Zwischen dem Hobbyfußball und dem Profifußball steht keine
unüberwindliche Mauer, sondern eher ein grobes Sieb, das den Auf- aber auch den
Abstieg ermöglicht.
Im Großen und Ganzen jedoch lässt sich der Unterschied zwischen einer
Amateur- und einer Profimannschaft recht leicht erkennen, mögen einzelne
Spieler auch immer wieder aus dem Rahmen fallen. Allein im Training ergeben
sich in der Regel auffällige Differenzen, die entsprechende Auswirkungen auf
das Spielgeschehen haben. Hunderttausende von Fußballspielern in Deutschland
arbeiten regelmäßig an ihrer Fitness und ihren Skills, gemeinsam auf dem Platz,
und unter der Oberhoheit eines Trainers.
Der Unterschied
liegt allein schon beim Trainer
In den unteren Ligen liegt allein schon beim Trainer ein großer Unterschied
zum Profisport: Diese sind nämlich oft ehrenamtlich oder für kleines Geld tätig
und gehen zum Broterwerb einem ganz anderen Job nach. Sie haben eine sogenannte C-Lizenz erworben, um offiziell Junioren- und
Amateurmannschaften bis zu Spielklasse 5 trainieren zu dürfen. Die Ausbildung
erstreckt sich über drei Wochen und mündet in eine dreitägige Prüfung. Jeder,
der mindestens 9 Punkte erreicht und im Anschluss ein Jahr lang ein Team führt,
darf den nächsten Schein ins Auge fassen. Sachverstand muss also schon
vorhanden sein, allerdings in vergleichsweise geringem Maß.
Auf die C-Lizenz folgt die B-Lizenz, basierend auf einen weiteren
3-Wochen-Kurs mit abschließender Prüfung. Nun darf der Trainer als
Stützpunkttrainer tätig werden und sich in den Leistungszentren der
Lizenzvereine verdingen. Das große Geld fließt an dieser Stelle längst noch
nicht, nicht einmal dann, wenn die B-Lizenz mit einer A-Lizenz getoppt wird.
Vielleicht ergibt sich jetzt ein relativ gut bezahlter Posten in der
Frauen-Bundesliga, doch an die Stars der Herren-Bundesliga kommt ein A-Trainer
noch nicht heran. Dafür benötigt die Person die Zulassung als Fußballlehrer,
und die lässt sich nicht in kürzester Zeit erwerben. 44 Wochen ackert man bis
zur Lehrerprüfung, um sich danach der großen Konkurrenz zu stellen, die sich um
die eng begrenzten Jobs in der Königsklasse streitet. Mehr als 800
Fußballlehrer soll es zurzeit in Deutschland geben, und kaum einer davon
verdient Millionen.
Auch Trainingsziele
und -zeiten unterscheiden sich
Beim Training selbst geht es immer darum, sich persönlich zu verbessern und
damit auch das eigene Team nach vorn zu bringen. Amateure trainieren allerdings
viel seltener als Profis, weil sie schließlich noch ganz viel anderes im Leben
zu tun haben. Sie stecken vielleicht in einer Ausbildung oder gehen einem Beruf
nach, beides nimmt mehr Zeit in Anspruch als der Fußball. Profi-Fußballer
hingegen müssen jeden Tag "ran", und das für mehrere Stunden.
Neben den Trainingszeiten differieren natürlich auch die Trainingsziele,
teilweise sogar ganz erheblich. Im Amateurbereich versucht der Trainer stets,
jede Einheit mit mehreren Zielen zu spicken. Da geht es nicht nur um die
Kondition, sondern auch gleichzeitig um Technik und Taktik. Die Profis haben
normalerweise bei jeder Trainingseinheit ein einziges festes Ziel vor Augen:
Morgens arbeiten sie zum Beispiel an ihrer Kondition, danach an ihrer Kraft und
am nächsten Tag gerät die Taktik in den Fokus. Leider ist hüben wie drüben
nicht immer jeder mit dabei: Verletzungen gibt es bei den Profis genauso wie
bei den Amateuren. Niemand ist dagegen gefeit.
Verletzungen als
Hemmnis in beiden Fußballwelten
Auch Profikicker wie die von Schalke 04 trifft das Verletzungspech, sie
müssen derzeit gleich auf mehrere Stammspieler verzichten. Mark Uth zog sich
eine so schwere Oberschenkelverletzung zu, dass jetzt nicht mal klar ist, wann
er wieder auf dem Platz stehen wird. Die aktuelle Lage des Vereins sowie einige
verletzungsbedingte Ausfälle werfen nicht nur bei den aktuellen Sportwetten Tipps die Frage auf, ob Schalke 04 sich am Ende der Saison überhaupt noch in der
Bundesliga halten kann. So ist es nun einmal im Fußball, egal, in welcher Liga:
Manche Mannschaften sind zeitweise stärker betroffen als andere, König Zufall
hat immer die Hand mit im Spiel. Und diese Hand kann manchmal ziemlich hart
sein.
