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SpVgg Mögeldorf 2000 Nürnberg

Kreisliga Nürnberg - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 25.06.2021 um 17:00 Uhr

Aufsteiger - SpVgg Mögeldorf 2000: Den Nachweis einer Spitzenmannschaft erbracht

Viele Jahre schlummerte ein schlafender Riese im Nürnberger Osten: Die Sportvereinigung Mögeldorf 2000 machte schon lange mit ihrer herausragenden Nachwuchsarbeit auf sich aufmerksam, während die 1. Mannschaft noch auf Kreisebene spielte. Damit ist nun Schluss - das ersehnte Ziel Bezirksliga wird Realität nach einer wahrlich meisterhaften Saison, die sowieso unvergessen bleibt.

Von Marco Galuska

Nicht aufzuhalten war der Siegeszug der SpVgg Mögeldorf 2000 in der vergangenen Kreisliga-Saison.

fussballn.de / Strauch

Mannschaftsfoto SpVgg Mögeldorf 2000 Nürnberg (Saison 2019/2020)

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Die Chronologie einer Meisterschaft in einer derart langen Saison, die im Sommer 2019 begonnen wurde, im Jahr 2020 lange unterbrochen war und nach dem vergangenen Herbst nicht mehr aufgenommen wurde, könnte aus dem Stegreif durchaus etwas problematisch erscheinen. Nicht so für Norbert Frey, der 2017 als Trainer nach Mögeldorf gekommen war, um die Sportvereinigung aus der Kreisklasse zu führen. Der 60-Jährige erinnert sich erstaunlich genau an die Szenen des sportlichen Spielfilms der vergangenen Jahre.

Norbert Frey

fussballn.de / Strauch

Über die Relegation gelang 2018 der Aufstieg aus der Kreisklasse mit einem gewissen Dickson Abiama, der in der kommenden Saison mit der SpVgg Greuther Fürth in der Bundesliga spielt und noch immer eine Verbindung zu seinen fußballerischen Wurzeln in der Region hat: "Er schaut immer noch hin und wieder bei uns vorbei. Der Kontakt ist nie abgebrochen und wir alle freuen uns, welchen Weg er mit seinem unbändigen Willen und der nötigen Portion Glück gegangen ist. Wir gönnen ihm das und fiebern freilich mit", sagt Frey über den berühmtesten seiner (ehemaligen) Schützlinge in Mögeldorf.

Aufschwung ging trotz Abiama-Abschied weiter

Doch mit Abiamas Abschied endete der Mögeldorfer Aufschwung keineswegs, auch wenn die Anfangszeit in der Kreisliga-Saison 2018/19 schwierig war. "Die ersten vier Spiele haben wir verloren, am Ende sind wir aber noch Vierter geworden. Das war die Basis dafür, dass wir nach dem Aufstieg in die Kreisliga dort dann auch den zweiten Schritt machen wollten", erinnert sich Frey an den Beginn des Spieljahres 2019, das ein ganz besonderes werden sollte - für den Klub aus dem Nürnberger Osten besonders erfolgreich.

Denn jene Hoffnungen wurden nicht nur durch eine starke Vorbereitungsphase samt Pokalsieg über Zirndorf untermauert, auch das Eröffnungsspiel brachte gleich ein sattes 6:2 im Derby gegen die DJK Falke. "Das hat sicher unsere Ambitionen unterstrichen, aber die Big Points haben wir eher mit dem späten Ausgleich beim 2:2 gegen Vatanspor oder dem späten 2:1-Sieg in Poppenreuth geholt. Das war damals zwar ein schlechtes Spiel von uns, aber wir haben damit eine Neun-Punkte-Woche hingelegt und die Truppe hat Moral bewiesen und gezeigt, dass man bis zur letzten Sekunde alles gibt."

Freys Prophezeiung und eine echte Reifeprüfung

Mit einem 5:0-Sieg hielten die Mögeldorfer den direkten Konkurrenten Vatanspor vor der Winterpause 2019/20 in Schach.

fussballn.de / Strauch

Mögeldorf war Tabellenführer, aber zum Prädikat "Spitzenmannschaft" fehlte noch die Reifeprüfung, die Frey seinem Team prognostiziert hatte. "Ich habe den Jungs gesagt, dass sich das erst zeigen wird, wenn wir auch nach einer Niederlage zurückschlagen. Und kurioserweise kam es dann auch genauso." Denn ausgerechnet beim Kellerkind ASV Fürth gab es die erste (und einzige) Saisonniederlage (0:1). Eine Woche später folgte das Rückspiel im Gipfeltreffen mit Vatanspor. 5:0 stand es nach 90 Minuten gegen den direkten Konkurrenten. "In einer tollen zweiten Halbzeit haben wir echt ein Feuerwerk abgebrannt. Das hat uns schon viel Sicherheit und Selbstvertrauen gegeben, weil es ja das letzte Spiel vor der Winterpause war."

Die Zeitreise im Rückblick geht weiter mit einer starken Vorbereitung, einem weiteren Pokalerfolg gegen einen Bezirksligisten (SV Ornbau), ehe dann im März 2020 Corona auf den Plan trat und erst einmal für Stillstand sorgte. Doch auch durch die lange Zwangspause ließ sich der Primus nicht schocken. Als es dann endlich weitergehen durfte, gelang im Kreispokal-Halbfinale ein Sieg nach Elfmeterschießen gegen das Bezirksliga-Spitzenteam TSCS Nürnberg. Dies brachte zugleich das Finalticket gegen Aufkirchen, aber auch den Spielplan in der Kreisliga durcheinander.

