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Artikel veröffentlicht am 13.02.2021 um 10:46 Uhr

Raßbachs Appell an die Politik: Sportvereine brauchen dringend eine Perspektive!

Ende November hatte Thomas Raßbach, Kreisvorsitzender Nürnberg/Frankenhöhe, noch zuversichtlich auf einen regulären Abschluss in Liga und Ligapokal geschaut. Der anhaltende Lockdown macht so manchen Plan hinfällig. Wir haben mit dem Kreisspielleiter über die aktuelle Lage gesprochen und einen Ausblick gewagt.

Von Marco Galuska

Kreisspielleiter Thomas Raßbach im Interview

fussballn.de / Kögel

Hallo Herr Raßbach, bei unserem letzten Gespräch Ende November waren Sie noch recht sicher, dass es mit der Liga und Ligapokal weitergehen würde...
Thomas Raßbach: Meine damalige Einschränkung „sofern der Lockdown nicht weit über die reguläre Winterpause hinaus geht“ ist leider eingetroffen. Dementsprechend schwierig und unbefriedigend gestaltet sich die Lage aktuell.

Wie ist die Reaktion der Vereine im Kreis? Steht das Telefon noch still?
Raßbach: Es hat nach vielen ruhigen Wochen nun tatsächlich zugenommen. Alle wollen natürlich wissen, wann es weitergeht. Es beschreibt vielleicht auch gut die Situation, dass es bisher keinen Anruf in Sachen Auf- und Abstieg, Ligapokal und dergleichen gab. Die Vereine wollen einfach wieder kicken und sehnen sich nach einem Plan, wann und wie es wieder losgehen kann. Die Perspektivlosigkeit ist das Schlimmste!

Gibt es denn intern Signale im Verband?
Raßbach: Ich muss wirklich sagen, dass es hier schon ein großes Bemühen gibt, uns alle mitzunehmen. Aber letztlich sind das auch keine Hellseher. Es wäre ja nicht so, dass wir nicht fragen dürften, aber auch der Verbandsspielleiter kann uns beim besten Willen ja nicht wirklich mehr sagen. Wir befinden uns da allesamt im Tal der Ahnungslosen, denn die Vorgaben macht nun mal die Politik.

Also macht es wenig Sinn einen neuen Terminkalender für die weitere Saison zu entwerfen?
Raßbach: Ich verstehe, dass sich auch die Vereine Planungssicherheit wünschen würden, aber die gibt es ganz einfach nicht! Und meine Vereine akzeptieren das auch, denn wir alle wissen, dass es an der Politik hängt. Jetzt einen neuen Spielplan aufzustellen, macht keinen Sinn. Ich glaube, das würde sogar noch mehr verwirren. An der Ausarbeitung des Plans würde es ganz sicher nicht scheitern.

Ist ein Abschluss der Saison 2019/21 überhaupt noch realistisch?
Raßbach: Natürlich ist es so, dass es irgendwann einfach nicht mehr rechnerisch geht. Dabei ist im Kreis die Chance auf einen Spielbetrieb sicherlich größer als in den höheren Ligen, die ja gewöhnlich früher fertig sind und früher in die neue Saison starten. Allerdings kann ich auch sagen, dass beim Fußball auf Kreisebene durchgehend Englische Wochen bzw. Doppelspieltage nicht umsetzbar sind.

Was passiert, wenn die Saison abgebrochen werden muss?
Raßbach: Da will ich mich im Moment zurückhalten, denn ein Abbruch müsste von der Verbandsspitze ausgehen. Das ginge mit rechtlichen Gründen einher, insofern möchte ich da keine Spekulationen schüren.

Welche persönliche Prognose haben Sie, was die Rückkehr auf den Sportplatz anbelangt?
Raßbach: Ich habe persönlich die Hoffnung, dass die Bedeutung des Sports für die Gesellschaft und Gesundheit nunmehr von der Politik auch anerkannt wird. Die Vereine brauchen dringend eine Perspektive, einen Plan. Wenn dieser vorsehen würde, dass wir ab Ostern wieder in einen gegebenenfalls eingeschränkten Trainings-/Spielbetrieb einsteigen können, wäre dies ein tolles Signal der Politik. Die Vereine sehnen sich jedenfalls nach einer perspektivischen Einschätzung der weiteren Entwicklung im Amateurfußball.