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Artikel veröffentlicht am 24.04.2020 um 06:00 Uhr

TSCS-Coach Jasmin Halilic: Fragezeichen, Probleme und noch keine Antworten

Als Tabellenführer ging Türkspor/Cagrispor Nürnberg in die Winterpause. In der Halle räumte der Primus der Bezirksliga Nord kräftig ab, hatte eine richtig gute Vorbereitung mit einem hervorragenden Trainingslager in der Türkei. Das alles erscheint aktuell weit zurück in der Vergangenheit. Wie die Zukunft ausschaut, kann freilich auch Trainer Jasmin Halilic derzeit nicht wirklich beantworten.

Von Marco Galuska

Jasmin Halilic blickt sportlich gesehen in eine weiterhin ungewisse Zukunft - Planungssicherheit gibt es aktuell nicht.

fussballn.de / Strauch

Es hätte alles so schön werden können. Die Wintervorbereitung lief ganz nach Plan bei TSCS Nürnberg. Den berühmten Feinschliff holte sich das Team von Jasmin Halilic beim Trainingslager in der Türkei, doch ehe der Ball wieder rollte in Nürnberg, kam Corona. "Wir hatten uns vernünftig vorbereitet, hatten super Rahmenbedingungen und hätten uns auf den Start auch gefreut, aber das alles ist hypothetisch. Abgesehen davon hätten wir aber auch keine Garantie gehabt, dass wir dann eine entsprechend gute Rückrunde gespielt hätten."

Mindestens neun Monate Pause bis zum nächsten Punktspiel

Das letzte Spiel von TSCS Nürnberg fand am 1.12.2019 gegen Lauf statt.

fussballn.de / Watzinger

Am 1. Dezember 2019 spielte TSCS zuletzt um Punkte. Wann das nächste Meisterschaftsspiel folgt, ist auch ungewiss. Zumindest hat der BFV den festen Entschluss gefasst, dass es weitergehen soll. Allerdings nicht vor dem 1. September. 2020. Somit wäre ein Dreivierteljahr vergangen, ehe eine Fortsetzung erfolgt. "Wenn man ehrlich ist, weiß doch aktuell keiner, ob im September wieder gespielt wird. Ich tue mich auch wirklich schwer, die Dinge zu beurteilen, weil einfach vieles unklar ist. Ich verstehe daher auch viele Seiten und verschiedene Sichtweisen. Generell denke ich schon, dass es die gerechteste Lösung ist, wenn man eine Saison zu Ende spielt."

Aber selbst aus der Perspektive seines Vereins sieht der Bosnier die Entscheidung mit Für und Wider verbunden: "Freilich wäre es für unsere Erste extrem Schade, wenn bei einem Abbruch kein Aufstieg möglich gewesen wäre. Dafür wäre die Zweite wohl in der Kreisliga dringeblieben. Also so deutlich ist das wohl selbst in vielen Vereinen nicht zu beantworten", so der Coach des Tabellenführers, der anfügt: "Wahrscheinlich wird die nächste Saison komplett ausfallen. Es ist einfach vieles weiterhin unklar. Der einzige Fakt ist doch der, dass die Zukunft ungewiss ist."

Viele offene Fragen und noch keine Antworten

Viele Fragen seien offen, müssten dringend geklärt werden, sofern sich diese überhaupt klären lassen. "Ich bin wirklich gespannt, wie die Lösungen aussehen sollen. Gibt es ein Transferfenster? Was wird mit den A-Jugendlichen? Da müssen viele Entscheidungen getroffen werden. Ich hoffe, das geschieht im Sinne der Vereine und Spieler!" Apropos Spieler. Veränderungen im Kader haben sich nach Wissen des Trainers in der Zwischenzeit nicht ergeben. Zuletzt sei aber durch die Umstände der Kontakt recht wenig gewesen. "Wir werden uns kurzschließen, es ist aber ja auch schwer etwas Konkretes zu sagen. Das alles ist nicht mehr als eine Tendenz. Es hat sich im Prinzip nur das Datum geändert, zu dem wir wissen, dass wir noch nicht wieder spielen werden."

Wie geht's weiter?

Der Blick in die Zukunft ist auch bei TSCS Nürnberg aktuell nicht genauer definierbar.

fussballn.de / Strauch

Dabei will Halilic aber ganz klar betonen, dass man "die Kirche schon im Dorf lassen" müsse: "Fußball ist schön! Er fehlt mir auch, aber aktuell gibt es andere Sorgen! Solange keine Medikamente oder ein Impfstoff vorhanden ist, haben wir mit anderen Problemen zu kämpfen. Und solange das Leben nicht wieder läuft, läuft auch der Fußball nicht wieder."

Sein eigener Kontrakt bei Türkspor/Cagrispor Nürnberg läuft indes offiziell bis zum 30. Juni. "Eigentlich habe ich für die Fortsetzung der Saison aktuell noch keinen gültigen Vertrag. Der Verein will schon, dass ich weitermache. Das muss man besprechen." Es ist ja noch Zeit.