BFV holt Meinungsbild ein: Dürfen auch die Zweiten aufsteigen? - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 21.04.2021 um 11:00 Uhr
BFV holt Meinungsbild ein: Dürfen auch die Zweiten aufsteigen?
Die 2019 gestartete Saison steht kurz vor dem Abbruch, die Frage nach der Abwicklung mit Auf- und Abstieg samt Einteilung der Spielklassen wird konkret. Voraussichtlich in der kommenden Woche will der Bayerische Fußball-Verband (BFV) ein Meinungsbild bei seinen Vereinen einholen. So wie es aussieht, könnten sogar auch die Zweiten auf einen Aufstieg hoffen.
Von Marco Galuska
In der kommenden Woche könnten die Weichen in Sachen Aufstieg und (Nicht-)Abstieg per Meinungsbild gestellt werden.
anpfiff.info
Aufsplittung der Ligen erscheint logisch

Robert Schraudner, der Bezirks-Vorsitzende des BFV in Oberbayern, leitet die vom Vorstand eingesetzte Gruppe, welche aktuell die Vorarbeit leistet, um unter der Berücksichtigung spieltechnischer, aber vor allem auch rechtlicher Aspekte die Abwicklung der Saison 2019/21 anzugehen. "Wir müssen bei allen Überlegungen immer fest im Blick haben, dass uns die Pandemie auch in der Saison 2021/22 begleiten und herausfordern wird. Wir müssen übervolle Ligen und damit eine Vielzahl an zusätzlichen Spieltagen möglichst vermeiden, um nicht wieder an den Punkt zu kommen, an dem wir jetzt stehen. Dabei ist es unser Wunsch, die Vereine mit auf die Fahrt durch schwieriges Gewässer zu nehmen. Klar ist aber auch: Jede Lösung wird am Ende Härtefälle hervorbringen“, betont Schraudner. Sehr wahrscheinlich wird es grundsätzlich auf eine Aufsplittung der Ligen hinauslaufen, so wie es schon auf Kreisebene, aber auch auf Verbandsebene mit den Vereinen diskutiert wurde. Eine breite Unterstützung der Vereine, das deutet sich bereits an, dürfte gewiss sein.

Die Frage nach Auf- und Abstieg

Bevor die Spielklassen der Saison 2021/22 eingeteilt werden, gilt es jedoch zunächst die Zugehörigkeit der Mannschaften über Auf- und Abstieg zu regeln. Es werden Antworten auf Fragen sein, die mit einem Meinungsbild fundiert werden. Als besonders rechtlich problematisch scheint nach wie vor ein Abstieg per Quotient zu sein. §93 wurde im vergangenen August zwar eingeführt, im März letztmals modifiziert, aber so wirklich rechtssicher scheint die Regelung in der Spielordnung nur für künftige Spieljahre - oder wie BFV-Vize Reinhold Baier sagt "ab 1. Juli 2021" - zu sein. Zudem zeigte sich schon in einem Meinungsbild in den Kreisligen Nürnberg/Frankenhöhe, dass die überwiegende Mehrheit (85%) solidarisch auf Quotienten-Absteiger verzichten möchte. Mit dem Verzicht auf Absteiger würde sich der Verband vor allem jede Menge juristischen Ärger ersparen.

2 Aufsteiger? Indizien aus Bayern- und Landesliga

Und es könnte sogar noch besser kommen: Wie sich zumindest in den Online-Konferenzen der Bayern- und Landesligen zeigte, gibt es offenbar auch den Plan, sogar zwei Mannschaften pro Liga aufsteigen zu lassen! In der Bayernliga war die Rede von "bis zu 41 Klubs", in der Landesliga wurde von "bis zu 110 Mannschaften" gesprochen. Damit liegt man noch über der Berechnung, die sich ergeben würde, wenn nur ein Team aufsteigt, keiner absteigen mussAuf die genannten Maximalzahlen kommt man dafür bei einem Verzicht von Absteigern und jeweils zwei Aufsteigern (siehe auch Berechnung "Maximal 110 Landesligisten" bzw. "Maximal 41 Bayernligisten"). Die Berechnung umfasst zumindest auch die Tabellenzweiten der 15 Bezirksligen in Bayern. Eine Ableitung auf die Ligen darunter muss es nicht zwangsläufig geben, erscheint aber immerhin logisch.  

Rechtsweg weiträumig umschiffen, Härtefälle minimieren


Der Gedankengang mit einem möglichst großzügigen Aufstieg und Verzicht auf Absteigern ist durchaus nachvollziehbar, liefert er doch eine juristisch minimale Angriffsfläche. Der Rechtsweg würde durch eine wohlwollende Aufstiegsregelung weiträumig umschifft, Härtefälle deutlich reduziert. Allerdings, das ist auch klar, die Spielklassen würden mit dem Aufstieg der Zweiten weiter anwachsen. Kritiker sprechen von Verwässerung. Ob die Vereine das wünschen, das muss letztlich ein Meinungsbild zeigen. Grundsätzlich wird die Abfrage der Basis die Position der Verbandsspitze stärken.

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Maximal 110 Landesligisten

Start 2019/20: 90 Mannschaften (in 5 Landesligen)
- 5 Landesliga-Meister
- 5 Landesliga-Zweite
+15 Bezirksliga-Meister
+15 Bezirksliga-Zweite
= Start 2021/22: 110 Mannschaften


Maximal 41 Bayernligisten

Start 2019/20: 35 Mannschaften (in 2 Bayernligen)
- 2 Bayernliga-Meister
- 2 Bayernliga-Zweite
+ 5 Landesliga-Meister
+ 5 Landesliga-Zweite
= Start 2021/22: 41 Mannschaften

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