Nur Magerkost in Kalchreuth: Gänseblümchen auf der Torlinie - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 17.03.2020 um 06:30 Uhr
Nur Magerkost in Kalchreuth: Gänseblümchen auf der Torlinie
Dass man nicht gerade ein Torfestival auf der Kalchreuther Alm erwarten konnte, hätte auch ein Blick auf die Statistik verraten. Nur 25 Treffer fielen in den vorherigen acht Heimspielen des FCK: Minuswert der Liga! Unterm Strich blieb auch am vergangenen Sonntag vor allem fußballerische Magerkost beim planmäßigen Start aus dem Winter - selbst Hüttenbachs Torgarant Matthias Gruner konnte diesmal daran nichts ändern. 
Von Marco Galuska
Die Anreihung von Gänseblümchen auf der Torlinie in Kalchreuth ist bezeichnend, auf keinem anderen Platz in der Bezirksliga Nord fielen in dieser Saison weniger Tore.
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Petrus hatte es eigentlich gut gemeint. Mit zwölf Grad und Sonnenschein lockte das erste planmäßige Wochenende nach der Winterpause in der Bezirksliga. Die routinemäßige Inspizierung der Platzbeschaffenheit auf der Alm am Vortag ließ indes keine Zweifel an einem regulären Fußballbetrieb, während das Match zwischen Hersbruck und Türkspor/Cagrispor bereits am Vortag ausgefallen war.

Willkommen auf der Alm - in dieser Saison ging es dort etwas zu seriös zu: Nur 25 Tore fielen beiden Heimspielen.
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Zahlreiche Besucher waren guten Mutes, dass sich ein Ausflug nach Kalchreuth an diesem frühlingshaften Sonntag lohnen würde. Schon die Waldparkplätze auf dem Weg von Neunhof waren gut gefüllt, auf dem Schotterparkplatz am Sportgelände des FCK waren bereits weit vor 15 Uhr die besten Plätze belegt. Selbst in zweiter Reihe oberhalb des Sportgeländes wurde geparkt. Dass der Fußball für viele nicht die erste Wahl an jenem 15. März sein würde, war indes keine voreilige Prognose, sondern auch anhand der Plakate am Wegesrand abzusehen.

Kalchreuths Vorstand und Platzwart Peter Höfler hatte im Vorfeld schon ganze Arbeit geleistet. So konnte er mit gedämpfter Erwartungshaltung auf das Treiben der folgenden 90 Minuten blicken ("Schau'n mer mal, was das noch wird!") und sich pflichtbewusst erst einmal der Ordnung in der Platzwart-Garage widmen. Grund zur Aufregung war auf dem Sportplatz zumindest auch nicht geboten: Weder der Rasen noch die akkurat aufgehängten Tornetze sollten an diesem Nachmittag auf der Alm sonderlich in Mitleidenschaft gezogen werden. Sicherlich hätte der eine oder andere Referee ein Nachziehen der über die Wintermonate verblassten Markierungslinien gefordert. Der Unparteiische, das sei vorweggenommen, blieb aber an diesem Tag ohnehin gänzlich unauffällig, was sicherlich als Kompliment für die Pfeifenmänner zu werten ist.

Die Parkplätze waren begehrt an diesem sonnigen Sonntagnachmittag in Kalchreuth.
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Alles andere als pünktlich ertönte der Anpfiff. Nicht unüblich nach dreieinhalb Monaten Pause konnte kein fußballerischer Leckerbissen erwartet werden. Immerhin blieb es - das muss man lobend erwähnen - angenehm fair. Gelbe (die Hüttenbacher hatten im Hinspiel ein halbes Dutzend davon gesehen) oder gar Rote Karten kamen nicht zum Einsatz. Vielleicht half auch, dass an den Seitenlinien die Beteiligten ihre Kommentare und Anweisungen nur auf das Nötigste beschränkten und keine unnötige Hektik ins Geschehen brachten. So wirklich Unzufriedenheit war dann wohl auch niemand, denn von einer lauten Kabinenpredigt gegen 15.50 Uhr war trotz der diesmal ausbleibenden Halbzeitmusik und des noch im Winterschlaf befindlichen Grillangebots nichts zu vernehmen.

Und so plätscherte das Geschehen weiter vor sich hin. Aufreger gab es auch in der Folgezeit kaum. Der Live-Ticker-Beauftragte war nahezu beschäftigungslos. Die Torhüter erlebten weiterhin einen ruhigen Nachmittag, mussten nicht ein einziges Mal wirklich ihr Können demonstrieren. Mehr Bewegung, das musste der kritische Beobachter mit fortlaufender Dauer festhalten, war da am nahe gelegene Damwildgehege in den 90 Minuten zu sehen - und das obwohl beide Teams im oberen Mittelfeld der Tabelle eigentlich befreit von Aufstiegshoffnung und Abstiegssorgen hätten aufspielen können.

Die Hüttenbacher Tormaschine Matthias Gruner war an diesem Tag praktisch abgemeldet. Freilich bleibt nach dem gestrigen Sonntag umso mehr anzuzweifeln, ob das 28-jährige Torphantom in diesem Spieljahr auch nur annähernd an die Fabelmarke der Vorsaison von 56 Treffern herankommen wird. Dass der SpVgg-Stürmer seinen 16 Toren keinen weiteren Treffer hinzufügen durfte, lag nicht allein an der für gewöhnlich aufmerksamen Kalchreuther Hintermannschaft, denn Räume hätten sich rund um den Strafraum eigentlich immer wieder ergeben.

Aber, das soll zur Ehrenrettung der Elf von Kevin Trauner, der ab der kommenden Saison von Bastian Leikam beerbt wird, nicht unerwähnt bleiben: Auch der Sturm der Hausherren blieb nur ein laues Lüftchen. Von Leon Siefert, im Hinspiel per Doppelpack noch der Matchwinner im FCK-Dress, war nichts zu sehen. Am ehesten näherten sich auf Kalchreuther Seite noch Kapitän Markus Giering und der künftige spielende Co-Trainer Christian Held dem Tor an. Wirklich gefährlich wurde es dabei aber freilich auch hier nicht. Den mangelnden Torabschluss allein auf das Schuhwerk, das wohl eher für eine Joggingrunde getaugt hätte, zu schieben, würde in der Gesamtanalyse zu kurz greifen.

Die elektronische Anzeigentafel erübrigte sich eigentlich an diesem Tag.
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Tore wie reife Früchte - sie lassen beim 1. FC Kalchreuth weiter auf sich warten. Geduld und individuelles Training dürften der Schlüssel dazu sein. Ernte im Kirschdorf ist aber eben auch erst im Frühsommer. So blieb die elektronische Anzeigentafel auf der Kalchreuther Alm über weitere 90 Minuten konstant. Ein Umstand, mit dem die Beteiligten vorerst leben müssen. Die Besucher in Kalchreuth trösteten sich indes mit anderen Erfolgen, der Preis für den Liter Diesel war auf ein Euro elf gesunken und die Weißwein-Apfeltorte vom Kalchreuther Bäcker verdiente sich die Bestnote. Und die Gänseblümchen auf der Torlinie, sie dürfen noch ein wenig weiter wachsen.

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Tabelle Bezirksliga Nord

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
3
18
36:27
36
4
18
33:27
33
6
19
33:26
31
9
19
33:44
23
10
18
36:36
21
12
17
28:31
20
13
18
32:45
17
14
19
31:50
13
15
18
24:41
12
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