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Artikel veröffentlicht am 08.03.2022 um 08:00 Uhr
Völker nimmt Team in die Pflicht: "Es muss jetzt auch mal funken!"
Nach einem guten Saisonstart mit sieben ungeschlagenen Spielen in Folge zählte der Kreisliga-Absteiger Tuspo Nürnberg bei vielen bereits zu den sicheren Aufstiegskandidaten, ehe die Ziegelsteiner von einer sportlichen Krise heimgesucht wurden und plötzlich den Blick nach unten richten mussten. In der Winterpause nutzte Teammanager Armin Völker die Chance mit Trainer, aber vor allem der Mannschaft, Klartext zu reden.
Von Daniel Karnbaum
Nach einem starken Start verlor Tuspo Nürnberg im Laufe der Saison an Boden und muss trotz Rang sechs den Tabellenkeller im Auge haben.
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Eine Trainerdiskussion stand nie zur Debatte

Nach einem verheißungsvollen Start mit starken 15 Zählern aus sieben Partien sah man sich in Ziegelstein auf einem guten Weg, nach dem bitteren Abstieg aus der Kreisliga direkt wieder ein Wörtchen um den Wiederaufstieg mitzureden. Doch plötzlich war die Leichtigkeit der ersten Spiele wie verflogen und Tuspo Nürnberg geriet mehr und mehr in eine sportliche Krise. Spiele, die ein paar Wochen vorher noch gewonnen wurden, gingen verloren. Nachdem in den folgenden acht Partien nur sechs Punkte eingefahren werden konnten, fand sich der Tuspo im Tabellenmittelfeld wieder und musste den Blick in der engen Kreisklasse 4 auch nach unten richten.

Abteilungsleiter Armin Völker gab offen zu, dass ihm der gute Saisonstart etwas zu hoch gehängt wurde: "Wenn man ehrlich ist, hat der gute Saisonstart auch etwas getäuscht. Wir haben zwar fleißig gepunktet, haben aber auch nicht immer gut gespielt." Dass die Mannschaft dann ab dem 8. Spieltag aber in den Ergebnissen ziemlich einbrach und nur noch zweimal bis zur Winterpause gewinnen konnte, missfiel auch dem 61-Jährigen: "Ich glaube, der ein oder andere hat damals den Ernst der Lage noch unterschätzt und sich gedacht, es war ja nur eine Niederlage. Wenn sich diese Einstellung dann allerdings häuft und man Spiel für Spiel teilweise herschenkt, wird es problematisch. Da gab es in der Hinrunde einige Partien, die wir nie hätten verlieren dürfen."

Ein eingespieltes Team: Teammanager Armin Völker (links) und Trainer Metin Kett arbeiten schon jahrelang gut und erfolgreich zusammen. In der Winterpause setzte man sich an einen Tisch und analysierte die bisherige Spielzeit, mit dem Ergebnis, dass die Zusammenarbeit auch in der kommende Saison fortgesetzt wird.
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So ging der Tuspo letztlich mit 21 Zählern aus 15 Spielen in die Winterpause und hatte Gesprächsbedarf, wie Völker gegenüber fusballn.de zu Protokoll gibt: "Wir waren mit der bisher gespielten Saison natürlich nicht zufrieden, weshalb ich zunächst ein ausführliches Gespräch mit Metin Kett, sowie den Trainern der 2. Mannschaft, Armin Siegritz und Markus Kestler, geführt habe. Wir haben gemeinsam die Situation analysiert und bewertet und sind zum Entschluss gekommen, die Zusammenarbeit auch über die Saison hinaus weiter fortzuführen." Völker stellte im Zuge der Verlängerung auch klar, dass ihm eine Trainerdiskussion zu kurz gefasst wäre: "Von meiner Seite aus stand eine Veränderung auf den Trainerpositionen auch nie zu Diskussion, denn ich arbeite gut und gerne mit den Trainern zusammen. Zudem sind die Gründe für unsere Misere, nämlich die schlechte Trainingsbeteiligung und die vielen Verletzten, kein Grund den Trainer zu entlassen. Mir war klar, dass da schon auch die Mannschaft mit in der Verantwortung ist."

