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Artikel veröffentlicht am 02.06.2025 um 16:00 Uhr

Relegationsspiel erst am Mittwoch: FC Dombühl spricht von Farce beim BFV!

Das Relegationsduell der beiden Kreisliga-Vizemeister aus dem Kreis Nürnberg/Frankenhöhe, FC Dombühl gegen Türkspor Nürnberg, findet doch erst am Mittwochabend (18.30 Uhr in Dietenhofen) statt. Dass der ursprüngliche Termin am Dienstag, an dem auch die beiden anderen Kreis-Vize spielen, gekippt wurde, missfällt Dombühl, wie der Verein in seiner Stellungnahme mit deutlicher Kritik an die Bezirksspielleitung erklärt.

Von Marco Galuska

Wie schon zwei Woche davor trafen sich die Vereine der Teilnehmer der Bezirksliga-Relegation in der BFV-Geschäftsstelle im Bezirk Mittelfranken. Diesmal lief der Termin jedoch weniger harmonisch ab.

Archivbild fussballn.de

Schon im vergangenen Jahr gab es in der Relegation zur Bezirksliga heftige Streitigkeiten, welche die Ausscheidungsspiele der Kreisliga-Zweiten in Mittelfranken zu einer Posse werden ließ. Von "Fehler in der Terminplanung" war damals die Rede, letztlich mündete das Schauspiel damals darin, dass während des EM-Spiels der DFB-Elf gegen Ungarn parallel das Relegationsspiel zwischen Eintracht Alesheim und dem TSV Neunhof in Kalchreuth lief - der Bezirksvorsitzende und Bezirksspielleiter waren zumindest beim Relegationsspiel nicht zu sehen, obwohl sie doch eine nicht unerhebliche Rolle an den Peinlichkeiten im Vorfeld - die Partie wurde damals abgesagt und dann doch wieder angesetzt - gespielt hatten.

So sah es im vergangenen Jahr auf der Kalchreuther Alm aus: Live-Übertragung der EM neben der Relegation.

Sebastian Baumann

Das Vorhaben, aus jenen Fehlern des Vorjahres zu lernen, mochte man den Protagonisten abnehmen. Dabei begann alles noch mit einem Lacher, als der Bezirksvorsitzende Uwe Mauckner vor gut zwei Wochen bei der Begrüßung der Bezirksliga-Releganten die Mannschaften zu ihrer tollen Leistung in der abgelaufenen Saison gratulierte, ehe er darauf aufmerksam gemacht wurde, dass sich hier nicht die Tabellenzweiten, sondern die abstiegsbedrohten Teams versammelt hatten. Für Ärger sorgte Mauckner dann mit einer am Rande der Relegation getätigten Aussage, wonach die in der 2. Runde unterlegenen Teams noch eine Chance bekommen könnten. Am folgenden Tag war die Resthoffnung bei den Absteigern Altenberg und Vatanspor Nürnberg zerplatzt, Bezirksspielleiter Böck hatte schriftlich erklärt, dass es kein weiteres Spiel geben würde.

Terminärger war vorprogrammiert - Lösungsfindung scheitert

Damit hätte es an Unstimmigkeiten im Zuge der Bezirksliga-Relegation in diesem Jahr eigentlich schon gereicht, doch war im Prinzip abzusehen, dass der nächste Ärger schon vorprogrammiert war: Und wieder ärgerten sich zwei Vereine aus dem Kreis Nürnberg/Frankenhöhe, diesmal nicht über den Austragungsort, wie noch beim Duell zwischen Herrieden und Vatanspor Nürnberg, das kurioserweise nach Roth vergeben wurde, sondern um den Termin des Relegationsspiels zwischen den beiden Kreisliga-Vizemeistern FC Dombühl (Frankenhöhe) und Türkspor Nürnberg (Nürnberg/Fürth).

Letztlich scheiterte die Lösungsfindung auf der Bezirksgeschäftsstelle in Nürnberg, stattdessen wurde am Sonntagabend entschieden, dass das Spiel nicht (wie in den amtlich veröffentlichten Durchführungsbestimmung und in den anderen beiden Kreisen) am Dienstagabend ausgetragen wird. Nachvollziehbar ist die Sichtweise beider Vereine: Schließlich musste Türkspor Nürnberg (nach einem Nachholspiel am vergangenen Mittwoch) noch am Sonntag spielen, während der FC Dombühl seine Saison schon am Samstag abschließen konnte, aber sämtliche Planungen auf den fix terminierten Dienstag ausgerichtet war.

Allerdings war die Diskrepanz der jeweiligen Perspektive im Prinzip schon klar und wurde auch entsprechend im Vorfeld eingebracht. Dombühl hatte sich laut seiner Stellungnahme (siehe weiter unten) um Lösungsvorschläge aktiv bemüht. Eine echte Einigung gab es dann am Sonntagabend bei der Besprechung auf der BFV-Bezirksgeschäftsstelle nicht. Dombühl sprach noch am Abend von einer "Farce", "Antritt unter Protest" und kündigte eine Stellungnahme an, die nun am heutigen Tag entsprechend folgte. Zum Ärgernis für die Printmedien wurde die späte Bekanntgabe des veränderten Termins nach Mitternacht durch den Bezirksspielleiter obendrein, sodass dort die Leser vorerst weiterhin von einer regulären Austragung am Dienstagabend in Dietenhofen ausgehen mussten.

Vorfreude auf ein eigentlich spannendes Relegationsspiel sieht anders aus. Ob sich die Verantwortlichen diesmal am Sportplatz sehen lassen oder das Spiel der DFB-Elf Vorrang hat...?

