BSC-Torjäger Marco Müller nutzte einen Fehler von Pegnitz-Keeper Schuster zum 0:1 und hatte so den Gästen neue Hoffnung gegeben, ehe Schraml und ein Eigentor des Erlangers Cords die Hausherren auf Landesliga-Kurs brachten. Erneut Müller war es dann, der mit dem 2:2 elf Minuten vor dem Ende wieder Spannung in die Begegnung brachte. Mit Glück und Geschick brachte der ASV das Resultat über die Zeit - der Rest war Pegnitzer Jubel.

Der ASV Pegnitz hat es geschafft! Dem Meister der Bezirksliga 1 genügte im Relegations-Rückspiel vor der tollen Kulisse von 1200 Zuschauern ein hart erkämpftes 2:2-Remis gegen den BSC Erlangen, der nach der 1:2-Hinspiel-Niederlage den Weg in die Bezirksliga antreten muss. Von Beginn an war die Rollenverteilung klar: Die Gäste aus Erlangen benötigten an diesem Tag mindestens zwei eigene Treffer, um die Scharte aus dem Hinspiel noch auszumerzen, dementsprechend offensiv begann die Dedaj-Elf in den Anfangsminuten. Der ASV Pegnitz hingegen fokussierte sich zunächst auf die eigene Ordnung, gönnte dem BSC nur selten Räume zum Kombinieren und versuchte dann nach Ballgewinn schnell umzuschalten. Die erste gelungene Szene des Spiels hatte somit wenig überraschend der BSC zu verzeichnen, als sich Mittelfeldmann Martin Helisch in der achten Minute über rechts durchsetzte und einen ersten Warnschuss abgab, der jedoch ASV-Keeper Dominik Schuster vor keine Probleme stellte.

Die erste gefährliche Offensivaktion des Spiels: Martin Helisch (links im Bild) setzte sich gegen ASV-Kapitän Jordan durch und suchte den Abschluss. Seinen Schuss konnte Pegnitz-Keeper Schuster entschärfen.
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Auf der Gegenseite erhitzten sich die Gemüter, weil Alexander Lindner nach einem herrlichen Diagonalpass von Ralf Stiefler vom umsichtigen Schiedsrichter Sven Bode wegen Abseits zurückgepfiffen wurde - eine knappe, aber wohl richtige Entscheidung (10.). Wiederum nur 120 Sekunden später hatte Erlangens Angelo Walthier Pech, als sein indirekter Freistos aus rund 20 Metern haarscharf links am Pegnitz-Tor vorbei zischte. Die Gäste blieben nun am Drücker und erspielten sich ein optisches Übergewicht, die absolut zwingenden Torchancen blieben allerdings aus. Einzig Walthiers Schussversuch nach schöner Flanke von Helisch sorgte vor der Pause noch einmal für Gefahr im ASV-Strafraum (23.). Auf der anderen Seite spielten die Hausherren ihre Kontermöglichkeiten oftmals nicht konsequent genug zu Ende. Alexander Lindners Versuch nach Flanke von Kapitän Patrick Jordan geriet zu harmlos (27.), kurze Zeit später kam Torjäger Christopher Schraml nach einer Kretschmer-Hereingabe am zweiten Pfosten einen Tick zu spät (40.). Die dickste Gelegenheit zur Führung der Heimelf vergab drei Zeigerumdrehungen vor der Pause Ralf Stiefler, der nach einem schnellen Gegenangriff zunächst frei auf das Tor von Erlangens Keeper Matthias Hinze - er vertrat den rotgesperrten Stammkeeper Thomas Nadolski - zulief, allerdings zu lange zögerte, sodass BSC-Mittelfeld-Motor Kevin Kreuzer im letzten Moment klären konnte.

Sinnbild der ersten Hälfte: Der BSC Erlangen, hier in Person von Marco Jakl (links), mühte sich redlich, um nach vorne Akzente zu setzen. Jan Vogler (Nr. 19) und sein ASV Pegnitz verteidigten geschickt und kämpften aufopferungsvoll, machten so den Gästen das Leben schwer. Auserdem setzten die Hausherren immer wieder gefährliche Nadelstiche nach vorne.
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Die zweite Hälfte begann dann mit einem Paukenschlag. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld durch Außenverteidiger Tobias Weber in der 49. Minute, kam ASV-Schlussmann Schuster heraus, allerdings kam Erlangens Knipser vom Dienst, Marco Müller, mit dem Kopf vor ihm an den Ball und verlängerte so den Freistoß zur 1:0-Führung der Dedaj-Truppe ins Netz. Mit neuem Mut erhöhten die Gäste nun die Schlagzahl - und wurden klassisch ausgekontert. Alexander Lindner fand auf dem rechten Flügel die Lücke in der Erlanger Hintermannschaft und schickte mit einem Traumpass Offensivmann Florian Kretschmer auf die Reise. Dieser lief alleine auf BSC-Schlussmann Matthias Hinze zu und behielt die Übersicht, legte auf den mitgelaufenen Schraml quer, der aus kurzer Distanz nur noch zum 1:1-Ausgleich einschießen musste (53.).

