lieber zurück nach Buckenhofen, wo der Zeitaufwand geringer war und ich vom ersten Tag an gesetzt war.“

Tobias Eisgrub bei seinem Praktikum in Südafrika. Er arbeitete bei der nicht staatlichen Organisation "Young Bafana".

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Aufstieg mit dem Heimatverein

Lucas und Tobias sind beim SV Buckenhofen groß geworden. In der B-Jugend war Lucas eine halbe Saison beim SV Memmelsdorf, wegen des Zeitaufwands ging es aber wieder zurück zum SVB. In der Jugend haben beide bereits ihre ersten Aufstiege feiern können. Ein Jahr lang, weil er sich frühzeitig als Jugendtrainer engagierte, war Tobias der Coach seines Bruders Lucas. Außerdem hat Lucas, so oft es ging, bei seinem Bruder beim Jahn zugeschaut. Vielleicht resultiert daher die Ähnlichkeit der beiden Spielweisen. „Er schaut sich viel ab. Ich finde es total witzig, wie sich unsere Bewegungsabläufe ähneln. Der Lucas erinnert mich sehr an mich und für sein Alter macht er sich bereits richtig gut“, lobt der große Bruder. Dass die beiden nun mit ihrem Heimatverein gemeinsam die Meisterschaft eingefahren haben, war für sie ein sehr emotionaler Moment. „Für mich war es immer ein Traum mit meinem großen Bruder zusammen zu spielen. In der Mannschaft waren zwar eigentlich alle aus seinem Freundeskreis, weil sie mit Tobias in der Jugend zusammen gespielt haben, aber ich wurde sehr gut aufgenommen. Wenn man dann auch noch mit seinem Heimatverein Meister wird, ist das etwas ganz Besonderes“, freut sich Lucas Eisgrub. „Wir hatten mit dem Helmut Wolff einen guten Trainer, dazu hat die Mischung innerhalb der Mannschaft gepasst. Unsere Stärke war der Zusammenhalt, aber zweifelsfrei auch unsere individuelle Qualität“, analysiert Tobias Eisgrub.

Tobias Eisgrub weiß noch nicht, wohin es ihn zur neuen Saison verschlägt. Er will an sein BWL-Studium den Master dranhängen und weiß noch nicht, wo er das tun wird. Davon wird er abhängig machen, welcher Verein sein nächster sein wird. „Das wird ein Last-Minute-Ding“, lacht der Außenbahnspieler, bei dem schon mehrere Anfragen eingegangen sind. Lucas Eisgrub hingegen wird die Herausforderung in der Bezirksliga mit dem SV Buckenhofen angehen. Immerhin ist das dann sein erstes offizielles Herrenjahr.

Am 1. Juli findet der ERDINGER Meistercup beim TSV Weißenburg statt. Der SV Buckenhofen darf wegen des Aufstiegs der Ersten und Zweiten Mannschaft mit beiden Teams dort antreten. Wie dieser Event in den Zeitplan der Eisgrubs passt, werden sie noch sehen.

Die gemeinsame Zeit bei ihrem Heimatverein in Buckenhofen endet für die Eisgrub-Brüder Tobias und Lucas mit der Meisterschaft in der Kreisliga 1.

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Erdinger Meister-Cup 2018 Mittelfranken Frauen

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Infos zum Turnier

Datum: 01.07.2018 13:00 - 18:00 Uhr

Sportstätte: TSV 1860 Weißenburg

Ausrichter: Bayerischer Fußballverband

Veranstalter: TSV 1860 Weißenburg

Gruppen und Tabellen

Runde Jeder-gegen-Jeden

Gruppe E

FC Ezelsdorf

9:0

DJK Nürnberg-Eibach

7:1

SpVgg Kattenhochst.

4:11

DJK Gnotzheim

3:7

SV Langensendelbach

1:5

Turnierplan und Ergebnisse

Runde Jeder-gegen-Jeden / 1 x 12 min

Gruppe E

Sonntag, 01.07.2018