Auch wenn man es mit heutigen Events kaum vergleichen kann, so fand
der erste verbriefte Wettkampf 1958 mit dem Spiel „Tennis for Two“ statt – man
kann hierbei also durchaus von der Geburtsstunde des E-Sports sprechen.
Bis zum ersten richtigen größeren Turnier dauerte es dann ein
paar Jahre, bis 1972 am Campus der Stanford University die Intergalactic
Spacewar Olympics veranstaltet wurden, bei denen der Sieger ein
Jahres-Abonnement des Rolling Stone gewinnen konnte. Von E-Sports sprach man
damals jedoch noch nicht, der Begriff tauchte erst in den 1990er Jahren auf und
mittlerweile kann man sogar Sportwetten auf entsprechende Matches
abschließen.
Mit Zeitschriften-Abos kann man heutzutage natürlich kaum noch
einen Spieler vom Hocker hauen, stattdessen ist aus der anfangs etwas nerdigen
Freizeitbeschäftigung ein Millionengeschäft geworden und der E-Sport hat sich
weltweit – wenn auch regional unterschiedlich – mehr als nur etabliert. Während
Länder wie Südkorea, China, die USA und selbst Frankreich vorpreschen und die
jeweiligen Sportverbände die neue Sportart offiziell anerkannt haben, so tut
man sich woanders und vor allem auch in Deutschland noch schwer mit dem Thema.
Für den Deutschen Olympische Sportbund (DOSB) ist der E-Sport jedenfalls immer noch
keine richtige Sportart.
Beliebte E-Sport-Titel sind derzeit „Dota 2“ und „Fortnite“ sowie
selbstverständlich der Klassiker „Counter Strike: GO“. Aber auch Sportspiele
sind stark im Kommen. „FIFA 19“ gehört nicht nur seit Jahren zu den
bestverkauften Games, mit dem FIFA Interactive World Cup, kurz: FIWC, gibt es
zudem ein riesiges E-Sport Event, dass sich sogar im Guinness Buch der Rekorde verewigen konnte:
mit über 2 Mio. Teilnehmern und einem Preisgeld von 200.000 US-Dollar ist es
das größte Online-Turnier der Welt. Bei solchen Zahlen ist es nicht groß
verwunderlich, dass solche Events mittlerweile – auch in Deutschland – im TV zu
sehen sind. So übertragen hierzulande ProSieben MAXX und ran, zudem hat Sport1
Anfang des Jahres mit eSPORTS1 sogar einen eigenen Sender rund um E-Sports gestartet.
Das Potential des E-Sports hat sich mittlerweile sogar bis in
die Spitze des deutschen Fußballs herumgesprochen und Bundesligisten wie z. B.
Hertha BSC – die Berliner haben jüngst erst eine eigene E-Sport Akademie
gegründet – melden Spieler zu Meisterschaften und Turnieren an. Wohin es mit
dem E-Sport noch gehen wird, lässt sich schwer voraussagen. Die Weichen sind
aber sicherlich gestellt, sodass auch in den kommenden Jahren die Popularität
wohl weiter ansteigen wird.
Kommentar abgeben
Die Kommentarfunktion ist geschlossen.
Leser-Kommentare