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Artikel veröffentlicht am 13.09.2019 um 16:00 Uhr

Schnüdel U17 gegen Löwen: „Spieltechnisch sind wir auf einem guten Niveau“

Mit einem Sieg und einem Unentschieden ist die U17 des FC 05 Schweinfurt in die Bayernliga-Saison gestartet. Seit dieser Runde wird die Mannschaft von Stephan Götz trainiert, der mit seinen Jungs am Samstag gegen den Nachwuchs des TSV 1860 München antritt. Vor dieser Partie bat anpfiff.info den Sander zum Gespräch!

Von Marco Heumann

Herr Götz, zum Auftakt gab es für Ihre U17 eine Niederlage gegen Neumarkt! Was hat gefehlt, um zumindest einen Punkt in Schweinfurt zu lassen?
Stephan Götz: Trotz des Ergebnisses war es über weite Strecken ein gutes Spiel meiner Mannschaft. Unser eigener Spielaufbau und die Arbeit gegen den Ball haben funktioniert. In der Zielstrebigkeit nach vorne und beim Abschluss müssen wir aber noch zulegen. Natürlich hätte uns die 2:1-Führung kurz vor der Halbzeit sehr gut getan, leider war aber der Elfmeter zu ungenau geschossen. Nach dem Gegentreffer in der 71 Minute wurde unser Spiel zu wild, als wir alles nach vorne geworfen haben. Doch selbst mit der letzten Aktion des Spieles hätten wir noch den Ausgleich erzielen können.

Am Wochenende danach ging es mit dem nächsten Heimspiel weiter. Diesmal gab es einen 3:1-Sieg gegen Wacker Burghausen.
Stephan Götz: Die U17 des SV Wacker Burghausen ist eine kämpferisch und läuferisch sehr starke Mannschaft, die den Gegner früh unter Druck setzt. In der ersten Halbzeit haben sie ganz klar das Spielgeschehen. Wir taten sich mit dem Spielaufbau schwer, deswegen wäre eine Gästeführung zur Halbzeit verdient gewesen. Im zweiten Abschnitt bekamen die Zuschauer dann einen völlig veränderten Spielverlauf zu sehen. Meine Jungs haben vehement auf die Führung gedrängt, die Justin Duensing nach einem sehr gut gespielten Konter mit einem fulminanten Schuss aus 20 Meter besorgte. Wir waren danach präsenter, kamen über Ballgewinne zu einem schnellen Umschaltspiel in die Spitze. Auch die Kombinationen saßen nun und der Ball wurde gut in den eigenen Reihen bewegt. Auch der Ausgleich in der 65. Minute hat uns nichts aus der Bahn geworfen. Nur zwei Minuten sorgte Daniel Werb aus 16 Meter volley für das 2:1 und Andreas Kundmüller erhöhte nach einem langen Ball auf 3:1. Aufgrund der starken zweiten Halbzeit geht der Sieg für uns in Ordnung.

Einer der Leistungsträger: Felix Back (re.) - hier gegen den Bamberger Tarius Mann.

anpfiff.info

Mit welchen Erwartungen gehen Sie in die dritte Heimpartie in Folge, am Samstag, gegen 1860 und worauf wird es besonders ankommen?
Stephan Götz: Uns fehlen mit Elias Reiher und Luca Maric verletzungsbedingt zwei Offensivkräfte, die es zu ersetzen gilt. Entscheidend werden wohl die Kleinigkeiten, wenn wir die Konzentration hoch halten können und die Fehler minimieren haben wir auch in diesem Spiel die Möglichkeit, zu punkten.

Was ist denn das Ziel in der Bayernliga?
Stephan Götz: Es wäre bei diesem Teilnehmerfeld vermessen, von Höheren zu träumen. Mannschaften wie 1860 München, FC Ingolstadt, Jahn Regensburg sowie die U16 Teams des FC Bayern München, 1.FC Nürnberg, FC Augsburg sind nicht nur klangvolle Namen, sondern auch sehr starke Gegner, die mit ganz anderen Möglichkeiten und Voraussetzungen über Jahre schon auf professionellen Niveau trainieren. Ich will uns hier nicht kleinreden, aber wir wissen, woher wir kommen und wo wir stehen. Trotzdem gehen wir in jedes Spiel, um Punkte zu holen. Für uns gilt es, möglichst frühzeitig den Klassenerhalt zu sichern. Trotz der Jagd nach Punkten dürfen wir aber auch nicht die Weiterentwicklung der einzelnen Spieler vergessen. Wir möchten diese bestmöglich ausbilden, um sie auf das nächste große Ziel, die U19, vorzubereiten.