Völker nimmt die Mannschaft deutlich in die Pflicht

So suchte der langjährige Tuspo-Funktionär auch ein klärendes Gespräch mit dem Team, in dem er die Spieler mehr als deutlich in die Pflicht nahm: "Ich habe den Jungs klipp und klar gesagt, dass es nicht sein kann, dass immer der Trainer dran glauben muss, wenn es nicht läuft. Wir hatten teilweise eine sehr schlechte Trainingsbeteiligung, weil der ein oder andere den Fußball scheinbar nur noch als nachrangiges Hobby sieht und andere Dinge vorgezogen werden. Training gehört aber eben auch dazu. Es ist nicht der Anspruch von Tuspo Nürnberg, eine Freizeittruppe zu stellen, die am Wochenende ein wenig kickt." Dass die lange Corona-Pause bei einigen Spielern den Trainingsschlendrian verursachte, will Völker nicht so einfach akzeptieren: "Nur Corona als Grund vorzuschieben, nicht mehr regelmäßig ins Training zu kommen, lasse ich nicht gelten. Ein gewisser Ehrgeiz und Fleiß sollte beim Fußball schon dabei sein."

Das Verhältnis zwischen Metin Kett (links) und seinen Spielern ist voll intakt. Mit einer besseren Trainingsbeteiligung und einem guten Start, will man den Negativtrend beenden und fortan wieder erfolgreicher sein.
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Die Mannschaft scheint sich die Ansprache zu Herzen genommen zu haben, denn die aktuelle Vorbereitung auf die Restsaison ist in vollem Gange und läuft laut Völker durchaus positiv: "Es ist jetzt wieder mehr Zug drin. Auch Metin fährt eine etwas härtere Gangart. Es muss jetzt auch einmal funken!" Die bisherigen Testspiele verliefen ebenfalls gut, einzig beim Verletzungspech, was die Mannen aus Ziegelstein schon die ganze Saison begleitet, will es nicht abreißen. So ist der einzige Neuzugang Mario Ramser, der von der DJK Sparta Noris zum Tuspo wechselte, ebenso verletzt, wie Kapitän und Keeper Steve Reinwand, sowie Lukas Meyer.

Verletzungspech gepachtet

Das Lazarett wurmt auch Armin Völker: "Das Verletzungspech haben wir in dieser Spielzeit scheinbar gepachtet. Das Schlimme ist ja, dass es immer gleich langfristige Verletzungen sind. Trotzdem macht Metin Kett das Beste daraus und improvisiert gut." Trotz der zuletzt schweren Phase blickt Völker dem Start in der kommenden Woche optimistisch entgegen: "Wir möchten gegen Glaishammer natürlich einen guten Start hinlegen und dann vielleicht doch noch einmal vorne mitspielen in dieser Saison. Mir ist um den Tuspo Nürnberg auf jeden Fall nicht Bange. Wir möchten uns weiterentwickeln und unseren Weg mit jungen Spielern weitergehen." Bleibt abzuwarten wie der Start nach der Winterpause ausfällt. Vielleicht war die Brandrede ja wie ein reinigendes Gewitter und in Zukunft geht es in Ziegelstein wieder bergauf.

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Tabellenverlauf Tuspo Nürnberg



Tabelle Kreisklasse 4

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
2
15
40:23
29
3
15
35:31
26
5
15
27:36
22
6
15
24:17
21
8
15
25:28
20
9
15
32:33
19
10
15
26:30
18
12
14
30:30
18
Direkter Vergleich bei Punktgleichheit

Steckbrief A. Völker

Armin Völker
Alter
63
Nation
Deutschland

Trainer Tuspo Nürnberg

2023/24
2022/23
2021/22
2019/21
2018/19
2017/18
2016/17
2015/16
2014/15
ab 03/2014
2013/14
bis 03/2014
2013/14
2012/13
2011/12
2010/11
2009/10
2008/09
2007/08

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