Zumal der Gast aus der Noris nach einer ausgeglichenen Anfangsphase zunehmend das Kommando übernahm. Angetreten mit einer gemischten Mannschaft aus Bezirksliga-1., Kreisklassen-2. und in Spielgemeinschaft mit dem SC Viktoria Nürnberg 1925 A-Klassen-3. (allesamt vom Abstieg bedroht ...) und von Jürgen Lämmermann, dem Trainer der "Zweiten", gecoacht, versäumte es die zusammengewürfelte Truppe jedoch, die sich aus der gewonnenen Spielsicherheit und leichten Überlegenheit ergebenden Chancen zu nutzen.
Semmlinger trifft - SG schnuppert am Ausgleich
Da waren die Gastgeber effizienter: Rund vier Minuten vor dem Pausenpfiff enteilte Felix Semmlinger der Abwehr der SG 1883 (wenngleich aus knapper, aber wohl doch erkennbarer Abseitsstellung) und vollstreckte die zweite Chance überhaupt zur dann doch eher überraschenden Pausenführung.
Diesen Rückstand zu vermeiden, verpasste die SG 1883 auch deshalb, weil nach einem Gewühle im Arberger Fünf-Meter-Raum der Ball zwar den Weg Richtung Tor fand und nach Meinung von SGN-Oldie Hür auch hinein, also über die Linie – doch zweifelsfrei war das nicht und so gab es auch keine Proteste der Gäste, sondern lediglich Cem Hürs selbstkritische Einschätzung: "Da muss sich ein Stürmer halt mal voll in den Ball hineinschmeißen und ihn notfalls mit sich selbst über die Linie befördern."
Abgespeckter Bezirksligist beißt sich die Zähne aus
Nach Seitenwechsel mühte sich die Lämmermann-Truppe wiederum um jene Spieldominanz, die sie vor dem Rückstand ausgezeichnet hatte – ohne sie jedoch erneut zu erlangen. Der SVA kämpfte aufopferungsvoll und schlug eiskalt zu, als sich ihm die Chance dazu bot, zunächst per Elfmeter erneut durch Felix Semmlinger. Vorausgegangen war der individuelle Fehler eines Abwehrspielers der SG 83, der zu einem "gesuchten" Zusammenstoß mit SGN-Keeper Saeed Alsaeed führte.
Und als den Gästen auch mangels nötiger Durchschlagskraft so gar kein Treffer gelingen wollte, setzte der eingewechselte Arberger Marco Hellmann den Schlusspunkt in der Torfolge, die dann doch ein optisch deutlicheres Ergebnis zur Folge hatte als es den Tatsachen des Spielverlaufs entsprach.
Alles in allem war es für die SGN eine Reise ohne Erfolg (wenngleich mit rund 70 Kilometern nicht ganz so weit wie die von "Barca" zur "Roma" ...) und die Erkenntnis, dass ein "abgespeckter" Bezirksligist sich an einem engagierten Kreisligisten die Zähne ausbeißen kann.
Vier Pflichtspiele in einer Woche
Wiewohl die Entscheidung der SG 1883, auf die Entsendung ihrer kompletten 1. Mannschaft zu verzichten, angesichts des Programms dieser Woche mit dem zusätzlichen Nachholspiel gegen den 1. FC Hersbruck am Donnerstag wohl mehr als verständlich erscheint – vier Pflichtspiele mehr oder weniger innerhalb einer Woche würde wohl sogar Profis auf die Barrikaden treiben (siehe etwa die im Vergleich dazu banalen Diskussionen um die Montags-Bundesliga-Begegnung von RB Leipzig gegen Bayer 04 Leverkusen zwischen den beiden Viertelfinal-Spielen in der Europa League gegen Olympique Marseille mit nur drei Partien innerhalb einer Woche ...).
Kritik an Verband und Vereinen
Die Offiziellen der Fußball-Verbände wären gut beraten, solche Belastungen zu vermeiden und der Tatsache Rechnung zu tragen, dass sie für Amateurspieler eine ganz besondere Fürsorgepflicht haben (hätten) – wiewohl sich die betroffenen Vereinsvertreter im Einzelfall auch selbst hinterfragen sollten (müssten), warum sie derlei Ansetzungen in vielen Fällen klaglos und teils offensichtlich ohne jeden Widerspruch akzeptieren!?!