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Artikel veröffentlicht am 02.08.2019 um 13:30 Uhr
.: Wie sinnvoll ist Schmerzgel bei Verletzungen?
ANZEIGE Bei einem Kontaktsport wie Fußball kommt es öfter zu Verletzungen. Nicht selten ist daher der Einsatz von Schmerzgelen und -cremes. Verstauchung, Zerrung oder Bluterguss - Je nach Wirkstoff lindern die Gele Begleiterscheinungen und beschleunigen die Heilung. Doch ist ihr Einsatz wirklich so sinnvoll, wie angenommen?
Von CV
Ganz gleich, ob es Fußball ist, oder ein anderer Sport: Zu Verletzungen kommt es früher oder später immer. Ob Frauen oder Männer - Frauen verletzen sich meist schwerer, Männer dafür öfter. Auf eine schnelle Behandlung kommt es an. Dabei denken die meisten beim Auftreten von Schwellungen oder Zerrungen an Schmerzgel, das heute nach wie vor eines der beliebtesten Mittel ist, um sich selbst zu behandeln.

Das Erste was die meisten Nutzer wahrnehmen, ist die kühlende Wirkung, die solch ein Schmerzgel mit sich bringt. Im Kühlschrank aufbewahrt, bringt es die schnellste Linderung, direkt nach dem Icepack. Andere Salben vermitteln Wärme und somit eine bessere Durchblutung. Dank der Wirkstoffe wird gleichzeitig auch die Heilung angegangen. Hierfür setzen Hersteller meist einen der folgenden ein:

- Diclofenac
- Ibuprofen
- Salicylate
- Heparin
- Heparinoide
- Hirudin
- Paracetamol
- Acetylsalicylsäure

Der eindeutige Vorteil: Sie sind auch eigenhändig anwendbar, ohne dass vorher ein Arzt zur Rate gezogen werden muss. Sofern es keine offene Wunde ist, dürfen die Cremes und Gele ohne Bedenken aufgetragen werden. Im Gegensatz zu Tabletten wirken sie an Ort und Stelle, zudem vermeidet man Nebenwirkungen wie Übelkeit und Unwohlsein.

Laut aktueller Studien berichten etwa 80 Prozent der Nutzer nach einer Woche bereits über erhebliche Verbesserungen. Insbesondere was den Rückgang von Schwellungen angeht als auch eine vorhandene Bewegungseinschränkung, ließen sich diese Symptome mit der Verwendung von Schmerzgel deutlich verringern.

Etwas anders sieht es dagegen bei langanhaltenden Schmerzen aus. Wird hier ein Schmerzgel konsequent eingesetzt, kommt es laut der Studie lediglich bei etwa 50 Prozent zu einer echten Verbesserung. In diesen Fällen ist es also sinnvoll, einfach abzuwägen, ob weitere Schritte nicht sinnvoller sind. Oder ob gar eine schlimmere Verletzung vorliegt.

Um eine optimale Wirkung zu fördern, ist die korrekte Anwendung wichtig. Dass diese auf offenen Wunden nicht zu empfehlen ist, haben wir bereits erwähnt. Außerdem sollte die Creme erst einziehen, nachdem sie aufgetragen wurde. Eine Abdeckung, auch mittels Verbandanlage, sollte der Nutzer vermeiden. Ferner ist im Vorfeld abzuklären, ob eine Kombination mittels der Einnahme von Schmerzmitteln Sinn macht. Im Zweifelsfall hilft hier der behandelnde Arzt.

Neben dem typischen Schmerzgel kommen inzwischen immer mehr pflanzliche Alternativen zum Einsatz. Hierbei stellt sich selbstverständlich die Frage, ob deren Verwendung genauso effektiv ist, wie beim Schmerzgel. Als Wirkstoffe nutzen die Hersteller:

- Bellis perennis (Gänseblümchen)
- Hypericum (Johanniskraut)
- Bryonia (weiße Zaunrübe)
- Ruta graveolens (Weinraute)
- Aconitum napellus (Echter Sturmhut)

Ein großer Vorteil bei der Nutzung von derlei Schmerzsalben besteht darin, dass sie weitaus weniger Nebenwirkungen mit sich bringen. Zudem Probleme wie Nervenverletzungen mit diesen Salben häufig besser zu beheben sind. Zu bedenken gilt allerdings, dass die meisten auf die Schnelle nicht den gewünschten Effekt besitzen. Ihre Anwendung fällt meist etwas langfristiger aus als es bei typischen Schmerzgelen der Fall ist.

Generell ist der Einsatz von Schmerzgelen durchaus zu empfehlen. Insbesondere dann, wenn es um akute Verletzungen geht und Schwellungen abheilen sollen. Ebenso bieten sich pflanzliche Alternativen an, für die jedoch ein längerer Behandlungszeitraum einzukalkulieren ist. Wichtiger noch ist allerdings die vorangegangene Abklärung, um welche Art von Verletzung es sich handelt. Schlimmstenfalls ist eine operative Behandlung unumgänglich und die Wirkung von Schmerzgelen nur wie ein Tropfen auf dem heißen Stein.

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