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Artikel veröffentlicht am 24.09.2021 um 07:00 Uhr
Puschendorf-Coach Bastian Rückel: "Das funktioniert vielleicht auf Planet Melmac!"
Nach zwei Spieljahren in der A-Klasse schaffte die SG Puschendorf/Tuchenbach ungeschlagen die Rückkehr in die Kreisklasse. Dort konnte das Team von Bastian Rückel auch schon seine ersten Spuren hinterlassen und ist auf einem guten Weg in Richtung einer tabellarisch gesehen sorgenfreien Saison, auch wenn die Umstände nach der langen Pause und dem vorgezogenen Start in der Kreisklasse 3 alles andere als leicht sind.
Von Marco Galuska
Bastian Rückel hat wie viele seiner Kollegen mit argen Personalsorgen zu kämpfen. Der frühe Start in der Kreisklasse 3 traf die Mannschaften schon etwas unvorbereitet.
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Im zehnten Jahr spielen Puschendorfer und Tuchenbacher in gemeinsamer SG. 2015 gelang unter Reinhard Hofmann der Aufstieg in die Kreisklasse, aus der nach drei Jahren im Abstiegskampf die Klasse 2018 nicht mehr gehalten werden konnte. Nach der Trennung von Jörg Tauchmann übernahm 2019 mit Bastian Rückel ein junger Trainer, der vom FC Dachsbach-Birnbaum kam, das Zepter - mit großem Erfolg. Die erste Pflichtspielniederlage erlebte die SG unter Rückels Regie erst am 31. Juli - im Jahr 2021 wohl gemerkt.

Am 18. Oktober 2020 fand das Endspiel um die Meisterschaft in Hagenbüchach statt - das ahnte zu jenem Zeitpunkt aber noch keiner.
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"Wenn man sich das genau überlegt, war es trotzdem eine ganz enge Kiste mit dem Aufstieg", blickt Rückel noch einmal zurück auf das letzte Match der vergangenen Saison, das damals zugleich das Spitzenspiel in der A-Klasse 5 war. Mit 5:1 gewann die unbesiegte SG beim SV Hagenbüchach II in einem Spiel, das zwischenzeitlich enger war als es das Resultat verrät. Im Laufe des Frühjahrs wurde dann immer mehr klar, dass dieser Sieg den direkten Aufstieg in die Kreisklasse bedeuten sollte. "So sehr wir uns auch über den Aufstieg freuen durften, so muss ich trotzdem sagen, dass diese Quotientenregel an sich nicht fair ist. In einer laufenden Saison so etwas umzusetzen, das ist schon grenzwertig - wie so vieles, was der Verband da gemacht hat - wenn ich beispielsweise an den Ligapokal anstelle mancher Ligaspiele denke", wird Rückel deutlich.

Trainer Bastian Rückel war mit einigen Vorgaben des Verbandes und der Kommunikation dieser alles andere als zufrieden.
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"Ganz schwacher Auftritt des Verbandes"

In Rückels Kritik am Vorgehen des BFV reihen sich die Umstände ein, unter denen die Saison in der Kreisklasse 3 bereits Ende Juli gestartet ist: "Es ist eine Frechheit, wenn davon gesprochen wird, dass da vier Wochen Vorbereitung nach acht Monaten Pause reichen sollen. Grundsätzlich gibt es keine Erfahrungswerte, weil es so eine lange Pause vorher noch nicht gab. Aber die Fitness, die man für den Fußball bräuchte, die holt man sich definitiv nicht in dieser kurzen Zeit zurück. Das geht nicht, das funktioniert vielleicht auf dem Planeten Melmac! Und die Kommunikation, dass wir mit der Liga plötzlich zwei Wochen früher starten müssen, war auch ein ganz schwacher Auftritt seitens des Verbandes."

Die Befürchtungen ob der ungewöhnlich kurzen Vorbereitungszeit im Verbindung mit der langen Pause zuvor sollten sich in Puschendorf bewahrheiten, wo die Liste der Verletzten letztlich dazu führten, dass man am vergangenen Wochenende gerade noch zwölf Mann beim Spiel in Laubendorf (1:3) zur Verfügung hatte. Zudem mussten Spieler angeschlagen auflaufen und zwei Kicker kamen aus der B-Klasse nach, wo sie schon 90 Minuten im Einsatz waren. "Da kommt derzeit einfach viel zusammen, eine Reihe von Verletzten, dann auch der Wunsch nach Urlaub. Aber ich glaube, da kann man sich bei uns in der Liga umhören, da haben alle so ihre Probleme. Meiner Mannschaft muss ich ein Kompliment machen, wie sie unter diesen Umständen bei einem so guten Gegner aufgetreten ist."

Lehrgeld als Aufsteiger

Sportlich gesehen haben die Puschendorfer schon einige Kontrahenten vor Probleme gestellt, auch wenn das in den Resultaten nicht immer so deutlich wurde. "Wir haben bisher nur ein wirklich schlechtes Spiel gemacht, das war das 2:5 in Neuhof, wo wir defensiv bodenlos waren und man das Fehlen unserer eigentlichen Abwehr arg gemerkt hat. Ansonsten hat sich kein Gegner gegen uns leicht getan. Wir zahlen zwar aktuell noch Lehrgeld, aber brauchen uns auch vor keiner Mannschaft zu verstecken", ordnet der 36-Jährige den aktuellen Rang neun mit zehn Punkten ein.

Beim 4:4-Spektakel gegen Veitsbronn II zum Saisonauftakt verpasste der Aufsteiger den Sieg und musste am Ende gar über einen Punkt froh sein.
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Dabei wären schon einige Zähler mehr möglich gewesen. "Beim 4:4 zum Start gegen Veitsbronn war der Ausgleich am Ende zwar noch glücklich, wir müssen vorher aber das Spiel schon für uns entscheiden. Selbst beim 0:3 gegen Weinzierlein vergeben wir per Elfmeter den Ausgleich und bekommen am Ende zwei Gegentore. Das ist eben der Unterschied von der A-Klasse zur Kreisklasse, wo man deutlich weniger Chancen bekommt und effizienter werden muss", sagt der Trainer, der zugleich lobt: "Die Jungs machen das gut! Wir sind in einem Lernprozess, wir wollen uns zu einer stabilen Mannschaft in dieser wirklich sehr guten Liga entwickeln."

So sieht der Coach auch abgesehen vom klaren Ziel des Klassenerhalts nicht eine genaue Platzierung im Fokus: "Ein einstelliger Platz wäre zwar schön, aber letztlich geht es mir um die Entwicklung für die Zukunft. Wir machen freilich noch Fehler, aber auch Fortschritte." Blickt man auf das Restprogramm in der Hinrunde, so warten mit Losaurach am kommenden Wochenende, Burggrafenhof und Langenzenn noch drei Schwergewichte, mit Großhabersdorf, Uffenheim II und Scheinfeld vermeintlich machbare Gegner: "Ich will das gar nicht so einordnen. Beispielsweise kommen die Großhabersdorfer derzeit viel schlechter weg als sie sind, andererseits glaube ich, dass wir auch für die Favoriten unbequem sind. Man muss uns erst einmal schlagen!" Zwei Jahre lang gelang dies keinem Gegner.

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Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
9
31:7
27
2
8
36:14
18
3
8
34:14
18
6
8
25:22
14
8
8
27:18
13
12
8
18:29
9
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