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Artikel veröffentlicht am 13.06.2025 um 01:25 Uhr

Irrsinn bei Bezirksliga-Relegation: Göggelsbuch steigt auf, Türkspor konsterniert

Die DJK Göggelsbuch siegte im abschließenden Spiel der Bezirksliga-Relegation mit 3:1 nach Verlängerung gegen Türkspor Nürnberg und folgt damit Tennenlohe in die Bezirksliga. Ramsauer (81.) hatte kurz vor Ende Türkspors Führung durch Fattahi-Farid (28.) ausgeglichen, in der Verlängerung sorgten Häusler und schließlich Kapitän Peter Muschaweck für Jubel auf DJK-Seite. Dennoch bleiben sportlich auch viele Fragezeichen.

Von Michael Watzinger

Türkspor legt vor

Im ersten Abschnitt diktierten die Gäste aus Nürnberg klar das Geschehen und ließen bei sommerlichen Temperaturen in Göggelsbuch Ball und Gegner laufen. Richtig zwingend wurde es vor der Halbzeitpause aber auf beiden Seiten kaum. Nach 28 Minuten ließ die DJK dann auf links Türkspors Fattahi-Farid zu viel Platz, der Außenbahnspieler drehte sich Richtung Tor auf und schoss von der linken Strafraumseite aufs lange Eck und traf unter Hilfe des Innenpfostens zur Türkspor-Führung.

Türkspor Nürnberg war vor der Pause die bessere Mannschaft und ging nach 28 Minuten durch Fattahi-Fahrid letztlich verdient mit 1:0 in Führung.

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Göggelsbuch agierte im weiteren Verlauf vor der Pause meist zu ungenau und stellte Türkspor vor keine allzu großen Probleme. Fünf Minuten vor dem Pausenpfiff allerdings hatte die DJK die große Chance zum Ausgleich, als Geiger von rechts nach innen flankte und Häusler den Ball vom zweiten Pfosten per Kopf querlegte. Der eingestartete Wägner traf mit seinem Kopfball aus fünf Metern aber nur die Querlatte.

Göggelsbuch verdient sich den Ausgleich

Nach dem Seitenwechsel nahm das Spiel dann deutlich an Fahrt auf und gerade die Hausherren agierten gefährlicher. Keine 60 Sekunden waren gespielt, da kamen Tim und Christoph Schneider jeweils aus aussichtsreicher Position zum Abschluss, doch wurden die Versuche geblockt. Auf der Gegenseite lenkte DJK-Keeper Marco Muschaweck einen Öten-Freistoß über die Latte (47.) und ein 35-Meter-Versuch von Schlitzohr Efekan Karaca landete knapp neben dem Gehäuse (50.). Göggelsbuch arbeitete sich im weiteren Verlauf immer besser in die Partie, Angreifer Häusler ließ jedoch zweimal liegen (54., 68.) und auch Christoph Schneider verpasste in der 70. Minute den Ausgleich, als Häusler zunächst stark am Türkspor-Strafraum den Ball eroberte und auf ihn zurücklegte, der Mittelfeldmann allerdings freistehend aus rund zwölf Metern über die Latte schoss.

Die DJK Göggelsbuch steigerte sich nach der Pause deutlich, ließ zunächst aber mehrfach den Ausgleich liegen.

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Die Heimelf lief mit dem Mute der Verzweiflung weiter an - und wurde in der 81. Minute mit dem Ausgleich belohnt: Nach einer Flanke aus dem linken Halbfeld gelangte die Kugel über Umwege zu Ramsauer, der am zweiten Pfosten trocken unter die Latte abschloss und so das 1:1 markierte.

Irrsinnige Regel - ein spätes Eigentor hätte Türkspor den Aufstieg gebracht!

Anschließend wurde es dann völlig verrückt: Wie der Unparteiische Fabian Zimmermann nach Schlusspfiff noch einmal erklärte, sei in den Relegationsdurchführungsbestimmungen verankert, dass jedes Spiel einen Sieger benötige. Folglich ging die Partie in die Verlängerung, während ein Treffer - egal auf welcher Seite (!) - für den Türkspor-Aufstieg nach der regulären Spielzeit gesorgt hätte. Göggelsbuch ging entsprechend nicht mehr auf den zweiten Treffer, da dieser allein nicht zum Aufstieg gereicht hätte und die Verlängerung mehr Zeit für eine Aufholjagd bot. Türkspor hingegen hätte mit einem Eigentor zwar das Spiel verloren, allerdings bei einer 1:2-Niederlage in der Gesamtabrechnung die Nase gegenüber Göggelsbuch vorne gehabt - ein absoluter Irrsinn und sicherlich nicht im Sinne des Sports!

Der 1:1-Ausgleich der DJK Göggelsbuch (in grün) in der 81. Spielminute sorgte für eine irrsinnige Konstellation auf dem Fußballplatz.

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Doch von den Gedankenspielen zurück zum Geschehen auf dem Platz: In der also dann folgenden Verlängerung zog Coskun in der 93. Minute stramm auf die lange Ecke ab, Muschaweck aber war zur Stelle und verhinderte den Einschlag. Auf der Gegenseite kam die DJK 180 Sekunden später links bis zur Grundlinie. Ein Querpass erreichte im Zentrum Häusler, der nur noch einschieben musste und Göggelsbuch mit 2:1 in Führung brachte. Auf der Gegenseite verzog Coskun nach einem Konter nur denkbar knapp (103.) und Dogmus (105.) scheiterte aus halbrechter Position an Muschaweck.

Göggelsbuch schafft tatsächlich das 3:1

Nach dem erneuten Seitenwechsel liefen die Gastgeber weiter an, allerdings ohne die nötige Durchschlagskraft. Nach 111 Minuten zog dann Öten aus 14 Metern ab und Muschaweck wehrte zur Seite ab. Der Keeper war schnell wieder auf den Beinen und riskierte gegen den heranrauschenden Sahin Kopf und Kragen, ehe beide kollidierten. Die Gemüter kochten kurzzeitig hoch, Sahin schubste seinen Gegenspieler und sah dafür glatt die Rote Karte. In Unterzahl verteidigte Türkspor tief, während Göggelsbuch phasenweise etwas kopflos anrannte. In der 117. Minute aber fand eine Ecke von links am kurzen Pfosten den aufgerückten Kapitän Peter Muschaweck, welcher die Kugel im langen Eck unterbrachte und so das 3:1 für seine Farben besorgte.

Die Entscheidung: In der 117. Minute verlängerte Göggelsbuchs Kapitän Peter Muschaweck (links, in grün) einen Eckball von links in die lange Ecke und sorgte so für den Treffer zum 3:1, welcher seiner DJK den Bezirksliga-Aufstieg bescherte!

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Türkspor warf in den letzten Minuten noch einmal alles nach vorne und hatte in der 120. Minute tatsächlich noch einmal die große Chance, der eingewechselte Hasan Bal traf aus kurzer Entfernung einen Kopfball jedoch nicht sauber und die Möglichkeit war dahin. So blieb es am Ende beim 3:1-Sieg der DJK Göggelsbuch nach Verlängerung, gleichbedeutend mit dem Aufstieg in die Bezirksliga.

Rein sportlich betrachtet bleiben angesichts der Entscheidungsfindung und des Modus allerdings einige Fragen offen, was vielerorts für reichlich Kopfschütteln und weiterhin Gesprächsstoff sorgen wird...

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