Corona-Fall beim STV Deutenbach: "Es tritt eine gewaltige Lawine los!" - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 24.07.2020 um 06:00 Uhr
Corona-Fall beim STV Deutenbach: "Es tritt eine gewaltige Lawine los!"
Beim STV Deutenbach bleibt das gesamte Vereinsgelände noch bis Ende der Woche gesperrt. Ein bestätigter Corona-Fall im Umfeld der 1. Mannschaft sorgte dafür, dass man am Weihersberg alle Hebel in Bewegung gesetzt hat, um eine weitere Ansteckung zu vermeiden. Dabei gehen die Deutenbacher ganz offen mit einem Problem um, dass auch jeden anderen Verein derzeit heimsuchen könnte.
Von Marco Galuska
Das Sportgelände am Weihersberg bleibt noch bis Ende der Woche geschlossen.
fussballn.de / Schlirf
Freilich wartete man auch beim STV Deutenbach sehnsüchtig auf die Rückkehr auf den Trainingsplatz und hatte die Pläne geschmiedet für den Re-Start nach der Corona-Pause. Bei einer Besprechung im Freien wurden organisatorische Dinge mit der Mannschaft und den Funktionären besprochen. Die kurzfristigen Pläne indes mussten nur vier Tage später sofort wieder auf Eis gelegt werden. Und sie zeigten vor allem, "dass Corona wohl näher ist als man denkt, auch wenn man zuvor von keinem Fall im eigenen Umfeld gehört hat", wie Fußball-Abteilungsleiter Daniel Bergmann warnt. 

Heuschnupfen entpuppte sich als Coronavirus


Einer der Funktionäre beim STV war zur Besprechung gekommen, obwohl er sich nicht so ganz wohl gefühlt hatte, aber recht viel mehr als der übliche Heuschnupfen war es seiner Vermutung nach nicht - ein Trugschluss! Vier Tage später waren er und seine Frau positiv auf COVID-19 getestet. "Wenn man einen positiven Fall im Verein hat, ist das eine ganz gefährliche Sache. Denn es betrifft ja prinzipiell dann alle möglichen Kontaktpersonen, deren Familien und das weitere soziale Umfeld, beispielsweise auch die Arbeitskollegen. Das tritt auf einmal eine gewaltige Lawine los und umfasst dann schnell auch Risikogruppen", betont Deutenbachs 1. Vorstand Birger Kraska und verweist auf die Nachricht, die den ganzen Verein und das Umfeld zumindest kurzzeitig in Atem hielt.

Denn von dem Treffen bis zum positiven Befund des Tests verging Zeit, in der mögliche Infizierte das Virus weiter hätten verbreiten können. "Ich habe mir im ersten Moment vor allem gleich Gedanken um die Kinder gemacht, die ich in der Jugend trainiere", sagt Daniel Bergmann. Ohne lange zu zögern hat man im Verein sicherheitshalber gleich die gesamte Anlage für 14 Tagen gesperrt und den Vorfall sofort dem Gesundheitsamt und der Stadt Stein gemeldet. "Wir wollten auch alles dafür tun, um kein Hotspot zu sein und haben umgehend informiert und zum Testen aufgerufen", erklärt Kraska.

Strikte Regeln helfen im Notfall

Beim STV Deutenbach hat man zur Sicherheit den gesamten Sportbetrieb bis zum 26.7. eingestellt.
fussballn.de / Schlirf

In Deutenbach hatte man seine Hausaufgaben gewissenhaft gemacht und erntete im Nachgang von Gesundheitsamt und der Stadt großes Lob für das Krisenmanagement und die Vorarbeit, die eine Nachverfolgung erleichterten. "Wenn so ein Fall dann wirklich auftaucht, sieht man erst wie wichtig es doch tatsächlich ist, dass man die Auflagen strikt einhält. Wir haben einen Corona-Beauftragten im Verein, es wurden stets Listen geführt und die Abstände auch so gut wie möglich eingehalten - auch dass diese Besprechung im Freien stattgefunden hat, war rückblickend ein ganz wichtiger Faktor", wirbt Kraska vehement und bewusst ganz offen für eine entsprechende Dokumentation und einen verantwortungsvollen Umgang der Vereine mit der Gefahr, von der aktuell keiner gefeit ist.

Fingerzeig des Virus

Groß war indes die Erleichterung am Weihersberg nachdem bislang sämtliche Tests (die Betroffenen mussten sich dafür Urlaub nehmen) negative Ergebnisse lieferten. "Am Freitag und Samstag haben wir dann festgestellt, dass viele von uns denselben Hausarzt haben", sagt Bergmann, um dann sofort wieder die Ernsthaftigkeit der Pandemie zu betonen: "Es ist ein Fall eingetroffen, den man so nicht erwartet hatte. Wir sind wirklich froh, dass es allgemein so glimpflich hier verlaufen ist, aber zugleich ist es doch ein Fingerzeig, dass das Virus immer noch da ist!" Diese Erkenntnis wird noch weiterhin mitspielen, wenn ab Montag der Ball wieder rollt.

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