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Artikel veröffentlicht am 20.04.2022 um 12:28 Uhr
Nach Absageflut an Ostern: Offener Brief der SF Großgründlach
An Ostern häuften sich die Nichtantretungen in einem kaum gekannten Maße, selbst Landes- und Bezirksligisten gaben Spiele kampflos ab. Besonders betroffen waren jedoch die Ligen von der Kreisklasse abwärts. Die Sportfreunde Großgründlach mussten selbst eine Partie absagen und fordern in einem Offenen Brief an den BFV ein Umdenken, um in Zukunft auf dünner gewordene Spielerkader flexibler reagieren zu können.
Von fussballn.de

Offener Brief der Sportfreunde Großgründlach

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Sportkameradinnen und -kameraden

In den letzten Wochen und Monaten habe ich immer wieder die Meldungen über Abmeldungen von II. Mannschaften vom Spielbetrieb, über Nichtantritte oder gar von Spielverzichten I. Mannschaften (z. B. Weisendorf) zu Gunsten der II. Mannschaft gelesen.

Ich finde, es wird höchste Zeit, dass sich unser Verband diesem besorgniserregenden Phänomen stellt!

Die Corona-Jahren haben dazu geführt, dass die Spielerkader bei vielen Vereinen (noch) dünner geworden sind. Spieler haben sich andere Sportarten oder Freizeitaktivitäten gesucht und haben dem Fußball abgeschworen. Wenn dann in so einer Situation auch noch Verletzungen, Erkrankungen oder Quarantäne im ausgedünnten Kaderkreis dazu kommen, dann reicht es einfach nicht mehr, um zwei spielfähige Mannschaften taggleich zu stellen.

Die Neuregelungen der Spielordnung für Corona-bedingte Absagen sind realitätsfern und nicht geeignet!

Die strikten Einsatzregelungen (z. B. 15-Tages-Frist), die ansonsten gut gemeint sind, sind in diesen Fällen kontraproduktiv und führen dann zu Nichtantritten. „Durchmischen“ der Kader kann auch nicht stattfinden, da dann die Spieler wiederum jeweils für den Einsatz gesperrt sind.

Wenn wir uns daran erinnern, dass der Verband uns vor Jahren durch mehr oder weniger sanften Druck dazu gebracht hat, die bis dahin laufenden „Reserverunden“ aufzugeben und darauf bestanden hat, dass alle Mannschaften eines Vereins in den üblichen Spielklassen gemeldet werden müssen, so zeigt es sich an der jetzigen Situation, dass dies letztlich zu kurz gegriffen ist.

Wenn wir verhindern wollen, dass noch mehr Spielabsagen und Mannschaftsabmeldungen vorkommen, dann müssen die Statuten eben nochmals geändert werden.

Es ist auch zu befürchten, dass Vereine, die aktuell ihre II. Mannschaft nur noch versuchen durch die Restsaison zu bekommen, nächste Saison gar nicht mehr melden. D. h. wir verlieren noch mehr Mannschaften durch Nicht-Meldungen.

Wir sollten daher Modelle finden, in denen II. Mannschaften formfreier, ohne zu strikte Regelungen spielen können. Denn, eines ist klar, ohne eine II. Mannschaft laufen uns noch mehr Spieler davon.

Z. B. könnte man überlegen, ob man nicht eine freiwillige, nichtaufstiegsberechtigte Runde für II. Mannschaften macht in der es a) keine Einsatzbeschränkungen oder Dergleichen gibt und b) auch in Flex-Größe gespielt werden kann und c) Spielabsagen formfreier erfolgen können. Das wird sicherlich nicht für jeden das Richtige sein, würde aber anderen sicherlich weiterhelfen Spieler zu halten. Details der Ausgestaltung sollten natürlich noch diskutiert werden.

Ich bin davon überzeugt, dass wir eine derartige Lösung schnellstmöglich brauchen, wenn wir nicht noch mehr Mannschaften verlieren wollen.

Daher meine dringenden Fragen und Bitten:
- Wie stellt sich der Verband zu diesem Themenkomplex?
- Welche Lösungsansätze verfolgt der Verband?
- Würde der Vorschlag wie oben Unterstützung seitens des Verbandes erhalten?
- Bitte dringend, noch vor dem Bezirkstag wenn möglich, ein Stimmungs- und Meinungsbild unter den Vereinen abfragen, ob ein derartiger Vorschlag unterstützt wird und wer mitmachen würde
- Möglichst zur neuen Saison 2022/23 eine derartige Spielrunde zu etablieren

Mit sportlichen Grüßen

Udo Gäberlein
SF Großgründlach
1. Vorstand

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