Und wen sehen Sie als die großen Favoriten auf den Titel?
Stephan Götz: Der Kader von 1860 München hat, meiner Meinung nach, die besten Einzelspieler und ist zudem auch in der Breite gut besetzt, daher werden sie sich über die Saison hinweg durchsetzen. Der größte Konkurrent um Platz eins wird wohl der FC Ingolstadt sein.

Wie waren Sie in der Vorbereitung mit Ihren Jungs zufrieden? Gab es Highlights und Tiefpunkte? Wo haben Sie die Schwerpunkte gesetzt?
Stephan Götz: Sieben Wochen sind eine lange Zeit und da ist es nicht immer einfach, die Spannung hoch zu halten. Vieles war am Anfang neu und auch an den neuen Trainer mussten sich die Jungs erst gewöhnen. Wir haben es als Mannschaft aber gut hinbekommen, obwohl die Vorbereitung genau in der Ferien- und Urlaubszeit lag. Die Testspielergebnisse waren in Ordnung, auch wenn wir mehr auf die Abläufe geachtet haben. In einer Woche waren wir wegen Urlaub nur 13 Spieler, die trainieren konnten. Ansonsten war die Beteiligung gut und die Jungs haben voll mitgezogen Somit konnten wir im Trainer-Team auch sehr zielstrebig arbeiten. Schwerpunkt war die Entwicklung der eigenen Spielsysteme und das konzentrierte Arbeiten auf dem Spielfeld im höchsten Tempo.

Gab es im Kader Veränderungen zur vergangenen Saison, als die Mannschaft weitgehend als U16 in der Landesliga am Ball war?
Stephan Götz: Mit Elias Reiher und Justin Duensing haben wir zwei Jungs dazubekommen, die in der abgeschlossenen Saison schon als junger Jahrgang in unserer U17-Bayernliga-Mannschaft gespielt haben. Extern kamen Tom Siller vom FC Eintracht Bamberg, Josh Fleischmann und Justin Sondheimer vom SV Schlotheim und Luka Maric von FC 06 Bad Kissingen hinzu. Dem stehen sechs Abgänge gegenüber.

Traf gegen Burghausen: Andreas Kundmüller (re. - hier gegen den Bamberger Jon Avdiu).

anpfiff.info

Was muss ein Spieler mitbringen, um in der U17-Bayernliga bestehen zu können?
Stephan Götz: Da gibt es viele Kriterien. Als Grundvoraussetzung, die über Jahre kontinuierlich gute fußballerische Ausbildung, so etwa ab der U10. Diese kann ein Spieler später meistens nicht mehr aufholen. Die Geschwindigkeit, nicht nur im Laufspiel, sondern auch im Erfassen, Bewerten und Lösen von Spielsituationen. Einsatz und Wille, dazu gehören auch sehr viele Trainingseinheiten und Auswärtsfahrten mit bis zu fünf Stunden Fahrzeit einfach. Die Bereitschaft sein eigenes Ego in den Dienst der Mannschaft zurückzustellen. Nur Talent reicht nicht. Körperliche Belastungsfähigkeit für Leistungssport. Das „Gesamt-Paket“ des Spielers ist hier entscheidend!

Was machen Ihre Jungs denn schon richtig gut?
Stephan Götz: Sie sind willig und aufgeschlossen für Neues, nehmen Spielsysteme und Aufgaben an. Spieltechnisch sind wir auf einem guten Niveau.

Und wo sehen Sie noch Steigerungsbedarf?
Stephan Götz: Die Konzentration über ein gesamtes Spiel, in jeder Situation hochzuhalten. Mehr Zielstrebigkeit im Abschluss vor dem gegnerischen Tor.

Sie sind als Trainer der U17 ja neu! Was hat Sie bewogen, neben Ihrer Tätigkeit als Jugendleiter, auch noch diese Aufgabe zu übernehmen?
Stephan Götz: Eigentlich wollte ich noch ein bis zwei Jahre warten, bis ich wieder eine eigene Mannschaft trainiere. Ich habe als Vertretung die Vorbereitung mit den Jungs begonnen. Habe aber dabei nach kurzer Zeit wieder Blut geleckt. Es macht einfach unwahrscheinlich viel Spaß und Freude, mit Jugendlichen zu arbeiten, die selbst etwas erreichen wollen. Daher fiel es mir leicht, auch für die ganze Saison zuzusagen. Meine Aufgaben als Jugendleiter haben wir weitgehend auf den Jugendvorstand Dominik Groß und den neuen sportlichen Leiter Stefan Braungardt verteilt, damit ich mich voll und ganz auf die Aufgabe als Trainer konzentrieren kann, was für eine U17-Bayernliga-Mannschaft auch nötig ist.

Vielen Dank für das Gespräch!