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Artikel veröffentlicht am 14.05.2019 um 11:00 Uhr
Sport Sponsoring: Online Casinos im Zwist mit dem Deutschen Gesetz
ANZEIGE Was wäre der moderne Fußball ohne Sponsoren? Zumindest im internationalen Wettbewerb könnte heute wohl kein Land mehr erfolgreich sein ohne Sponsorengelder – darin sind sich wohl alle einig. Dennoch gilt es, Grenzen zu ziehen – davon ist nicht nur vielerorts die Fanbasis überzeugt, sondern letztlich auch die Justiz, die zuletzt sogar an den DFB einen Brief versenden musste, um Klarheit zu schaffen.
Von AM
fussballn.de / Kögel
Jeder größere Fußballclub erwirtschaftet mehr oder weniger große Anteile seiner Einnahmen durch Sponsorengelder. Neben TV-Rechten, Eintrittsgeldern und Prämien handelt es sich definitiv um eine der wichtigsten Einkommensquellen im Profifußball insgesamt. Doch hin und wieder rücken die Sponsoring-Einnahmen ins Blickfeld – meist dann, wenn es sich um brisante Unternehmen handelt, die das Sponsoring betreiben.

Zuletzt hat der DFB hinsichtlich eines prominenten Anbieters von Sportwetten eine Abmahnung hinnehmen müssen. Konkret ging es um den Anbieter Bwin. Bwin ist einer der größten europäischen Wettanbieter, und sponsert gleich mehrere europäische Großvereine, darunter aktuell auch Borussia Dortmund. Und eben dieser Sponsor könnte nun Probleme bekommen. Und mit ihm auch die Vereine, die dessen Gelder entgegennehmen. Wie der DFB und eben auch Dortmund.

Problematik: Sportwetten und Online-Glücksspiel aus einer Hand
Der Grund für eine Beschwerde an den Deutschen Fußballbund ist folgender: Anbieter wie eben konkret Bwin setzen neben den allerorts beliebten Sportwetten gerne auch auf weitere verwandte Angebote. Und zuletzt hat der Konzern zunehmend auch das Online Glücksspiel ins Angebot mit aufgenommen. Und genau hierbei gibt es einen Interessenskonflikt: Denn Online Glücksspiel zu bewerben ist in Deutschland per Gesetz verboten – nicht nur im Fußball. Wenn nun auf den beworbenen Plattformen im Internet, sei es ein App oder eine Webseite, Angebote des Glücksspiels zu einfach zugänglich sind, dann muss man hier per Gesetz einschreiten. Und der DFB hat aus diesem Grund vor kurzem eine Beschwerde hinnehmen müssen. Konkret hat der Innenminister des Landes Baden-Württemberg eine Beschwerde versandt, um dem DFB darauf aufmerksam zu machen, dass deren Sponsor möglicherweise gegen Gesetze verstößt, indem er Sponsorings vergibt.

Es könnte also sein, dass Anbieter wie Bwin in den kommenden Monaten ihre Angebote anpassen müssen. Denn falls sie dies nicht tun, könnten Vereine wie Borussia Dortmund und gar der DFB in Zukunft von solchen Anbietern per Gesetz keine Sponsorengelder mehr akzeptieren dürfen.

Nicht alle Anbieter von Online-Casinos bieten zugleich auch Sportwetten an. So konzentriert sich etwa der Anbieter Casumo.com einzig auf das Online-Glücksspiel.

Für den DFB könnte die Entscheidung in dieser Causa letztlich den Verlust von hohen Beträgen mit sich bringen. Doch man kann wohl davon ausgehen, dass man im Fall des Falles rasch Ersatz finden wird. Die Lage ist zugegebener Maßen etwas unübersichtlich. So hat etwa der Anbieter Tipico, der ebenfalls Sportwetten anbietet, die Deutsche Bundesliga insgesamt gesponsert. Allerdings hat Tipico anders als etwa Bwin kein Online-Glücksspiel im Angebot. Es wird spannend sein, zu beobachten, wie sich diese Causa weiter entwickeln wird.

In anderen Ländern hat man indes weniger Probleme mit Sponsoren, die sich auch im Bereich Online Glücksspiel engagieren. So unterstützte Bwin etwa den italienischen Spitzenklub AC Milan, sowie in der englischen Premier League Club Manchester United, sowie Real Madrid, Juventus Turin, der FC Barcelona und viele andere europäische Spitzenmannschaften im Fußball und anderen Sportarten. Auch weitere deutsche Clubs wie der SV Werder Bremen oder der VFB Stuttgart wurden von Bwin bereits unterstützt. Auch ganze Ligen hat der Großkonzern bereits gesponsert: die Euro League ist hier etwa zu nennen.

Insgesamt muss man zwar abwarten, wie die Lage letztlich gelöst werden wird. Es ist wohl nicht anzunehmen, dass es letztlich zu einer Auflösung des Vertrages kommen wird. Man sieht an dieser Situation aber nicht zuletzt auch, dass es eben doch eine Rolle spielt, welches Sponsoring welcher Verein von welchem Konzern bedenkenlos annehmen sollte, und welches man sich besser gut überlegen sollte. Denn nicht nur das Publikum ist dahingehend zunehmend sensibilisiert, sondern auch die Gesetzeshüter. Der konkrete Fall hat dies eindeutig gezeigt.

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