Tätlichkeit gegen den Schiri: Spielabbruch verhindert Tuspo-Meisterfeier - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 23.05.2018 um 21:05 Uhr
Tätlichkeit gegen den Schiri: Spielabbruch verhindert Tuspo-Meisterfeier
Eigentlich stand einer grandiosen Meisterfeier des Tuspo Nürnberg am Abend auf der Deutschherrnwiese nichts mehr im Wege: Mit 5:2 führte die Kett-Elf in der 85. Minute gegen Megas Alexandros und die Rückkehr in die Kreisklasse war (fast) perfekt. Eigentlich, denn nach dem 5:2 durch Frederik Bloem ließ sich ein Megas-Akteur zu einer Tätlichkeit gegen den Schiedsrichter hinreißen, der daraufhin das Spiel abbrach.
Von Sebastian Kastner
Schon im Laufe der zweiten Halbzeit kam es vor dem Abbruch zu einer ausgedehnten Rudelbildung an der Seitenlinie.
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Auf Seiten der Tuspo Nürnberg war alles angerichtet für eine ausgelassene Meisterfeier. Der Tabellenführer der A-Klasse 7 führte in der 85. Minute beim Gastspiel bei Megas Alexandros, der letzten verbleibenden Mannschaft, die den Primus noch stürzen hätte können, mit 5:2. Es war eine ruppige, hektische Partie an diesem verregneten und dampfigen Mittwochabend an der Deutschherrnwiese. Schiedsrichter Wolfgang Hoffmann aus Röthenbach bewies in vielen Situationen eine ruhige Hand, wenn auch nicht alle seine Entscheidungen richtig waren. Er ermahnte die reklamierenden Griechen mehrmals und beließ es, vielleicht zu lange, nur bei Verwarnungen. Bis es dann nicht mehr anders zu handhaben war. Dafür fing sich der Unparteiische eine Ohrfeige eines Megas Spielers ein, trat zwei Schritte zurück und brach die Partie, wie es das Regelwerk vorsieht, nach einem Angriff auf den Schiedsrichter ab.

Marc Schüller traf hier zum 1:0 und erzielte in der Folge noch zwei Treffer zu einem lupenreinen Hattrick.
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Die Gäste-Mannschaft stand da bereits einige Meter entfernt zusammen. Die Verantwortlichen Armin Völker (Abteilungsleiter) und Metin Kett (Trainer) waren perplex und konnten die Situation in den Minuten nach dem Abbruch nicht recht in Worte fassen. Zum Jubeln war den Herren aber definitiv nicht zu Mute. Die Spieler stimmten kurz ein "Der Tuspo steigt wieder auf!" an. Danach war es mit der eigentlich ausgiebig geplanten Feierei auch schon wieder vorbei. Die Meister-Shirts wurden vorerst wieder eingepackt und das Tuspo-Lager trottete Richtung Kabinen. Die Meisterfeier wurde vertagt, auch wenn diese nur noch eine Formsache durch das Sportgericht sein dürfte.

In Halbzeit eins hatten die Gäste klar mehr vom Spiel und setzten sich ab.
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Bis zur ominösen 85. Minute hatten die Gäste die Partie dominiert. Nach einer Viertelstunde zog Marc Schüller an der Strafraumgrenze ab, der Schuss wurde von einem Verteidigerbein noch abgefälscht und schlug im kurzen Eck ein - 1:0 für den Tuspo. Danach hatte die Heimelf Glück, als es nach einem übermotivierten Ausflug von Keeper Nicolae Plescan und seinem Foul an Vincent Müller keinen Strafstoß gab. Nach 21 Minuten köpfte Marc Schüller nach einem Eckball von Kimon Herpich zum 2:0 für die Gäste ein. Megas hatte in der Folge durch einen Kopfball von Othou Papadopoulos die erste Torchance, aber sein Abschluss geriet zu zentral - leichte Beute für Lukas Menig im Tuspo-Tor (30.). Fünf Minuten später schoss Schüller mit seinem dritten Treffer an diesem Abend die (vermeintliche) Entscheidung herbei. Plescan war noch dran, konnte den Schuss gegen die Laufrichtung jedoch nicht mehr entscheidend ablenken. Megas ließ sich nicht hängen und kam mit dem Pausenpfiff zum 1:3-Anschlusstreffer: Georgios Grammatikopoulos traf mit einem Volley.

Da half auch kein Betteln und Reklamieren - Schiedsrichter Hoffmann stand zu seinen Entscheidungen.
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Nach dem Seitenwechsel drückte Megas zunächst auf den weiteren Anschluss, kassierte aber nach einer erneuten Selbstüberschätzung von Torhüter Plescan einen Strafstoß gegen sich, den Vincent Müller in der 57. Minute zum 1:4 verwandelte. Nach einer Stunde entwickelte sich im Zuge der Auswechslung eines Tuspo-Spielers eine handfeste Rudelbildung an der Seitenlinie. Die beiden Mannschaften ließen sich jedoch trennen und spielten nach wenigen Minuten zunächst weiter. Die Partie wurde nun zusehends hektischer und ungestümer geführt. Die Stimmung lud sich weiter auf, auch weil der Tabellenführer die deutliche Führung sicher über die Zeit zu schaukeln schien. Megas Alexandros hatte sich nun ein Übergewicht erarbeitet und nutzte dieses in Person von Aigkioun Soukri Oglou zum 2:4. Oglou verwandelte einen Foulelfmeter. Danach kam es erneut zu einer Rudelbildung, weil Tuspo-Keeper Menig den Ball nicht schnell genug freigab.

Rangelei nach dem verwandelten Elfmeter - der Ball sollte her.
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Tuspo scheiterte in der 78. Minute per Kopfball von Frederik Blöm an der Querlatte. Megas Alexandros drückte in den folgenden Minuten weiter und lief in einen Konter, den Frederik Bloem zum 5:2 für die Gäste nutzte (84.). Anschließend applaudierte die Megas-Mannschaft fast geschlossen dem Schiedsrichter, der eine vermeintliche Abseitsstellung nicht erkannt haben soll. Als Schiedsrichter Hoffmann einem bereits verwarnten Megas-Akteur die Ampelkarte zeigt, fuhr dieser im mit der Hand durch das Gesicht, was den Unparteiischen dazu veranlasste, die Partie postwendend abzubrechen.

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Spielstenogramm

-
Tuspo Nürnberg
§2:5
Tore: 0:1 Schüller (12.), 0:2 Schüller (18.), 0:3 Schüller (32.), 1:3 Grammatikopoulos (45.), 1:4 Müller V., Foulelfmeter (53.), 2:4 Soukri Oglou A., Foulelfmeter (67.), 2:5 Bloem (80.)
Gelbe Karten: Georgiadis (20.), Burgutzidis N. (50.), Vlasoglou (76.) / Herpich (56.) | Gelb-rote Karten: Georgiadis - Meckern (81.) / -
Zuschauer: 70 | Schiedsrichter: Wolfgang Hoffmann (TSV Röthenbach/Pegnitz)
Abbruch in der 85. Minute nach Tätlichkeit gegen den Schiedsrichter.


Tabelle A-Klasse 7 N/F

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
20
76:20
53
2
22
80:36
47
4
21
64:39
41
Direkter Vergleich bei Punktgleichheit

Gesamtbilanz W. Hoffmann

Sp.
Ø
(Sp)
Note
112
325
2
30
24
381
3,4
(27)
2,3

Hintergründe & Fakten



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