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FSV Krum

Kreisliga 2 Schweinfurt - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 17.06.2015 um 12:00 Uhr

Krum denkt an Erwin Krumholz: Die Meisterschale am Grab des Erfolgsvaters

Der FSV Krum hat es geschafft: Nach zuvor zwei Vizemeisterschaften und dem jeweils über die Relegation verpassten Aufstieg ist das Team aus dem Dorf bei Zeil nun endlich Meister der Kreisliga Schweinfurt 2 und Aufsteiger in die Bezirksliga. Erfolgscoach Thomas Mahr spricht vor seinem Abschied ein letztes Mal über bewegende Monate.

Von Michael Horling

FSV Krum, Meister Kreisliga 2 Schweinfurt, Saison 2014/15

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Herr Mahr, überwiegt noch immer die Freude über die Meisterschaft - oder inzwischen die Wehmut, weil Ihre Zeit in Krum nun zu Ende gegangen ist?
Thomas Mahr: Nach der Freude und dem Wehmut hat zwischenzeitlich die Zufriedenheit über die erfolgreiche Arbeit eingesetzt. In diesem Zusammenhang gilt mein ganz besonderer Dank meinem Co-Trainer Jo Hetterich, ohne den der Erfolg nicht möglich gewesen wäre. Er hat im Hintergrund unheimlich viele Dinge getan, die für den Erfolg sehr wichtig waren.

Thomas Mahr mit Sohn Louis und Tochter Lilli Marie.

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War der Titel die Krönung und der ideale Abschluss Ihres Engagements?
Thomas Mahr: Sicherlich war der Titel in dieser Runde der beste Abschluss, den man sich als Trainer vorstellen kann. Vor allem gegen so starke Mannschaften wie es Forst und Gochsheim in dieser Saison waren. Deshalb möchte ich den Mannschaften des TSV Gochsheim und des TSV Forst für die fairen Wettkämpfe danken, da dies auch nicht immer so der Fall ist. Dem TSV Forst gratuliere ich zum Aufstieg in die Bezirksliga über die Relegation, welches ebenfalls ein toller Erfolg ist. Ich hatte in der Saison 2003/04, noch als junger Spielertrainer, auch zusammen mit Jo Hetterich als Spielgestalter und Zehner den Kreisligameistertitel erreicht, wobei damals eine erfahrene Mannschaft mit bereits ausgebildeten Spielern auf dem Platz stand. Den jetzigen Titel können wir uns auf unsere „Arbeit“ schreiben, da er sich über die letzten drei Saisons mit einer jungen talentierten Mannschaft entwickelt hat.

Hatten Sie nach den zwei Vizemeisterschaften und dem jeweils schnellen Relegations-Aus befürchtet, dass es vielleicht wieder "nur" Rang zwei wird?
Thomas Mahr: Diese Saison war für uns von den dreien die einfachste, da für uns relativ früh klar war, dass diese Saison die letzte sein würde. Verschiedene Situationen haben uns zu erkennen gegeben, dass die Mannschaft Veränderungen braucht. Auch das kurzfristige Ausscheiden einiger Spieler kurz vor und während der Saison war eher förderlich für den Erfolg, da die Mannschaft noch enger zusammenrücken musste. Wir hatten gegenüber Forst oder Gochsheim wohl den kleinesten Kader, offensichtlich jedoch eine engere Leistungsdichte.

Mit was für einem Gefühl sind Sie zum letzten Spiel nach Neubrunn gereist?
Thomas Mahr: Nach Neubrunn sind wir mit einem guten Gefühl gereist, denn uns hätte theoretisch ein Punkt gereicht. Wir hatten in der Saison nur unsere beiden Heimspiele gegen Forst und Gochsheim nicht gewinnen können. Deshalb waren wir davon überzeugt, als Erster über die Ziellinie zu gehen. Die Mannschaft hätte sich das auch nicht mehr aus der Hand nehmen lassen, dafür waren die Jungs dieses Mal bereit.

So feiern krume Meister....

