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Artikel veröffentlicht am 22.04.2020 um 06:00 Uhr
Ein Blick hinter die Kamera: Perspektivwechsel auf der Alm
Rollt das runde Leder, so stehen stets die Akteure auf dem grünen Rasen im Mittelpunkt. Die spielfreie Zeit eröffnet nun die Möglichkeit eines Perspektivwechsels - gerichtet auf jene Menschen, die mit großem Engagement das Geschehen auf dem Platz einfangen. Den Start in dieser Reihe macht hierbei Heidi Huber, Fotografin des 1. FC Kalchreuth, die selbst ursprünglich kein sonderlich großer Fan des Seniorenfußballs war.
Von Michael Watzinger
Die spielfreie Zeit bietet die Chance auf einen anderen Blickwinkel - diesmal wird der Fokus auf Kalchreuths Fotografin Heidi Huber gelegt.
privat
Der Ursprung

Die Leidenschaft zur Fotografie entwickelte sich bei Heidi Huber bereits in jungen Jahren. Schon in der Kindheit liebte sie es Fotos zu machen, was sich im Laufe der Zeit in vielen Facetten äußerte: "Schon als Kind habe ich gerne geknipst und daraus entwickelte sich dann eine große Leidenschaft von mir. Ich habe die unterschiedlichsten Dinge fotografiert - von schwarz/weiß Bilder, über Street- und Akt-Fotografie bis hin zu Bildern von Schwangeren war alles dabei. Außerdem habe ich eine Zeit lang auch selbst entwickelt, ich fand die Materie einfach total interessant." Zur Sportfotografie kam Heidi ursprünglich wegen ihres Sohnes Timo, als dieser in der Jugend beim 1. FC Kalchreuth dem Ball hinterher jagte. "Wie viele Mütter war ich beim Training und bei den Spielen dabei und habe da dann angefangen Bilder zu machen. Nach und nach kamen dann andere Eltern auf mich zu und haben angefragt, ob ich auch ihre Kindern fotografieren könnte", blickt sie auf den Ursprung zurück.

Heidi Huber liegt auf der Lauer. Fotografieren war für sie schon seit Kindheitstagen eine große Leidenschaft.
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Die Verbindung zum FCK

"Ich war schon von Kindesbeinen an Mitglied beim FCK - das ist in einem Dorf aber nichts Ungewöhnliches, sondern eher selbstverständlich. Durch meinen Sohn habe ich dann die üblichen Dinge als Mutter gemacht, also Fahrerin, Kuchenverkauf und ähnliches. Dem Seniorenfußball habe ich zu dieser Zeit aber kritisch gegenübergestanden - in meinen Augen war das ein Stück weit ein Proletensport", gibt Heidi unumwunden zu. Als ihr Sohn schließlich nach der Jugend mit dem Fußballspielen aufhörte, kehrte zunächst etwas Ruhe ein, ehe Heidi die Zeitschrift 'Alm-Echo' in die Hände fiel: "Ich blätterte ein wenig durch und stieß dann auf die FCK-Homepage und wurde neugierig. Ich stöberte auf der Seite und entdeckte den Reiter 'Bilder', allerdings war darunter nichts zu finden. Deshalb meldete ich mich und bot an, Fotos zur Verfügung zu stellen. Eine erfreute Antwort ließ nicht lange auf sich warten..."

Perspektivwechsel

Die Einladung des FCK erfolgte 2009 über den heutigen Raitersaicher Keeper Jürgen Singer, damals noch in Kalchreuth zwischen den Pfosten und Mitwirkender an der Vereins-Homepage. "Er war wirklich sehr nett und lud mich schließlich zu einem Heimspiel des FCK ein. Als ich dann dort vor Ort war, änderte sich meine Sichtweise auf den Seniorenfußball ziemlich schnell. Ich war total beeindruckt von der Stimmung und der Energie der Mannschaft und wurde regelrecht mitgerissen. Ich war sofort begeistert und wollte unbedingt diese spezielle Atmosphäre mit der Kamera einfangen; dieses Wir-Gefühl, das gegenseitige Pushen und der Spaß an der Sache - das alles war für mich wirklich faszinierend zu sehen", beschreibt die Fotografin aus Leidenschaft, wie es zu ihrem persönlichen Perspektivwechsel kam.