Die Stellungnahme des FC Dombühl im Wortlaut

+++ Zur Relegationssitzung vom Sonntagabend, den 1. Juni +++

Gestern Abend fanden sich um 19 Uhr jeweils 2 Vereinsvertreter der 6 Kreisligazweiten in der BFV Bezirksgeschäftsstelle in Nürnberg ein und hofften auf eine zügige Sitzung - aber Pustekuchen!
Der am 6. Mai publizierte Termin für die 1. Runde der BZL Relegation wurde nämlich gekippt.
Türkspor Nürnberg berief sich auf Paragraph 14, Absatz 5 der Spielordnung und bestand auf eine 2-tägige Regeneration zwischen dem letzten Spieltag der Kreisliga Nürnberg und der 1. Relegationsrunde, was mit Sonntag und Dienstag nicht gewährleistet werden konnte.
Letztendlich stimmten die beiden Vereinsvertreter des FC Dombühl unter Protest dem Termin am Mittwochabend zu, da seitens BFV Bezirksvertretung mit einem Eilverfahren am Sonntagabend gedroht wurde, welches ohnehin den Mittwochabend als Outcome gehabt hätte.
Die Sitzung war zwischenzeitlich aufgrund einer Patt-Situation und "fehlender Kompromissbereitschaft des FC Dombühl" für 20 Minuten unterbrochen, sodass sich alle Parteien in separaten Räumen beratschlagen konnten.
Der einzige Kompromiss der übrigen Runde wäre der Donnerstagabend gewesen, was wir in der 20-minütigen Pause per WhatsApp Abstimmung bei unseren Spielern hätten abfragen sollen - unglaublich!
Zumal der Donnerstag nichts daran geändert hätte, dass die Kurzfristigkeit der Angelegenheit die privaten Pläne wiederum komplett über den Haufen geworfen hätte.
Nach kurzer Abstimmung waren der FC Dombühl dann sogar bereit auf eine neutrale Austragungsstätte zu verzichten und Türkspor Heimrecht zu gewähren oder auch einen Türkspor-nahen Austragungsort zu wählen.
Dieser Vorschlag war aus Gründen nicht umsetzbar.

Warum hat der FC Dombühl überhaupt ein Problem mit dem Mittwochabend?

Seit Anfang April haben wir beim Bezirk auf einen Rahmenterminkalender gedrängt, um endlich eine gewisse Planungssicherheit zu haben und Familienvätern & Berufstätigen eine ausreichende Vorlaufzeit bei Urlaubsplanung, Schichttausch und Sonstigem bieten zu können. Am 6. Mai wurde dieser Plan dann endlich veröffentlicht und man stellte sich auf Dienstagabend um 18 Uhr ein. Das Schieben von Urlauben, Dienstreisen, sonstigen Terminen begann - man war also gut vorbereitet.

Dies kann man vom BFV leider nicht behaupten, denn am Mittwochabend, den 28. Mai erhielt man um kurz vor Mitternacht eine E-Mail, dass nun der Mittwochabend, 4. Juni als möglicher Relegationstermin im Raum steht.
Man kam offensichtlich erst 3 Tage vor dem letzten Spieltag der anderen Kreisligen zur Erleuchtung, dass zwischen Sonntag und Dienstag nur 1 Tag Spielpause ist und auch Türkspor wollte dies nicht schon deutlich früher anzweifeln, obwohl deren potentielle Relegationsteilnahme schon längst absehbar war.
Auch der FC Dombühl machte sich bereits Anfang April Gedanken, obwohl in dieser Phase von Platz 1 bis 3 noch jedes Szenario möglich gewesen wäre.
Die 4 anderen Kreisligazweiten akzeptierten derweil zustimmend mit Schulterzucken, dass der Termin mit ausreichend Vorlaufzeit bekannt war.
Auch bei diesen Vereinen wurden bereits Busse gechartert und Dienstreisen umgeplant.
Nun kristallisierte sich heraus, dass es Türkspor Nürnberg nicht um das Thema "Regeneration" ging, sondern um Chancengleichheit.
Hätte nun der FC Dombühl sein letztes Saisonspiel am Sonntagnachmittag beim SV Ornbau gespielt, hätte Türkspor dem Dienstag zugestimmt.
Nun die Farce: Genau für diese Chancen-Ungleicheit haben wir noch am Morgen des Vatertags einen Vorschlag per E-Mail unterbreitet.
Wir haben die BFV Verantwortlichen gefragt, ob man nicht die letzten beiden Spiele der Vereine Hajduk und Türkspor auf Samstag vorziehen könnte, für die zu diesem Zeitpunkt klar war, dass sie Platz 2 unter sich ausmachen werden.
Ein Anruf in Dombühl und Ornbau hätte vermutlich gereicht, um auch dieses Spiele der Chancengleichheit halber auf Sonntag anzusetzen.
Aber sämtliche Leitungen blieben bis zur Sitzung am gestrigen Abend stumm.
Es darf sich nun jeder selbst eine Meinung bilden, wo die "fehlende Kompromissbereitschaft" tatsächlich sitzt.

Fakt ist nun, dass der FC Dombühl auf Spieler verzichten muss, die langfristig mit dem Dienstag geplant hatten.
Fakt ist auch, dass wir eine für Dienstag geplante Busfahrt umschmeißen müssen.
Fakt ist, dass ganz viele Beteiligte auf Arbeit und im Privaten Termine schieben müssen und dies im schlimmsten Fall nicht realisieren können.

Wir reisen nun am Mittwochabend zum TV Dietenhofen und werden trotz aller Umstände versuchen, diesem Schauspiel die entsprechende Quittung auszustellen!

Sportliche Grüße

Thore Beck
FC Dombühl

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