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Artikel veröffentlicht am 10.12.2020 um 11:30 Uhr
Germania überwintert an der Spitze: Aufstieg trotz "verlorenem Jahr"?
In der Kreisklasse 4 überwintert der SC Germania an der Tabellenspitze - auch weil sich das Team aus Schniegling nach dem Re-Start keine Blöße gab. Dementsprechend zufrieden zeigt sich auch der spielende Co-Trainer, Anastasios Kartalis, der seine Mannschaft auf einem guten Weg, aber noch nicht am Ende der Fahnenstange sieht. Im neuen Jahr soll nun der knappe Vorsprung gegenüber Konkurrent Hellas verteidigt werden.
Von Michael Watzinger
Anastasios Kartalis (am Ball) und sein SC Germania überwintern in der Kreisklasse 4 an der Spitze, auch weil der Re-Start vollauf gelang.
Florian Gitzing
SCG überwintert an der Spitze

40 Punkte aus 16 Partien - die bisherige Saisonbilanz von Trainer Serdar Dinc und seinem SC Germania kann sich wahrlich sehen lassen. Mit 13 Siegen steht die Mannschaft aus Schniegling zu Recht auf dem ersten Platz der Kreisklasse 4 und darf sich somit berechtigte Hoffnungen auf eine baldige Kreisliga-Rückkehr machen. Für den spielenden SCG-Co-Trainer, Anastasios Kartalis, ist das bisherige Abschneiden seiner Mannschaft keine allzu große Überraschung, schließlich attestiert der technisch beschlagene Mittelfeldantreiber mit den langen Haaren seinen Mitspielern "sowohl eine wirklich hohe Qualität und tolle Kadertiefe, vor allem aber eine mega Kameradschaft". Dabei verrät der inzwischen 32-Jährige, dass man in Schniegling neben allen sportlichen Aspekten bei sämtlichen Neuzugängen diesmal vor allem auch auf den Charakter konzentriert hat - mit Erfolg: "Wir sind inzwischen ein total eingeschworener Haufen, einfach eine kleine Familie! Genau das kann am Ende den Unterschied ausmachen."

Trainer Serdar Dinc (2.v.l.) empfing zu Saisonbeginn Rückkehrer Anastasios Kartalis (3.v.l.) als spielenden Co zurück in Schniegling. Mit dem bisherigen Abschneiden können die beiden absolut zufrieden sein, schließlich überwintert der SC Germania an der Spitze der Kreisklasse 4 und klopft an das Tor zur Kreisliga.
SC Germania

Volle Ausbeute seit dem Re-Start 

Dass sich die Dinc-Elf auch von den schwierigen Umständen in dieser Spielzeit nicht aus dem Konzept bringen lassen möchte, wurde auch nach dem Re-Start recht schnell deutlich: Zwar tat man sich zum Auftakt beim 1:0-Erfolg gegen den TSV Fischbach noch etwas schwer, anschließend sollten aber gegen den TB Johannis 88 (5:2) und ASN Pfeil-Phönix (5:1) zwei klare Siege folgen. "Mit der Punkteausbeute seit Wiederbeginn sind wir natürlich zufrieden. Spielerisch muss man aber schon festhalten, dass noch Luft nach oben ist. Da möchte ich aber der Mannschaft gar keinen Vorwurf machen, schließlich ist es für uns alle eine ungewohnte Saison - wir haben 2020 19 Testspiele, aber nur drei Ligaspiele bestritten. Zudem haben wir ja doch auch den einen oder anderen Neuzugang hinzubekommen, die sich auch erst einmal ein wenig zurechtfinden müssen. Zudem haben wir einige Schichtarbeiter und Familienväter, weshalb das Einspielen einfach auch eine gewisse Zeit benötigt. Ich bin mir aber sicher, dass wir weiter zusammenfinden und noch stärker werden", so Kartalis. 

Erfolgreicher Re-Start: Spitzenreiter SC Germania (in dunkelblau) hatte nicht nur in dieser Szene gegen den ASN Pfeil-Phönix Grund zur Freude und sammelte seit Wiederbeginn die vollen neun Zähler aus ihren drei Spielen ein.
Detlef Knispel

Zweikampf bis zum Schluss?

