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Artikel veröffentlicht am 24.02.2022 um 06:00 Uhr

Der Tiefpunkt als Wendepunkt?: SV Hagenbüchach weit entfernt von Resignation

Dass sich der SV Hagenbüchach auf Talfahrt befindet, belegen die aktuellen Zahlen: Nach dem Abstieg aus der Bezirksliga befindet sich der SVH zum Jahreswechsel auch in der Kreisliga mit mageren acht Zählern in akuter Abstiegsnot. Von Resignation ist man beim Kellerkind dennoch weit entfernt, vielmehr will Neu-Trainer Armin Appelt gemeinsam mit den Verantwortlichen und dem Team den Umschwung schaffen.

Von Michael Watzinger

Armin Appelt will mit dem SV Hagenbüchach in der Rückrunde noch einmal alles tun, um den drohenden Klassenerhalt noch abzuwenden.

fussballn.de / Karnbaum

Negativ-Tendenz klar ersichtlich

Nach dem letztjährigen Abstieg aus der Bezirksliga wollte sich der SV Hagenbüchach im ersten Jahr innerhalb des Nürnberger Kreisoberhauses eigentlich stabilisieren, stattdessen überwintert das Team zur Winterpause auch eine Spielklasse tiefer mit schmalen acht Punkten aus 19 ausgetragenen Partien erneut in akuter Abstiegsnot. Wenig überraschend blickt Neu-Trainer Armin Appelt, seit Ende Oktober als Nachfolger von Taner Koc auf der Kommando-Brücke des SVH, auf eine schwierige Situation: "Es ist ganz klar, dass sich der Verein seit dem Aufstieg in die Bezirksliga seit nunmehr eineinhalb Jahren in einer stetigen Abwärtsspirale befindet. Nach dem Abstieg wollte man sich im vorderen Tabellenmittelfeld etablieren und anschließend den Blick wieder nach vorne richten. Stattdessen steckt man wieder tief im Tabellenkeller fest - das Selbstvertrauen hat unter so einem Negativtrend natürlich schon gelitten und die Lage ist deshalb sicherlich keine einfache."

Seit dem Abstieg aus der Bezirksliga blieb dem SV Hagenbüchach (in blau) bislang auch in der Kreisliga oftmals nur das Nachsehen. So überwintert der SVH auf dem vorletzten Tabellenplatz.

fussballn.de / Karnbaum

Resignation? Fehlanzeige!

Von Resignation ist man in Hagenbüchach dennoch weit entfernt, betont der erfahrene Übungsleiter: "Meine ersten Eindrücke sind, schiebt man die sportliche Lage einmal etwas beiseite, rundherum positiv! Ich habe einen Verein vorgefunden, der sehr gut strukturiert ist, engagierte Leute im Vorstand und der Spielleitung hat und auch eine wirklich tolle Anlage besitzt. Auch die Mannschaft hat in meinen Augen gute Charaktere und durchaus Kreisligatauglichkeit - auch wenn das aufgrund anhaltender sowie zahlreicher Ausfälle und angesichts der aktuellen Platzierung auf den ersten Blick vielleicht nicht unbedingt so wirken mag."

Wie aber mit anhaltenden Rückschlägen umgehen? "Man neigt in solchen Phasen immer dazu, nur das Negative zu sehen. Letztendlich darf man in meinen Augen nicht nur die jüngste Phase in den Fokus rücken, sondern muss den Bogen etwas weiter spannen: Der SVH ist ein Verein, der 2010 aus der A-Klasse in die Kreisklasse aufgestiegen ist und sich in zwölf Jahren absolut positiv entwickelt hat! Negative Phasen gehören in einer Entwicklung auch immer wieder mal dazu - wir wollen da nun aber gemeinsam auch wieder rauskommen. Vielleicht ist so ein Tiefpunkt ja auch ein Wendepunkt!"

Illusionen wird sich dabei keinesfalls hingegeben, dennoch stellt Appelt auch klar:
"Sicher, 16 Punkte Rückstand auf das rettende Ufer sind eine ganze Menge und wir müssten schon einen Punkteschnitt wie ein Aufstiegsaspirant an den Tag legen, um noch Chancen zu haben - aber wir wollen mutig sein und alles versuchen! Sollte es am Ende nicht reichen, werden wir in der Kreisklasse angreifen - jeder, ob Verantwortlicher oder Spieler, ist bereit diesen Weg mitzugehen! Aber so weit ist es in meinen Augen jetzt erstmal noch nicht."

Zuletzt hatte der SVH nur selten Grund zum Jubeln. Kommen bald auch wieder sportlich bessere Zeiten?

fussballn.de / Schlirf

Drei Neuzugänge werten den Kader auf

Um nach der Winterpause noch einmal alles in die Waagschale werfen zu können, hat sich im Kader des SVH derweil durchaus etwas getan. Mit Fabio Berdini (aus Italien) und Konstantin Dörr (aus der Nähe von Heidelberg) stießen zwei Arbeitskollegen von Markus Pannier neu hinzu und konnten durchaus gefallen. "Die beiden Jungs von PUMA haben im Mittelfeld bzw. der Offensive sowohl im Training als auch im ersten Testspiel einen guten Eindruck hinterlassen und dürften uns sicherlich weiterhelfen", freut sich Appelt. Ein weiterer Neuer ist mit Cedric Weghorn derweil ein alter Bekannter, trug der Innenverteidiger doch bereits in der Jugend das SVH-Trikot: "Cedric ist zwar erst 19 Jahre alt, aber ein tolles Talent für die Innenverteidigung, welches man noch formen kann. Wir freuen uns, dass ein Eigengewächs von der U-19 der SG Quelle Fürth zu uns zurückgekehrt ist!"

Fortan nicht mehr mit an Bord sind derweil Sven Nogreh (SG Siemens Erlangen) und Maximilian Ehrlinger (TSV Franken Neustadt), die dem Verein im Winter den Rücken kehrten, und Michael Benke, der pausiert. Bereits im Oktober hatte Damir Hasaj den SVH mit unbekanntem Ziel verlassen.

Armin Appelt kann sich über drei wichtige Zugänge beim SVH freuen! Der 54-jährige Übungsleiter selbst soll auch über die Saison hinaus an der Seitenlinie tätig sein.

fussballn.de / Schlirf

Ziel ist mehr Stabilität

Ein großer Wunsch der Verantwortlichen ist dabei die Rückkehr zur mehr Stabilität. Auch deshalb ist bereits jetzt klar, dass Trainer Appelt über die Saison hinaus an der Seitenlinie des SVH bleiben wird. "Uns ist es wichtig, den Spielern wieder eine gewisse Kontinuität vorzuleben. Deshalb ist der Gedanke bei allen durchaus vorhanden, mittel- und vielleicht ja sogar langfristig etwas gemeinsam aufzubauen. Ich selbst fühle mich in Hagenbüchach sehr wohl und möchte mit meiner Mannschaft einen offensiven Fußball entwickeln, der wieder richtig Spaß macht! Jetzt gilt es gemeinsam daran zu arbeiten, dass der Tiefpunkt zum gewünschten Wendepunkt wird."