Verletzungen lassen sich weder hier noch dort vermeiden.
anpfiff.info
Diese Verletzungen rangieren bei Fußballern ganz
vorn
Die Art der Verletzungen gleicht sich wie ein Ei dem anderen, auch hier
haben die Profis den Amateuren nichts voraus. Ganz oben auf der Liste stehen
die Muskelzerrung und der Muskelfaserriss, beides entsteht durch ruckartige
Bewegungen, die im Fußball gang und gäbe sind. Die Muskelzerrung benötigt
ungefähr zwei Wochen, bis sie ausgeheilt ist, der Muskelfaserriss zieht sich
bis zu acht Wochen hin. Direkt darauf folgen Bänderdehnungen, vor allem im
Sprung- und Kniegelenk. Die Regeneration ist in diesem Fall recht kurz, im
Gegensatz zum Außenbandriss im Sprunggelenk, der bei Fußballern immer wieder
auftaucht. Drei bis vier Wochen sorgfältige Schonung und das Tragen einer
Schiene bringt hier alles wieder in Ordnung – und beim nächsten kurzen Sprint
oder Kopfballsprung bitte etwas vorsichtiger sein.
Der Kreuzbandriss gehört zu den Schrecken im Fußballsport. Das Band reißt
mit einem deutlich hörbaren, knackenden Geräusch, danach schwillt das Knie
kräftig an und schmerzt. Hier hilft keine konservative Behandlung mehr, ein
chirurgischer Eingriff steht an und der jeweilige Spieler fällt für etwa ein
halbes Jahr aus. Die Heilung der Achillessehne dauert ähnlich lang, hinzukommt,
dass nach langen Trainingspausen erst wieder neue Kondition aufgebaut werden
muss. Die Verletzungen sind, wie gesagt, relativ "gerecht" verteilt,
von der untersten bis hin zur obersten Liga. Ein Grund zur Freude ist das
trotzdem nicht.
Verdienstmöglichkeiten
bei Profis und Amateuren
Ganz anders sieht es beim Verdienst aus, der von vielen Millionen Euro bis
zu keinen Cent reicht. Von einer gleichmäßigen Verteilung ist hier keinesfalls
zu sprechen, rein praktisch wäre das auch gar nicht möglich. Cristiano Ronaldo
soll ungefähr 2.400 Euro pro Stunde verdienen, ein Gehalt, das mancher Normalo
pro Monat nach Hause bringt. Ronaldos Monatsgehalt liegt zum direkten Vergleich
bei beinahe 2 Millionen Euro, im Jahr summiert sich das auf 21 Millionen Euro.
Gareth Bale liegt dem Portugiesen dicht auf den Fersen, er erhält 20 Millionen
Euro jährlich. Wayne Rooney liegt fast schon abgehängt weit dahinter mit etwa
13 Millionen Euro.
In all diesen Summen sind noch nicht die Werbeeinnahmen enthalten, die jeder
Top-Spieler für sich erzielt. Sie liegen in ähnlichen galaktischen Höhen. Lionel Messie soll angeblich im Jahr 2014 ungefähr 60 Millionen Euro
erhalten haben, dafür, dass er sich selbst als Marketing-Objekt zur Verfügung
stellt. Allerdings handelt es sich bei den genannten Gehältern tatsächlich um
eklatante Ausreißer nach oben, wenn diese weltweit gesehen auch gar nicht so
selten sind.
Monatsgehälter in
der Bundesliga weit unter den Weltstars
Schätzungen besagen, dass ein durchschnittlicher Spieler der 1. Bundesliga
etwa 30.000 Euro pro Monat verdient – immer noch ein Jahresgehalt für viele
Durchschnittsbürger, doch aufs Jahr gerechnet "nur" 360.000 Euro,
nicht einmal eine halbe Million. Ein Zweitligaspieler räumt etwa 7.000 bis
20.000 Euro je Monat ab, hinzukommen Leistungsboni. Wenig ist das noch immer
nicht, aber wir nähern bereits einer Marke, die für den Normalverdiener
nachvollziehbar erscheint. In der dritten Liga sind wir dann schon zwischen
2.500 und 10.000 Euro pro Monat angekommen, Gehälter, die gut bis sehr gut zum
Leben reichen, doch nicht mehr ganz utopisch sind. Wie steht es aber um die
Amateure, verdienen die auch etwas?
Profi-Fußballer sind nicht immer Millionäre – aber oft dicht dran
fussballn.de
Amateurspieler
gehen finanziell nicht immer leer aus
Begeben wir uns hinab in die Regionalliga, dann finden wir uns unter
Amateurspielern wieder, die normalerweise nicht ihren Lebensunterhalt mit dem
Fußball verdienen. Mehr als 200 bis 2.000 Euro im Monat zu zahlen, das ist den
meisten Vereinen in diesem Segment nicht möglich. Manchmal bieten Sponsoren
"ihren" Sportlern eine Teilzeitbeschäftigung, damit diese sich
finanziell über Wasser halten können. In der Oberliga reichen die monatlichen
Vergütungen kaum mehr über 1.000 Euro hinaus, darunter kann es durchaus auch
noch Geld geben, doch das ist abhängig vom jeweiligen Club und dessen
finanzieller Ausstattung.
Die Bandbreite der Fußballvergütungen ist also enorm, sie reicht von
utopischen Summen bis zum Taschengeld. Trotz der geringen Bezahlung bleibt der Amateurfußball
für viele attraktiv und wird wohl auch in den nächsten Jahren nicht an
Beliebtheit verlieren. Hier treffen sich Gleichgesinnte auf dem Platz, kämpfen
gemeinsam oder gegeneinander um den Sieg und leben sich in ihrem Lieblingssport
aus. Manche hegen die Hoffnung eines Tages Profi zu werden und bringen auch die
entsprechenden Talente mit. Nicht jeder schafft es tatsächlich bis in die
oberen Ligen oder sogar zum Weltstar, doch das ist wie beim Lotto: Nur wer es
nicht probiert, dessen Chance ist gleich null.
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