König Fußball erobert die Welt – vom Straßensport zum Hochglanzprodukt

Das Leben als Fußballprofi hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Denn je beliebter der Sport wurde, desto mehr Geld lockte er an. Das heutige Marktvolumen lässt sich an vielen Stellen ablesen, wie auch die weltweite Begeisterung für Sportwetten in Milliardenhöhe zeigt.

Ein guter Teil des Geldes, das die Vereine einnehmen, wird großzügig an die Protagonisten verteilt. Mussten viele Stars in der guten alten Zeit noch nebenbei arbeiten gehen, verdienen heute schon talentierte 18-Jährige Millionen. Das gilt natürlich längst nicht für alle Profis. So beginnt der Profi-Fußball in Deutschland offiziell in der 3. Liga und dort sucht man millionenschwere Verträge vergeblich. Umso interessanter ist der Blick auf die Spitzenverdiener.

Dort führt ein gewisser Cristiano Ronaldo aus Portugal die Liste an. Neben seinem königlichen Gehalt bei Real Madrid erzielt Ronaldo durch Werbekontrakte sowie mit eigenen Unternehmungen (Modelabel CR7) weitere nennenswerte Einnahmen. 2015 verdiente der Superstar insgesamt 227 Millionen Euro und das ist selbst für Fußballer-Verhältnisse exorbitant.

Auch Lionel Messi braucht sich keine Sorgen um die nächste Kreditkartenabrechnung zu machen. Der argentinische Volksheld kam in der abgelaufenen Saison auf Gesamteinnahmen von 126 Millionen Euro vor Steuern. Da Ronaldo und Messi den Weltfußball schon seit vielen Jahren dominieren, kommt das nicht ganz überraschend. Den größten Aufstieg der jüngsten Zeit legte Neymar Jr. hin. Nach seinem Wechsel zu Paris St. Germain stieg Brasilianer in die oberste Elite auf, sein letzter Saisonverdienst liegt bei etwas mehr als 80 Millionen Euro.

Abgesehen von diesen galaktischen Zahlen können auch „normale“ Superstars ordentliche Zahlen vorweisen. Beispiel FC Bayern München: Hier bekommen Führungsspieler wie Manuel Neuer, Thomas Müller oder Robert Lewandowski deutlich über 10 Millionen Euro pro Jahr – und zwar vom Verein. Etwaige Werbeeinnahmen kommen noch hinzu. Im Fall von James Rodriguez, der letzten Sommer von Real Madrid an die Isar wechselte, wurde das Gehalt per Leak sogar veröffentlicht. Andere europäische Top-Clubs spielen in derselben Liga. Vereine mit finanzstarken Investoren, zum Beispiel Manchester City, liegen sogar noch etwas über dem Bayern-Niveau.

Wie sieht es in anderen Sportarten aus?

Nachdem nun geklärt ist, dass zumindest die bekannten Stars nicht ganz so schlecht verdienen, folgt der Vergleich zu anderen Sportarten. Sehr beliebt in Deutschland ist die NBA, die amerikanische Profi-Basketballliga. Dort herrscht seit Jahren LeBron James, der als bester Spieler dieser Ära gilt. Seine jährlichen Einnahmen in Höhe von mindestens 75 Millionen Euro spiegeln diesen Stellenwert gut wider. Auch hierbei auffällig: Das Gehalt, das er von seinem Verein (Cleveland Cavaliers) bezieht, macht „nur“ 33 Millionen US-Dollar aus. Unabhängig von der Sportart gilt also: Wirklich populäre Sportler sind globale Marken, die ihren hohen Werbewert ausspielen und damit noch deutlich mehr verdienen können.

Dabei ist die NBA ohnehin ein sehr großzügiges Pflaster. Nachdem die Gehaltsobergrenze kürzlich verschoben wurde, kommen bereits durchschnittliche Spieler in den Genuss von achtstelligen Gehältern. Superstars wie Kevin Durant, Stephen Curry, James Harden oder Russell Westbrook kassieren allesamt weit über 20 Millionen US-Dollar jährlich ab. Selbst der deutsche Nationalspieler Dennis Schröder, der lange nicht auf diesem Niveau spielt, schloss 2016 einen neuen Vierjahresvertrag bei den Atlanta Hawks ab, und zwar über insgesamt 70 Millionen US-Dollar.

Der nächste Vergleich ruft die Formel 1 auf den Plan. Diese gilt schon immer als die Königsklasse des Motorsports und das wird auch bei den Gehältern deutlich. Hier erneut nur die Einnahmen, die die Top-Fahrer von ihren Teams bekommen, also ohne Werbeeinnahmen: Sebastian Vettel führt die Liste mit 49 Millionen Euro pro Jahr an, es folgen Lewis Hamilton mit 40 Millionen, Kimi Raikkönnen mit 32 Millionen und Fernando Alonso mit 25 Millionen.

Danach tut sich eine kleine Kluft auf. Das heißt jedoch nicht, dass der Rest des Feldes in Altersarmut enden muss: Auf dem fünften Rang liegt Valtteri Bottas mit knapp 10 Millionen Euro, Max Verstappen bekommt 8 Millionen und Stoffel Vandoorne erhält ähnlich wie Daniel Ricciardo um 5 Millionen Euro.

Insgesamt stehen Fußballer also auch im Vergleich mit anderen Top-Sportlern gleichwertig oder besser da. Die genannten Gehälter sind allerdings immer nur die Spitze des Eisbergs, denn Profis, die nicht den Status eines globalen Superstars erreichen, verdienen während der Karriere zwar auch sehr gut, aber nicht immer gut genug, um für immer ausgesorgt zu haben. Das liegt jedoch oft auch am Lebensstil, der nicht dem Einkommen nach der Karriere angepasst wird.