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Artikel veröffentlicht am 04.06.2020 um 13:16 Uhr
"Marionette des BFV": Fußball in Thüringen sieht sich lächerlich gemacht
Innerhalb von 24 Stunden hatte der Thüringer Fußball-Verband (TFV) in der vergangenen Woche zunächst eine Petition zum Abbruch im Nachwuchsbereich mit deutlicher Mehrheit abgeschmettert, um diese dann "mit einer signifikant anderen Ausgangslage konfrontiert" doch durchzuführen. Jenes Schauspiel beschämt Funktionäre und Vereine im Freistaat, wie diese mittlerweile offen kommunizieren.
Von Marco Galuska
Rückblick: Nachdem in der vergangenen Woche am Mittwochabend der TFV-Vorstand sowohl bei den Erwachsenen wie auch beim Nachwuchsbereich die Saisonfortsetzung - entgegen der eingereichten Anträge von Jugendausschuss und dreier Kreisfußballausschusses (KFA) bestätigt hatte, folgte nur einen Tag später die überraschende Kehrtwende - zumindest für den Spielbetrieb im Nachwuchs. In einer knapp einstündigen Videokonferenz hatten sich die Thüringer am Donnerstagabend noch einmal mit dem Spielbetrieb im Nachwuchs beschäftigt, denn man sah sich "mit einer signifikant anderen Ausgangslage konfrontiert und zum Handeln gezwungen."

"Demokratie mit den Füßen getreten"

In einem offenen Brief an den TFV-Präsidenten mit dem Titel "Die Rolle von der Rolle öffnet Tür und Tor….." findet Daniel Rudloff, Vorstand des FC Eisenach, deutliche Worte: "Ich bin absolut erschüttert und völlig perplex, was der TFV mit all seinen Gremien für ein Bild abgibt. Nicht nur, dass es völlig unverständlich und nicht nachvollziehbar ist was Sie in den letzten Wochen tun. Nein, es wird der Fußball in Thüringen lächerlich gemacht und Demokratie mit den Füßen getreten."

Rudloff fragt in seinem offenen Brief weiter: "Wie kann es denn sein, dass man am 27.05.2020 zusammensitzt, regen Austausch um eine Petition zum Saisonabbruch im Nachwuchs betreibt und auch vielleicht kontrovers diskutiert, sich alle Meinungen nochmal vors Auge hält und daraus eine (endgültige?) Entscheidung herbei führt und anschließend, nicht mal 24 Stunden später, entscheiden dieselben Personen, dass alles was vorher war, nicht richtig ist und jetzt ist alles anders."

Noch konkreter wird gegenüber der Thüringer Allgemeine (TA) Uwe Schiebold, Vorsitzender des KFA Erfurt-Sömmerda, der sich mit seinem Kreis des Antrags auf Abbruch bei den Erwachsenen angeschlossen hatte. Schiebold spricht zwar hinsichtlich der nun doch getroffenen Entscheidung des Saisonendes beim Nachwuchs von einem "Teilerfolg", sparte aber zugleich nicht mit Kritik des kurios anmutenden Sinneswandels des TFV-Präsidiums binnen eines Tages: „Unser Landesverband hat sich damit zur Marionette des bayerischen Fußball-Verbandes gemacht.

Die Spur für den Sinneswandel führt nach Bayern

Schiebolds Verweis auf Bayern geht mit einem Bericht von MDR Thüringen einher, wonach der TFV seine am Vortag noch mit großer Mehrheit getroffene Entscheidung über die Saisonfortsetzung im Nachwuchs deshalb kassiert habe, weil eben die Nachbarn aus Bayern ebenso im Nachwuchs abbrechen werden würden. Vom Bayerischen Fußball-Verband gab es hinsichtlich des Jugendbereichs noch nichts Offizielles. Man wolle keine Wasserstandsmeldung abgeben, hieß es aus München, möchte aber in den kommenden Tagen ein Gesamtkonzept vorlegen, wie es im Nachwuchs in Bayern weitergehen soll.

Rudloff appelliert in seinem offenen Brief: "Bitte lasst uns endlich dazu kommen das TFV, KFA und die Vereine zusammenarbeiten. Um den Fußball in ganz Thüringen in die richtige Richtung zu bringen."

Schiebold betont in der TA weiterhin, dass er nach wie vor einen Saisonabbruch auch bei den Erwachsenen begrüßen würde: „Wir hatten ja als KFA bei der Verbandssitzung am vergangenen Mittwoch genau das beantragt. Die Saison als einziger Landesverband neben dem bayerischen im Seniorenbereich fortzusetzen, wäre Quatsch.“ Auch wenn ein Beigeschmack bleiben wird, vermutet Schiebold, dass es auch bei den Erwachsenen noch eine Kehrtwende gibt. Einer vor Wochenfrist angelegten Online-Petition hierzu folgen bereits über 1.800 Unterstützer.

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