Im Pokalfinale gegen Aufkirchen ging Mögeldorf schon auf dem Zahnfleisch. Das Double blieb letztlich im Elfmeterschießen verwehrt.

fussballn.de

Rückschläge gemeistert

Letztlich wurden dann die drei Partien in der Liga, zwar nicht sonderlich souverän, aber eben doch erfolgreich bestritten. Und auch Frey war sich trotz der Endspielniederlage im Pokal vom Punkt vor dem erneuten Lockdown sicher, dass in der Liga nicht mehr viel anbrennen sollte. "Wir hatten da personell gesehen eine ganz schwierige Phase. Uns haben fünf, sechs Stammkräfte länger gefehlt, wir haben das aber auffangen können und haben aus der Not eine Tugend gemacht. Es hat gezeigt, dass wir mit Rückschlägen umgehen können, von daher war ich mir sicher, dass wir das packen werden, zumal ja über die Winterpause die angeschlagenen Spieler zurückkehren würden."

Zur Rückkehr in die Saison sollte es dann bekanntlich nicht mehr kommen. "Das war für viele schon bitter, es war aber auch ein ganz schönes Kasperltheater mit den Richtlinien. Wir konnten das relativ entspannt sehen, weil es für uns im Prinzip darum ging, die 1A-Variante auf dem grünen Rasen zu bekommen oder die 1B-Variante am Grünen Tisch." Letztlich wurde es die 1B-Variante, der Anfang Juli eine offizielle Meisterfeier folgen soll.

Die SpVgg Mögeldorf 2000 Nürnberg ist Kreisliga-Meister und Aufsteiger in die Bezirksliga.

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Neues Kapitel Bezirksliga mit neuen Nachwuchskräften, aber Torwart-Engpass

Seit Anfang Juni tasten sich die Mögeldorfer zurück auf den Platz. "Da stand zunächst der Spaß klar im Vordergrund. Es ging darum, einfach mal wieder Ballkontakt zu haben nach der langen Zeit", erklärt Frey, dass der offizielle Trainingsstart am vergangenen Sonntag erfolgte. Die Verletzten sind allesamt wieder mit an Bord, hinzu gekommen sind wieder einmal aus dem eigenen Nachwuchs sechs Spieler, denen man "leistungstechnisch den Sprung zutraut." Nicht mehr dabei ist Lukas Pfänder, der studienbedingt weggezogen ist und auch Routinier Sven Kiefer, der die Karriere beendet hat.

Richtig eng ist es plötzlich auf dem Torwart-Posten geworden. Florian Bock ist schon im vergangenen Herbst nach Würzburg gezogen, Fabio Fetzer steht seit April ebenfalls wegen Studium in Ingolstadt nicht mehr zur Verfügung. Nun hat auch Max Schmidt, der nach seiner Verletzung vor zwei Jahren um den Anschluss gekämpft hat, signalisiert, dass man besser nicht mit ihm planen möge. Weil kurzfristig auch mit Flavio Eisele das Torwart-Talent aus der U19 in die U23 der SpVgg Greuther Fürth wechselt, bleibt Stammkeeper Manuel Hufnagl der einzig verbliebene Schlussmann, weshalb Frey aktuell auf Torwart-Suche ist.

Das richtige Maß für die Bezirksliga finden

Abgesehen von dieser Baustelle schaut man zuversichtlich auf die neue Herausforderung im kommenden Spieljahr, das mit einem Heimspiel gegen den 1. FC Kalchreuth am 25. Juli starten wird. "Zunächst einmal weiß nach der langen Pause doch keiner in der Liga, wo er genau steht. Ich erwarte eine starke Bezirksliga, in der es nicht so große Unterschiede geben wird", sagt Frey, der die Liga schon lange verfolgt und auch bereits als Trainer direkt erlebt hat.

Lukas Pfänder ist nicht mehr für Mögeldorf am Ball. Allgemein gilt es für den Aufsteiger, aus den Duellen mit Gegnern wie dem Landesliga-Aufsteiger Türkspor/Cagrispor Nürnberg für die höhere Liga die richtigen Schlüsse zu ziehen.

fussballn.de / Strauch

Für seine Spieler hingegen ist der Bezirksliga-Alltag Neuland. Dass seine Truppe in diversen Pokal- und Testspielen in den letzten Jahren mehr als nur respektable Ergebnisse gegen die (damals) höherklassigen Mannschaften erzielt hat, sieht Frey als mögliche Gefahr: "Das ist genau die Crux, jetzt diese Resultate aus den Spielen, in denen wir nominell der Außenseiter waren und es letztlich nicht um Punkte ging, richtig einzuschätzen. Denn die Aussagekraft solcher Spiele ist doch recht verwässert. Wenn alle an Bord sind, können wir fußballerisch schon mithalten, aber wir müssen uns auch an die schnellere und robustere Spielweise in der Bezirksliga gewöhnen. Wenn wir das schaffen, können wir mit vielen konkurrieren, wenn nicht, dann geht es darum sich über Wasser zu halten." Einen ersten Leistungsnachweis, freilich wieder nicht um Punkte, aber wieder gegen einen ranghöheren Klub, gibt es am morgigen Samstagnachmittag (16 Uhr) beim ASV Vach.