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Artikel veröffentlicht am 15.02.2021 um 13:53 Uhr

Petition für den Nachwuchs: Post SV setzt sich für Sportrückkehr im Freien ein

Mit dem Post SV Nürnberg setzt sich nun der größte Breitensport-Verein Süddeutschlands für Kinder und Jugendliche ein. Mit Hilfe einer Petition soll noch einmal dringend auf die Bedürfnisse und Probleme von Kindern und Heranwachsenden hingewiesen werden. Ziel ist es, dem Nachwuchs Sport im Freien zu ermöglichen und so wichtige Alternativen für Körper und Geist zu schaffen.

Von Michael Watzinger

Derzeit ruhen im Prinzip sämtliche sportliche Aktivitäten innerhalb der Vereine - eine Petition seitens des Post SV soll nun für den Nachwuchs wieder eine baldige Rückkehr schaffen.

anpfiff.info (Tobias Kühnel)

Sport als Teil der Lösung - nicht des Problems

Seit November letzten Jahres ruht während des zweiten Lockdowns innerhalb der Sportvereine Bayerns nun schon das Geschehen. Mit dem Post SV Nürnberg unternimmt nun der größte Breitensport-Verein Süddeutschlands mit Hilfe einer Petition den Versuch, eine Veränderung zum Positiven herbeizuführen. 24.000 Stimmen benötigt der Verein vom Ebensee, um seinen Antrag, den Sport im Freien für Kinder und Jugendliche unter Einhaltung verschiedenster Regeln wieder zuzulassen und so den Heranwachsenden eine wichtige Alternative bieten zu können, vor den Bayerischen Landtag zu bringen.

Michael Luntz

Post SV

Initiator Michael Luntz (Abteilungsleiter Fußball des Post SV Nürnberg) hat hierzu eine klare Meinung: "Damit wollen wir Corona keinesfalls kleinreden oder verharmlosen - jeder Kranke und jeder Tote ist eindeutig einer zu viel! Allerdings sehen wir den Sport nicht als Ursache des Problems, sondern vielmehr als Teil der Lösung. Wenn man bedenkt, was viele Kinder und Jugendliche derzeit durchmachen müssen, muss schlichtweg nicht immer nur geredet werden, sondern einfach auch mal etwas passieren! Als große und wichtige Abteilung innerhalb des Großsportvereins Post SV Nürnberg wollen deshalb vorangehen, über eine Petition unseren Standpunkt offenlegen und hoffen dabei auch auf die Unterstützung der anderen Vereine."

Derzeitige Probleme

Innerhalb der Petition weisen die Verantwortlichen des Post SV auf Probleme unterschiedlichster Art für Kinder und Jugendliche hin - beispielsweise offenbare die sogenannte COPSY-Studie, dass inzwischen rund 30% der Heranwachsenden unter behandlungsbedürftiger psychischer Probleme leide, bei weitem nicht alle bekämen aber die nötige Behandlung. "In den Medien und der Öffentlichkeit heißt es immer, das Wohl der Kinder und Jugendlichen sei besonders wichtig, allerdings hat sich gerade auf sie bezogen letztlich noch nichts Nennenswertes getan! Wir müssen dafür Sorge tragen, dass die ohnehin schon schwierige Situation nicht weiter ausartet und eventuell gravierende Langzeitschäden verursacht. Deshalb fordern wir in unserer Petition die Zulassung des Freiluft-Sports für Kinder und Jugendliche. Dies könnte zum einen als Pilotprojekt auch für zukünftige Lockerungen auch im Seniorenbereich herhalten, zum anderen würde man obendrein verlässlichere Daten im Bezug auf die Ausweitung bekommen. Der Sport wäre für die Jugendlichen nicht nur aus physischer Sicht sinnvoll, sondern auch was die Psyche betrifft eine Hilfestellung und daher absolut notwendig", so Luntz.

Bereits nach dem ersten Lockdown war der Post SV Nürnberg einer der Vorreiter in Richtung Re-Start.

Post SV Nürnberg

Sportplätze kein Hotspot für Ansteckungen

Der Post SV weist innerhalb der Petition auf die bereits zum ersten Re-Start angewandten und erfolgreich praktizierten Sicherheits- und Hygienekonzepte mit klar definierten und nachverfolgbaren Gruppen hin, die gegensätzlich zu öffentlichen Spiel- und Bolzplätzen mit stets wechselnden Gruppen stehen würden. Sport an sich stärke das Immunsystem und fördere nachweislich die psychische und physische Gesundheit der Teilnehmer. "Durch die Größe und die überschaubare Zahl der Anwesenden kann sicherlich nicht von einer erhöhten Ansteckungsgefahr ausgegangen werden. Deshalb ist es wichtig, den Heranwachsenden eine zusätzliche Option zu bieten, welche dabei helfen kann, die aktuell schwierige Situation besser handhaben zu können", führt der Abteilungsleiter weiter aus.

24.000 Stimmen für den Bayerischen Landtag

Damit die Petition als voller Erfolg gewertet werden kann, benötigt man seitens des Post SV nun eine Anzahl von 24.000 Stimmen, wie Luntz erörtert: "Wir haben als Region ganz Bayern angegeben, woraus sich die dann eine recht große geforderte Zahl der Stimmen anhand einer Formel ergibt. Für das Erreichen haben wir einen Zeithorizont von sechs Wochen zur Verfügung. Mir persönlich wäre zwar eine schnellere Lösung lieber gewesen, aber sollte das Ziel vorzeitig erreicht werden, könnten wir unser Anliegen dementsprechend auch schon früher an den Bayerischen Landtag und die zuständigen Minister herantragen. Wichtig ist uns in erster Linie, dass endlich etwas vorangeht und den Kindern und Jugendlichen eine Perspektive geboten wird!"

Hier geht's zur Petition des Post SV Nürnberg...