Dass eine weitere Leistungssteigerung im Kampf um die Meisterschaft vonnöten sein könnte, ist dem "spielenden Co" Kartalis dabei nicht verborgen geblieben - schließlich hat man mit dem SSV Elektra Hellas einen äußerst hartnäckigen Konkurrenten mit lediglich zwei Punkten Rückstand noch im Nacken sitzen: "Ich kenne von Hellas ja einige Spieler. Sie haben eine gute Mannschaft mit guten Einzelspielern. Sie werden sicher bis zuletzt alles versuchen, um uns die Meisterschaft streitig zu machen. Auf der anderen Seite haben wir aus dem Hinspiel auch noch etwas gutzumachen, schließlich haben wir gegen Hellas mit 5:7 verloren."  

Im Topspiel gegen den SSV Elektra Hellas (in weiß) setzte es für den SC Germania eine 5:7-Niederlage. Co-Trainer Kartalis hat die Griechen im Kampf um die Meisterschaft völlig zu Recht auf dem Zettel.
Charalampos Anastasiadis

"Sollte uns am Ende tatsächlich der Aufstieg gelingen, ist die Kreisliga natürlich auch noch einmal eine andere Hausnummer. Von daher tun wir gut daran, uns nicht auszuruhen, sondern weiter an uns zu arbeiten. Die Jungs sind aber alle ganz heiß und wirklich fleißig, sodass wir absolut positiv in die Zukunft blicken können. Es macht einfach großen Spaß und diesen wollen wir dann auch im neuen Jahr vermitteln."

Der SC Germania achtete bei allen Neuzugängen neben der sportlichen Qualität auch auf den Charakter der Spieler und präsentierte sich als extrem geschlossene Einheit. Mit Gemeinschaftssinn und Spaß soll der Schritt zurück ins Kreisoberhaus gelingen.
Detlef Knispel
 
Krönender Abschluss trotz eines "verlorenen Jahres"?

Sollte der SCG am Ende der Spielzeit also wirklich ganz oben stehen und damit verbunden die Rückkehr in das Kreisoberhaus gelingen, hätte sich der Aufwand für Dinc, Kartalis und Co doch ausgezahlt. Dabei macht der Mittelfeldmann deutlich, dass er mit durchaus gemischten Gefühlen auf das nun ablaufende Kalenderjahr zurückblickt: "Es ist einfach eine äußerst komische und auch schwierige Situation. Wir haben einige Spieler in den Reihen, die nicht mehr die jüngsten sind und sich entschieden haben, trotz Corona die Saison auf jeden Fall zu Ende spielen zu wollen - insofern ist es durch Corona schon irgendwie auch ein Stück weit ein verlorenes Jahr gewesen, weil dieses Jahr nicht spurlos an uns älteren Spielern vorübergegangen ist. Trotzdem wollen wir unser Ziel natürlich unbedingt erreichen und wer weiß? Vielleicht hilft es uns ja im neuen Jahr, dass wir dann, wenn es wieder losgeht, mit guten Wetter- und Platzbedingungen antreten, schließlich sind wir eine spielstarke und technisch versierte Truppe. Außerdem sind wir trotz der langen Pausen noch deutlich mehr zusammengewachsen, gerade unser Winter-Trainingslager in der Türkei war ein absolutes Highlight und hat uns als Einheit unheimlich gut getan. Und wenn am Ende der Aufstieg stehen sollte, hätten sich ohnehin alle Mühen absolut gelohnt!"

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Tabelle Kreisklasse 4

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
16
53:28
40
3
16
41:31
28
5
16
22:31
25
6
16
29:35
23
8
15
29:26
20
9
16
20:33
17
11
15
29:41
15
Direkter Vergleich bei Punktgleichheit


Formbarometer Kreisklasse 4

Pl.
Team
Tore
Pkt
1
Boxdorf
13:3
12
 
SC Germania
13:4
12
 
ASN Pfeil-Phön.
10:5
9
7
Eyüp Sultan
4:13
4
 
3:10
3
 
5:14
3
 
Laufamholz
4:11
2
Punkte aus den letzten 4 Spielen. Rechtes Kästchen = letztes Spiel, 2. Kästchen v.r. = vorletztes Spiel usw. Farben: grün = Sieg, weiß = Unentschieden, rot = Niederlage, grau = kein Spiel.

Steckbrief A. Kartalis

Anastasios Kartalis
Alter
36
Nation
Griechenland

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