Der amtierende Meister und Titelanwärter Türk FK Gostenhof freute sich auf das Spiel am 4. Spieltag in der Kreisliga Nürnberg/Frankenhöhe. Schließlich konnte man nahezu in Bestbesetzung auflaufen, was sich auch schnell auf dem Rasen zeigen sollte. Mit 2:0 führten die Gäste in einem Spiel, das - so bestätigen beide Teams unisono - von einigen krassen Fehlentscheidungen des Schiedsrichters geprägt war. Als dann ein Spieler des TV Glaishammer wegen vermeintlichen Abseits zurückgepfiffen wurde, platzte diesem der Kragen. Er schoss zunächst den Ball wütend in die Luft, wofür er die Gelbe Karte bekam. Anschließend sagte er noch zum Unparteiischen "Geh in Rente, man!"
Nach den fälligen Platzverweis per Ampelkarte ging der Spieler vom Feld, aber (noch) nicht hinter die Abgrenzung, was der Unparteiische lautstark und aus nächster Nähe beim Trainer des TVG monierte. Dieser vernahm nach eigener Aussage dabei eine Alkoholfahne und fragte direkt: "Hast du Alkohol getrunken?"
Daraufhin hatte der Schiri genug, brach die Partie ab und ließ beide Mannschaften verdutzt stehen. "Ich habe eine Frage gestellt, weil ich es gerochen habe. Aber ich wollte niemanden beleidigen, kenne den Schiedsrichter auch schon seit 30 Jahren. Ich habe mich dann auch dafür entschuldigt, aber er ließ sich nicht mehr umstimmen, hat etwas von Polizei geredet und ist dann gegangen", schildert der Trainer der Gastgeber den Vorfall.
KSG: Keine Rechtfertigung für den Spielabbruch
Mittlerweile hat das Kreissportgericht geurteilt. Der per Ampelkarte des Feldes verwiesene Spieler bekam "wegen unsportlichen Verhaltens gegenüber dem Schiedsrichter" nachträglich eine Sperre für ein Verbandsspiel. Der Trainer des TV Glaishammer wurde mit einer Geldstrafe von 50 Euro belegt ("Der Vorwurf des "Betrunkenseins" stellt aus Sicht eine grobe Unsportlichkeit dar."). Die Partie indes wird neu angesetzt ("Die begangenen Unsportlichkeiten rechtfertigen aus Sicht des KSG keinen Spielabbruch."). Nüchtern betrachtet, ein für alle Beteiligten mehr als unnötiger Vorfall.
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