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Artikel veröffentlicht am 11.03.2019 um 13:30 Uhr
Von 55 auf 56...: FC Eintracht bekommt Punkt zurück
Der LLNO-Tabellenführer FC Eintracht Bamberg bekommt, das verkündete der Bayerische Fußballverband an diesem Montag, den unter Vorbehalt abgezogenen Punkt wieder zugesprochen. Ebenso wurde vom Sportgericht Bayern die Strafe von 3000 auf 1000 Euro reduziert. Der Grund ist, dass der Verein die im Ursprungsurteil verankerten Auflagen zur Zufriedenheit des Verbandes erfüllt hat. Hier Urteilsbegründung und die Reaktionen!
Von Markus Schütz
- Täter ermittelt: Sportgericht Bayern reduziert Strafe gegen Landesligist FC Eintracht Bamberg 2010
- Punktabzug zurückgenommen, Geldstrafe reduziert
- Landesligist nutzt Möglichkeit des Wiederaufnahmeverfahrens und nimmt Täter in Regress


So lauten die Schlagworte aus der Mitteilung der Pressestelle des BFV vorab zusammengefasst. Im Wortlaut heißt es: "Das Sportgericht Bayern hat unter Vorsitz von Dr. Christoph Kern (Augsburg) die im November 2018 gegen den FC Eintracht Bamberg 2010 verhängte Strafe wegen mehrfacher Verletzung der Platzdisziplin in Form von Zuschauerfehlverhalten reduziert. Im Wiederaufnahmeverfahren wurde der Punktabzug zurückgenommen und die ausgesprochene Geldstrafe von ursprünglich 3000 Euro auf jetzt 1000 Euro reduziert. Der Landesligist hatte gemäß Paragraf 46 Absatz 5 der Rechts- und Verfahrensordnung (RVO) fristgerecht die Wiederaufnahme des Verfahrens beantragt. Der Klub konnte nachträglich Täter identifizieren, die auswärts beim SC 04 Schwabach für tätliche Übergriffe im Zuschauerbereich, einen versuchten Platzsturm und einen Bierbecherwurf auf einen Schiedsrichter-Assistenten verantwortlich waren. Bestehen blieb die Auflage, ein Heimspiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit auszutragen. Diese erfüllte der Klub am vergangenen Wochenende beim Heimspiel gegen den TSV Neudrossenfeld."

Die Partie gegen den TSV Neudrossenfeld (hier beide Teams mit dem Schiri-Gespann beim Einlaufen) musste der FC Eintracht Bamberg als Teil der Strafe unter Ausschluss der Öffentlichkeit austragen. 
anpfiff.info


In seiner Urteilsbegründung schrieb das Sportgericht Bayern: „Insgesamt gesehen hat der FC Eintracht Bamberg 2010 in anerkennenswerter Art und Weise nicht unerhebliche Anstrengungen getätigt, um - auch in Form einer klaren Distanzierung nebst medialer Aufbereitung - den erlittenen Imageverlust des Fußballsports durch die verfahrensgegenständlichen Vorfälle wiedergutzumachen. Diese erfolgreichen Maßnahmen rechtfertigen es, den verhängten Punktabzug im Nachgang entfallen zu lassen. Anhand des erarbeiteten Sicherheitskonzepts besteht zudem die berechtigte Hoffnung, dass es zukünftig zu keinen weiteren Ausschreitungen kommen wird.“ Auch Verbandsanwalt Christian Schödel hatte im Rahmen seiner Stellungnahme die Bemühungen des FC Eintracht Bamberg 2010 anerkannt und sich für eine deutliche Strafmilderung ausgesprochen.

Überarbeitetes Sicherheitskonzept vorgelegt

In dem dann neu aufgerollten Verfahren konnte der FC Eintracht Bamberg 2010 gegenüber dem Sportgericht Bayern rechtssicher darlegen, "dass die Täter für die gegen den Verein verhängte Geldstrafe in Regress genommen werden. Zudem sprach der Klub gegen die ermittelten Täter Stadionverbote aus und legte für die noch ausstehenden Spiele der Rückrunde ein überarbeitetes Sicherheitskonzept vor, das durch das Sportgericht Bayern geprüft und akzeptiert wurde."