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Wie war es gleich nach dem Abpfiff in Neubrunn? Grenzenlose Freude? Wie lange und wie oft haben Sie mit dem FSV gefeiert?
Thomas Mahr: Ganz ehrlich gesagt war es nach so langer Zeit auch ein bisschen unwahr, als das Spiel dann abgepfiffen wurde. Wir hatten die letzten zehn Minuten jede Sekunde gezählt, dann brachen aber alle Dämme und die Party nahm ihren Lauf. Wenn unsere Spieler beim Fußball solche Leistungen wie beim Feiern vollbringen könnten, wären wir schon in der ersten Saison Meister geworden. Natürlich wurden wir dann auf offenem Gefährt von Neubrunn über Ebelsbach, Steinbach, Ziegelanger bis nach Zeil zu einer Brauerei unseres Vertrauens chauffiert, wobei mehrere Ehrenrunden in Zeil gedreht wurden. Nach kurzem Aufenthalt ging es dann Richtung Krum-City, wobei wir auf dem Weg dorthin noch unserem „Vater des Erfolges“ Erwin Krumholz eine Besuch abstatteten. Die ganze Mannschaft bedankte sich mit Meisterschale und allem erdenklichen Ehren, trotz Feierlaune gesittet auf dem Friedhof in Zeil, wobei dies dann noch einmal der emotionalste Moment war. Die anschließenden Feierlichkeiten im Sportheim, bei denen auch der 1. Bürgermeister Thomas Stadelmann seitens der Stadt Zeil gratulierte, dauerten dann die ganze Nacht und noch weitere Tage an.

Trainer stellen ja ungern einzelne Spieler heraus. Nach der Bedeutung vom 29 Mal erfolgreichen Thomas Durst müssen wir sicher nicht fragen. Aber nennen Sie uns doch bitte noch drei Akteure, ohne die Platz eins nicht drin gewesen wäre. Und warum!?
Thomas Mahr: Ja, wie schon gesagt ist Jo Hetterich als Co-Trainer die Schlüsselperson in der ganzen Mannschaft, da er zum einen die gleichen Vorstellungen über Fußball hat wie ich selbst und zum anderen wir nicht über alles und jedes reden mussten, um uns zu verstehen. Dies war schon zu unserer gemeinsamen Spielerzeit beim FC 08 Zeil und TSV Limbach in der Bezirksoberliga und bei meinem ersten Engagement als Spielertrainer in Krum so und wird auch in Zukunft nicht anders sein. Nur durch diese Loyalität, welche durch unzufriedene Spieler mehrmals „getestet“ wurde, konnte ich meiner dreijährigen Arbeit ungestört weiter nachgehen, was für mich natürlich das Wichtigste war.

Jubel pur in Krum.

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Und Spieler?
Thomas Mahr: Alle Spieler haben diese Saison Topleistung gebracht, ohne diese wäre es ja nicht möglich gewesen. Wenn ich jemanden hervorheben würde, dann sind es Spieler wie Richard Biertempfel, Michael „Batschy“ Witchen oder Ersatztormann Florian Weinmann, welche mit ihren Rollen als „Reservisten“ wichtiger waren als der eine oder andere Spieler auf dem Platz. Gerade gegen Mannschaften, die zum Ende hin doch Probleme mit der Kondition und Kraft hatten, war es immer wichtig, Ersatzspieler zu haben, die mit der richtigen Einstellung herangegangen sind. Gerade die Position eines vertrauensvollen zweiten Torwarts ist vor allem für einen wettkampfbedingten Trainingsbetrieb sehr wichtig, da die Trainingseinheiten ja die Basis des jeweiligen Spieltages sind. Selbstverständlich sind wir mit der Entwicklung aller Spieler sehr zufrieden, jedoch wissen wir auch, dass sie noch nicht abgeschlossen ist. In erster Linie sind die Spieler nun gefragt, dort weiterzumachen, wo wir unsere Aufgabe beendet und übergeben haben, unabhängig, wer das Training leitet.

