Man hätte durchaus vorgewarnt sein können auf Seiten des TSV Neudrossenfeld, denn der über die Relegation aufgestiegene FSV Stadeln hatte mit drei Siegen einen idealen Start hingelegt – und vollgetankt mit Selbstvertrauen begannen die Fürther dann auch: Die zweite Minute lief, als ein Eckball von Bauer auf Hering segelte, der mit einer perfekten Volleyabnahme gleich die Führung markierte. Nach elf Minuten fabrizierte der TSV dann beinahe ein kurioses Eigentor, als Keeper Grüner unter Bedrängnis seinen Kapitän Taubenreuther beim Klärungsversuch dermaßen abschoss, dass der Abpraller nur haarscharf das eigene Tor verfehlte. Und dennoch kamen die Gäste allmählich besser ins Spiel und erzielten dann auch einen sehenswerten Ausgleich, als Stefan Kolb aus der Distanz in den rechten Winkel traf (35.), nachdem Schüßler zuvor den Ball leichtfertig vertändelt hatte.
Bei immer noch sommerlichen Temperaturen am Kronacher Wald enttäuschten die Akteure die rund 350 Besucher auch nach der Pause nicht. Pauli verzog knapp (49.). Auf der Gegenseite wählte Bauer nach einer Flanke von Tim Reischl mit seiner Volleyabnahme mehr Risiko als nötig und ließ die erneute Führung liegen (54.). Die bessere Spielanlage bot schon der TSV Neudrossenfeld, blieb aber weiter äußerst anfällig bei Standards. So auch beim 2:1, als wieder die weite Hereingabe bei Hering landete, der per Kopf Paschek bediente, welcher im Zweitversuch die Heim-Fans zum zweiten Mal jubeln ließ (57.). Ein Patzer von Stadelns Keeper Lenhart verhalf dem TSV zu einem Strafstoß, den Kolb aber zu genau platzieren wollte und an die Querlatte setzte (64.).
Im Gegenzug hätten Bauer und Paschek dies umgehend mit dem 3:1 bestrafen können. Stattdessen erspielte sich Neudrossenfeld dafür richtig klasse das 2:2, Kolb steckte auf Löhrlein durch, der netzte rechts unten ein (68.). Doch drei Minuten später war Stadeln wieder in Führung – natürlich nach einem Freistoß. Diesen setzte Worst zwar in die Mauer, der Ball landete aber bei Tim Reischl, der die Kugel unter die Latte nagelte. Auch Stadelns vierter Streich kam vom ruhenden Ball, wobei Edeltechniker Bauer hierbei Grüner per Chipball aus der Distanz, der an ein Lattenschießen erinnerte, richtig alt aussehen ließ (81.).
Auf Stadelner Seite kam Gerhard Strobel nach Verletzung zum Comeback von der Bank und hatte gleich das 5:2 auf dem Fuß, doch tänzelte der Ball nach seinem Schuss und Torwartparade zweimal auf dem Querbalken und entschied sich dagegen. Und dennoch hätten die Gäste vielleicht noch etwas mitnehmen können, aber Pötzinger zielte beim Elfmeter, den Hering an Löhrlein verursachte, in der 89. Minute auch zu genau – Pfosten! Damit war die erste Saisonniederlage der Oberfranken besiegelt, während der Aufsteiger weiter die Erfolgswelle reitet und aktuell die Tabelle anführt.
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