Damit springt der FC Eintracht Bamberg in der Tabelle also auf 56 Punkte - und baut seine Tabellenführung quasi am Grünen Tisch aus... Der Vorsprung auf Neudrossenfeld (ein Spiel weniger) beträgt nun zwei, auf Schwabach vier und auf Feucht (zwei Spiele weniger) acht Zähler. Weil aller Wahrscheinlichkeit nach das Rennen um die ersten beiden Plätze bis zum Schluss spannend und eng bleiben wird, könnte dem Punkt vielleicht sogar noch entscheidende Bedeutung zukommen. Bei Punktgleichheit zweier Mannschaften entscheidet der direkte Vergleich, bei drei oder mehr Teams mit gleicher Zähleranzahl wird eine Sondertabelle gebildet. Aber noch sind für das Führungs-Quartett jeweils mindestens zehn Partien zu absolvieren. Bamberg stehen dabei richtungsweisende Wochen bevor: Zunächst geht es zu den starken Mitterteichern, die bei den dann folgenden direkten Konkurrenten Schwabach und Feucht auf den FCE zuletzt vier Zähler holten!

Vorstandsvorsitzender Jörg Schmalfuß und dessen Vorstandskollegen sind jedenfalls "glücklich, dass die Bemühungen, den sportlichen Schaden des Punktabzugs abzuwenden, erfolgreich waren. Das Geisterspiel am Samstag stellt trotzdem einen nicht unerheblichen Umsatzverlust dar. Jetzt jedoch blicken wir in die Zukunft und freuen uns auf ein spannendes Aufstiegsrennen, mit positiven Emotionen auf den
Zuschauerrängen.“

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Tabelle Landesliga Nordost

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
24
61:26
56
3
24
69:32
52
4
22
57:23
48
5
24
43:32
38
6
23
29:29
35
8
23
53:41
34
Direkter Vergleich bei Punktgleichheit


Hintergrund: Wiederaufnahmeverf.

Mit dem FC Eintracht Bamberg 2010 hat nach dem VfB Eichstätt zum zweiten Mal ein Verein von der beim Verbandstag im Mai 2018 beschlossenen
Möglichkeit einer Wiederaufnahme eines bereits abgeschlossenen sportgerichtlichen Verfahrens Gebrauch gemacht.

Die Delegierten hatten sich im Mai 2018 in Bad Gögging dafür ausgesprochen, die Aufklärungsarbeit der unabhängigen bayerischen Sportgerichte bei Vorfällen jeglicher Art ganz klar „täterorientiert“ auszurichten und die Täter für ihr Fehlverhalten zur Rechenschaft zu ziehen. Gelingt es, die Täter zu identifizieren bzw. engagiert sich ein bereits identifizierter Täter als Wiedergutmachung  nachweislich über das normale Maß hinaus ehrenamtlich für Sport- oder Sozialprojekte, können die Sanktionen gegen die Vereine reduziert werden.

Sollte ein Verein die Täter erst nach dem
rechtskräftigen Abschluss des Sportgerichtsverfahrens ermitteln können, kann das Verfahren neu aufgerollt werden. Gleichzeitig wurden die Sanktionen (§ 48 RVO) bei Fällen von Gewalt, Diskriminierung oder dem Einsatz von Pyrotechnik drastisch erhöht: Bei Vorfällen in der Bayernliga können Geldstrafen von bis zu 25.000 Euro verhängt werden, in der Regionalliga Bayern sogar bis zu 50.000 Euro (mindestens 300 Euro). In den Klassen darunter reichen die finanziellen Sanktionen von der Mindeststrafe in Höhe von 300 Euro bis zu 12.000
Euro. Zudem drohen weitere Folgen wie Platzsperren und auch Punktabzüge (etwa bei wiederholten Pyrotechnik-Vorfällen oder einer Unterbrechung von mehr als fünf Minuten in einem Spiel). Im Extremfall ist die Versetzung in eine niedrigere Spielklasse möglich.

Nächste Spiele FC E. Bamberg

Sa. 16.03.2019 14:00 Uhr
Sa. 23.03.2019 14:00 Uhr
Fr. 29.03.2019 19:00 Uhr
A - 1. SC Feucht (4.)
Sa. 06.04.2019 14:00 Uhr
Sa. 13.04.2019 14:00 Uhr
In Klammern aktuelle Tabellenplatzierung

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