Der 1:1-Ausgleichstreffer: Offensivmann Florian Kretschmer (rechts im Bild) behielt vor BSC-Keeper Hinze die Übersicht und bediente den mitgelaufenen Torjäger Schraml (Bild-Hintergrund), der keine Mühe hatte, einzuschiesen.
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Der BSC brauchte etwas, um sich von diesem Gegentor zu erholen und hatte Glück, dass der eingewechselte Pascal Haberberger bei seiner Direktabnahme aus 16 Metern den Ball nicht voll traf, sodass dieser deutlich am Tor vorbei flog (61.). In der Folge fing sich die Dedaj-Elf wieder. Angreifer Müller zeigte sich als ständiger Unruheherd und sorgte oftmals für Gefahr: seine scharfe Hereingabe in der 62. Minute flog zwar quer durch den Fünfmeterraum, doch Freund und Feind verpassten. Zehn Zeigerumdrehungen später wurde sein Seitfallzieher in letzter Sekunde von einem Verteidiger zur Ecke abgefälscht. Als deutlich effizienter erwiesen sich in der 76. Minute die Hausherren, wenn auch unter gütiger Mithilfe des BSC. Nach einem gefährlich getretenen Freistoß von Kapitän Jordan kam Erlangens Dario Cords per Kopf an den Ball, verlängerte diesen aber unglücklich ins eigene Netz - 2:1. Mit dem Mute der Verzweiflung setzten die Gäste in der Schlussphase zunehmend alles auf eine Karte. Belohnt wurden die Gäste schnell mit dem Ausgleich, als drei Minuten nach der Pegnitzer Führung ein leicht abgefälschter Schuss des brandgefährlichen Marco Müller unhaltbar für ASV-Keeper Schuster in das kurze Eck einschlug. Vier Minuten vor dem Ende war es wieder ein Versuch von Müller, der im letzten Moment von einem Verteidiger geblockt werden konnte. Nachdem Kretschmer 120 Sekunden vor dem Ende die Chance zur Entscheidung liegen gelassen hatte, wurde es in der Nachspielzeit noch einmal turbulent. Erlangen schmiss alles nach vorne und kam aus dem Gewühl zu zwei Torschüssen aus kurzer Distanz. Doch Pegnitz-Zerberus Schuster konnte diese in hervorragender Manier vereiteln, der Rest war Pegnitzer Jubel. Während die Akteure des BSC nach dem Schlusspfiff geknickt das Feld verließen, kannte die Freude beim ASV Pegnitz kein Halten mehr. Der Hugel-Truppe gelingt somit der Aufstieg in die Landesliga, während die Erlanger den Gang in die Bezirksliga antreten müssen.

Sektdusche für den Erfolgstrainer: Detlef Hugel (r.) und seinem ASV Pegnitz gelang der Aufstieg in die Landesliga. Dementsprechend groß war die Freude nach dem Schlusspfiff.
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Detlef Hugel (Trainer ASV Pegnitz): "Das Spiel hatte alles, was Fußball ausmacht. Der BSC hat uns heute alles abverlangt. Anders als vielleicht im Hinspiel haben sie heute bis zuletzt um ihre Chance gekämpft. Ich kann meiner Truppe nur zu ihrer tollen Leistung gratulieren. Betrachtet man beide Spiele, hat sie sich den Aufstieg absolut verdient. Jetzt wollen wir das Ganze erst einmal genießen."

Manfred Dedaj (Trainer BSC Erlangen): "Heute waren wir aus meiner Sicht die überlegene Mannschaft, machten aber zu einfache Fehler und nahmen uns so alle Chancen. Der ASV hat kämpferisch hervorragend dagegen gehalten und im Hinspiel aufgrund der zweiten Halbzeit den Grundstein für den Aufstieg gelegt. Meine Jungs haben alles gegeben, am Ende hat es leider nicht gereicht."

Pegnitz: Schuster, Rolzing, Sigl, Müller, Jordan (83. T. Haberberger), Zeilmann, Schraml (54. P. Haberberger), Stiefler (65. Held), Lindner, Vogler, Kretschmer

Erlangen: Hinze, Brütting, Frey, Nemetz, Cords (78. Jovic), Weber, Kreuzer, Jakl (60. Yanik), Walthier (71. Dedaj), Helisch, Müller

Tore: 0:1 Müller (49.), 1:1 Schraml (52.), 2:1 Cords (76., Eigentor), 2:2 Müller (79.)

SR: Bode (DJK Eibach) / Zuschauer: 1200.