Den Verbänden nicht, weil sie gerne den Pokal weiter ausspielen möchten, dem Verein aus Schweinfurt nicht, da er aktuell eher weniger Gegner von Schalke 04 ist in Runde eins, die bereits längst gespielt wurde.
Nun gut, auch die Münchner Bayern müssen noch ran. In oder wohl gegen den Mittelrheinligisten aus Düren dürfte das Mitte Oktober nur Formsache sein. Dann wird Runde zwei ausgelost. Also sollte wer auch immer möglichst bis dahin auch gegen oder bei Schalke 04 gespielt haben. Dem DFB wär´s wohl ziemlich egal, wenn Türkgücü München da ran darf. Hauptsache ein Spiel. Doch die Schweinfurter und der Bayerische Fußballverband, der die Schweinfurter meldete, haben da etwas dagegen.
Was die Kammer nun urteilte, das ist irgendwie blöde: Man teilte dem BFV zwar nicht mit, dass er Türkgücü melden müsse, so wie die Münchner, also der Fußballverein, das mit der einstweiligen Verfügung eigentlich erreichen wollten. Aber das Gericht sagte dem Verband mehr oder weniger durch die Blume, er solle nochmal in sich gehen, ob es richtig war, Schweinfurt 05 zu melden und nicht die bestplatzierte Amateurmannschaft der Regionalliga Bayern, so wie es die Satzung an sich vorsieht. Der BFV beruft sich auf Corona. Ausnahmesituation! Deshalb ließ man Türkgücü vor dem Ende der Runde in die 3. Liga aufsteigen und sieht die Schnüdel seitdem als bestes Amateurteam.
Dazu kommt, dass die Münchner, also dieser so toll in die 3. Liga gestartete - jetzt - Profiverein, anscheinend sein Okay signalisierten und dem Deal zustimmten. Petzende, nörgelnde und beleidigte Kids aus der Nachbarschaft nennt man gerne "Arschlochkinder" - Verzeihung für den Ausdruck! - aber irgendwie mag dieser Begriff ja eine Bedeutung haben in dem Zusammenhang. Doch vielleicht kommt es ja auf die Sichtweise an und auf welcher Seite man steht. Petzen, nörgeln und beleidigt sein kann Türkgücü durchaus zugestanden werden, wenn man am Ende juristisch im Recht ist.
Und nun kommt Markus Wolf ins Spiel: Der zweifelte schon immer - völlig zu Recht übrigens, jeder weiß es! - die erteilte Lizenz der Türken für Liga 3 an, weil die mit dem Würzburger Dallenberg - Verzeihung: der Flyeralarm-Arena! - ein ständiges Heimspiel-Stadion, das sie dringend brauchten, aus dem Hut zauberten, dass dauerhaft für sie niemals zur Verfügung stehen würde. Mit anderen Worten: DFB und die aufstrebenden Münchner Kicker haben irgendwie einen Deal gemacht, um nun Kaiserslautern schlagen zu dürfen und gegen den amtierenden Meister aus der gleichen Stadt unentschieden zu spielen.
Wer Wolf kennt, weiß auch: Der ist aktuell mächtig sauer. Und böse. Und er kann es auch: Ein "Arschlochkind" sein. Oder ein Elefant, der nichts vergisst. Vielleicht spielt Türkgücü München ja wirklich nicht rechtens in der 3. Liga? Weiß man´s? Vielleicht gab´s wirklich den Deal: Aufsteigen: ja! Aber dann: Die Schnüdel in Pokalrunde eins (in der eine sechsstellige Summe fließt als Antrittsgage, enorm wichtig, kein Thema). Hand drauf? Nein, Türkgücü klagte dagegen. Und nun? Klagen die Schweinfurter? Geht der BFV in Berufung? Ändert er seine Satzung?
Wer weiß das schon! Fakt ist, dass vor rund 14 Tagen der Bayerische Vertreter sicherlich mindestens mit 3:0 auf Schalke gewonnen hätte. Nun ist dort alles neu, vor allem der Trainer. Manuel Baum hat übernommen, ein bislang eher blasser Bundesliga-Trainer aus Bayern. Türkgücü München oder Schweinfurt 05 - ihm wird´s egal sein, gegen wen es demnächst oder irgendwann geht. Er hat ganz andere Sorgen.
Fortsetzung folgt! DFB-Pokalrunde zwei endet übrigens am 23. Dezember. Schon jetzt: Frohe Weihnachten!
Michael Horling
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