Die Geesdorfer, an denen Krum vor zwei Jahren scheiterte, spielten eine gute Runde in der Bezirksliga, auch die DJK Dampfach schaffte als letztjähriger Kreisliga-Meister recht souverän den Ligaerhalt. Generell überzeugten alle Aufsteiger. Ein gutes Omen für den FSV Krum?
Thomas Mahr: Ja, absolut, da stimme ich zu. Dieses Mal haben wir eine Mannschaft, die von der Altersstruktur, der Qualität und von der Kameradschaft zusammenpasst, die es als erste FSV-Aufstiegsmannschaft schaffen kann, die Bezirksliga zu halten. Es sind dieses Jahr viele Kreisligisten aufgestiegen, gegen welche sich der FSV in der Bezirksliga durchsetzen kann. Wir haben uns diese Saison gegen zwei Bezirksliga taugliche Mannschaften durchgesetzt, diese waren das Jahr zuvor nur sehr unglücklich aus der Bezirksliga abgestiegen. Deshalb denke ich, dass dieses Mal der FSV nicht absteigen wird.

Gloria Viktoria!

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Werden Sie nächste Saison das Team als Zuschauer weiter verfolgen oder erst einmal komplett Abstand vom Fußball gewinnen?
Thomas Mahr: Ich werde erst einmal versuchen, Abstand zu gewinnen, da ich deshalb ja mit dem Trainerjob aufgehört habe. Zuschauen werde ich das eine oder andere Spiel auf jeden Fall, da Jo und ich die Jungs auch weiterhin unterstützen wollen. Außerdem hatten wir ja eine tolle Zeit, da freut man sich doch auch auf ein Bier nach einem gewonnen Bezirksliga-Spiel.

Was geben Sie ihrem Nachfolger Marco Mahler hiermit auf den Weg?
Thomas Mahr: Ratschläge will ich keine verteilen, allerdings würde ich nicht alles verändern, da man mit der jetzigen Mannschaft ja Kreisligameister wurde. Neue Ideen und Trainingsbestandteile wollten wir der Mannschaft ja auch mit unserem Rücktritt ermöglichen, diese werden sie jetzt erhalten. Marco Mahler war als Spieler ein Typ, der den Ball gerne am Fuß hatte, deswegen bin ich überzeugt, dass er dahingehend trainieren lässt, was bei der Mannschaft dann auch gut ankommen wird. Ich wünsche Marco gutes Gelingen und auch viel Glück für die Arbeit beim FSV Krum.

Und hoch das Ding!

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Der Name des vor knapp zwei Jahren plötzlich verstorbenen Spielleiters Erwin Krumholz fiel die letzte Zeit wieder öfters. Möchten Sie zu ihm noch etwas Besonderes sagen?
Thomas Mahr: Wenn man zu der Person Erwin Krummholz all das sagen möchte, was für ein toller Mensch er war, es würde den Rahmen der anpfiff-Website sprengen! Erwin Krumholz war für Jo Hetterich und mich ja nicht erst in Krum unser Manager, sondern auch schon beim FC Zeil vor über 15 Jahren. Er war sozusagen unser „Erziehungsberechtigter“ in Sachen Fußball und hat unsere Entwicklung stark mitgeprägt. Eigentlich haben wir alles ihm zu verdanken, da ohne Erwin die Entwicklung des Vereins, der einzelnen Spieler und auch die von uns als Trainer in dieser Form nie möglich gewesen wäre. Er hatte mich 1991 als Spieler vom Landesligisten FC Haßfurt zum Bezirksoberligisten FC Zeil geholt, nach Beendigung meiner Spielerkarriere im Jahr 2003 als jungen Spielertrainer beim FSV Krum verpflichtet und nun vor drei Jahren erneut als Trainer zum FSV geholt. Dies zeigt meine besondere Beziehung zu ihm. Wir danken Erwin Krumholz für all seine Verdienste für den FSV Viktoria Krum und ich persönlich für die Freundschaft mit ihm. Ruhe in Frieden, Erwin Krumholz.