Der Blick auf den Platz ist der gleiche, die Perspektive auf den Herrenfußball wandelte sich bei Heidi Huber allerdings schon: die ursprüngliche Skepsis wurde schnell von der Atmosphäre abgelöst. 
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Fester Bestandteil des Vereins

Seitdem ist einige Zeit vergangen und Huber kann inzwischen zum Inventar des Vereins gezählt werden. Egal ob für Portraitfotos sämtlicher Spieler (inklusive der Junioren), bei Vereinsfeiern oder Fotos für andere Sparten wie Tennis oder Tischtennis, sie ist stets mit vollem Eifer bei der Sache. Besonders glücklich ist Heidi dabei über die entstandenen Freundschaften: "Ich mache das in erster Linie, um etwas zurückzugeben. Ich habe so viele tolle Menschen kennengelernt, so viele unfassbar schöne Momente miterlebt, das macht mich dankbar! Ich habe zu den Spielern eine tolle Beziehung, die auch nach Vereinswechseln noch anhält, wie man am Beispiel Jürgen Singer sehen kann. Ich will einfach meinen Teil dazu beitragen, dass jeder eine tolle Zeit hat." Dass ihr Engagement aber auch von der Gegenseite sehr geschätzt wird, verdeutlicht die Tatsache, dass der FCK seine Fotografin zum zweiten Mal in das Trainingslager einlud. "Das ist schon etwas Besonderes und etwas worüber ich mich natürlich riesig gefreut habe!" 

Besonders das Miteinander weiß Heidi Huber zu schätzen. Stets dicht bei der Mannschaft entsteht zu den Spielern eine enge Bindung, die auch über die Vereinszugehörigkeit hinaus geht (Links im Bild Dominik Eckert, inzwischen Spieler des TSV Burgfarrnbach).
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(Noch) Kein Ende in Sicht

Unter all den Fotos hat Heidi dabei zwei persönliche Highlights: "Wenn ein verdienter Spieler den FCK verlässt, gibt es von mir zur Verabscheidung ein Fotobuch, das ihn an die Zeit auf der Alm erinnern soll. Ich finde es toll, den Jungs eine Freude mit auf den weiteren Weg geben zu können", erklärt Huber.

Außerdem zählen die Vereinsfeiern, insbesondere Aufstiegsfeiern zu ihren Favoriten ("Da herrscht einfach so eine unfassbar tolle und glückliche Stimmung, da macht es Spaß zu fotografieren und sich mitreißen zu lassen"). Mitreißen ließ sie sich dabei aber auch in anderer Hinsicht von Kapitän Markus Giering, der sie überredete auch weiterhin an Bord zu bleiben: "Eigentlich wollte ich allmählich etwas kürzertreten. Auf einer Feier habe ich mit Markus dann für die Leute Brotzeit im Ort besorgt und ihm aus einer Weinlaune heraus versprochen, weiterzumachen. Ich dachte ehrlich gesagt, er würde sich am nächsten Tag eh nicht mehr daran erinnern - aber Fehlanzeige. Er engagiert sich in so großem Maße für den Verein, da konnte ich einfach nicht nein sagen. Und ich stehe natürlich zu meinem Wort!"

Markus Giering, der 1. FC Kalchreuth und auch fussballn.de können sich also auch in Zukunft über weitere tolle Fotos freuen!

Markus Giering (r.) und der 1. FC Kalchreuth sind dankbar für Heidis Engagement - und dürfen sich aufgrund des Kapitäns auch weiter auf spektakuläre Fotos seiner Fotografin freuen.
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Heidi selbst kann es indes kaum erwarten, dass es wieder weiter geht. "Es fehlt einfach etwas, gerade an den Sonntagen. Meine Kinder haben mich schon etwas genervt gebeten, mir ein Hobby zu suchen", lacht Huber. So sehr kann sich also die Perspektive auf eine Sache ändern...

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Daten 1. FC Kalchreuth

1. FC Kalchreuth
Gründung: 1946
Mitglieder: 900
Farben: Rot-Weiß


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