Vereins-Anträge und die Frage: Kommt die Zehn-Minuten-Strafe zurück? - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 03.05.2022 um 14:00 Uhr
Vereins-Anträge und die Frage: Kommt die Zehn-Minuten-Strafe zurück?
Beim Bezirkstag Mittelfranken wurde wie auch schon in den vergangenen Jahren erneut dazu aufgerufen, die Meinung zu möglichen Reformen im Spielbetrieb zu äußern. In diesem Jahr stellte der BFV die Wiedereinführung einer Zeitstrafe zur Debatte, die es bei den Erwachsenen zuletzt vor drei Jahrzehnten gab. Daneben stellten auch drei Vereine Anträge für den BFV-Verbandstag, die auf unterschiedliche Resonanz trafen.
Von Marco Galuska
Kommt die Zeitstrafe im Erwachsenenbereich in Bayerns Amateurfußball zurück?
fussballn.de / Kögel
Leichte Mehrheit für mehr Trikotwerbung - klare Ablehnung der Auswärtstorregel

Schon im Zuge der Kreistage hatte der BFV Meinungsbilder bei seinen Vereinen eingeholt, um online die Position zu einer möglichen Zulassung von Werbung auf der Trikothose bzw. Trikotrückseite abzufragen. Bayernweit gab es nur eine zarte Mehrheit von 51,8 Prozent, die eine Werbung auf der Trikothose befürworten würden, in Mittelfranken können sich gar nur 44,7 Prozent mit dieser zusätzlichen Werbefläche anfreunden. Größer war der Zuspruch für die Werbeoption auf der Rückseite des Trikots. Hierbei sehen 63 Prozent bayernweit eine gute Möglichkeit, in Mittelfranken waren noch 54,5 Prozent für diese Neuerung.

Abgefragt worden war auf den Kreistagen auch die Haltung zu einer möglichen Abschaffung der Auswärtstorregelung. Dabei ergab sich ein wesentlich deutlicheres Bild: 82,4 Prozent in Bayern und immerhin noch 80,5 Prozent in Mittelfranken würden gerne von dieser Regelung, die jahrelang aus dem Europapokal angewendet worden war, in Zukunft ebenfalls absehen.

Breite Mehrheit für Wiedereinführung der Zehn-Minuten-Strafe bei Frauen und Männern


Beim mittelfränkischen Bezirkstag in der Stadthalle Fürth wurde über eine mögliche Wiedereinführung der Zehn-Minuten-Strafe in den Spielklassen des Erwachsenenbereichs von der Bayernliga abwärts nach dem Vorbild der Regelung im Junior*innen-Bereich, wo es aktuell die Fünf-Minuten-Strafe gibt, gesprochen. Nachdem der DFB die Möglichkeit für eine Rückkehr einer Zeitstrafe, die es schon von 1978/79 bis zur Einführung der Gelb-Roten Karte 1991/92 gab, geschaffen hat, wird dies in einem Pilotprojekt in dieser Saison in Hessen bereits praktiziert. "Damit hat man sehr gute Erfahrungen gemacht, die Vorteile überwiegen", warb der unterfränkische Bezirksvorsitzende Jürgen Pfau für eine entsprechenden Wiedereinführung auch in Bayern. Dem schlossen sich die Mittelfranken in ihrem Meinungsbild an. Der Antrag fand eine deutliche Mehrheit von 80,27 Prozent.

Ein Meinungsbild zur Wiedereinführung von Zeitstrafen im Erwachsenenbereich wurde auch auf dem Bezirkstag Mittelfranken 2022eingeholt.
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Delegierte hatten insgesamt drei Vereins-Anträge zu behandeln

Zudem hatten die Delegierten auf dem Bezirkstag in Fürth über drei Vereinsanträge zu entscheiden. Zwei der Anträge waren auf dem Kreistag Erlangen/Pegnitzgrund mehrheitlich angenommen worden, ein weiterer Antrag wurde direkt auf dem Bezirkstag zur Abstimmung gestellt:

Der SV 1967 Wolfsberg hatte einen Antrag eingereicht, wonach Spielgemeinschaften im Herrenbereich zukünftig die Möglichkeit haben, in die Bezirksliga aufzusteigen. Die Delegierten in Fürth lehnten den Antrag jedoch recht deutlich mit 80:45 Stimmen bei 14 Enthaltungen ab.

Der Bezirksvorsitzende Dieter Habermann war vom Antrag aus Eggolsheim weniger begeistert.
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Der Antrag des SC Eckenhaid, der die Abschaffung von Spielerpässen in Papierform anstrebt und auf eine ausschließliche Nutzung der elektronischen Spielberechtigungen baut, fand bei den Delegierten in Fürth hingegen eine klare Mehrheit. Bei nur zwei Gegenstimmen und sechs Enthaltungen wird der Antrag nun satzungsgemäß auf dem Verbandstag behandelt und bekräftigt gewissermaßen einen entsprechenden Antrag, der schon über den Bezirkstag in Schwaben durchgegangen war.

Max Habermann, Kreisspielleiter Erlangen/Pegnitzgrund, verteidigte leidenschaftlich den Antrag der DJK Eggolsheim - auf dem Bezirkstag mit Erfolg.
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Die tatsächlich einzige Meinungsverschiedenheit auf einem ansonsten sehr harmonischen Bezirkstag löste ein Antrag der DJK Eggolsheim aus. Der Verein aus dem Kreis Erlangen/Pegnitzgrund hatte eine Änderung des §34 der BFV-Spielordnung beantragt, der den Einsatz von Spieler*innen in verschiedenen Mannschaften regelt. Nach dem Wunsch des Vereins sollte die Einsatzbeschränkung nach dem letzten Spiel der ersten Mannschaft vor der Winterpause so lange verlängert werden, bis die zweite Mannschaft nach der Winterpause zwei Verbandsspiele ausgetragen hat. Nachdem der wieder gewählte Bezirksvorsitzende Dieter Habermann aufgerufen hatte, diesem Antrag nicht zuzustimmen, da man diese Problematik auch anhand einer entsprechenden Berücksichtigung im Spielplan "selbst regeln" könne, ergriff der BFV-Kreisspielleiter Erlangen/Pegnitzgrund Max Habermann das Wort: "Ich finde es unerhört, dass der Bezirksvorsitzende gegen so einen Antrag spricht, der für sportliche Fairness steht. Daher bitte ich im Zustimmung dieses Antrags!" Und so sollte es auch kommen: Die mittelfränkischen Delegierten stimmten bei nur zehn Nein-Voten und 29 Enthaltungen klar dafür, sodass auch dieser Antrag nun am Verbandstag Ende Juni in Bad Gögging behandelt wird.

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