Während die Vergütung in der Regionalliga Bayern unverändert bleibt, bekommen die Schiedsrichter in den beiden anderen Verbandsspielklassen und in den Ligen auf Kreisebene künftig etwas mehr: Der Satz für eine Spielleitung in der Bayernliga beträgt beispielsweise jetzt 75 Euro (vorher 60 Euro), der Unparteiische einer Landesliga-Partie wird jetzt mit 50 Euro (bisher 36 Euro) vergütet. Von der C-Klasse bis zur Kreisklasse beträgt der neue Satz 25 statt bislang 20 Euro. Auch im Jugendbereich wurden die Sätze leicht angehoben - bei der A-/B-Jugend von 17 auf 20 Euro, von der G- bis zur C-Jugend von 12 auf 15 Euro.
"Nach knapp zehn Jahren war es überfällig, die Schiedsrichterspesen den heutigen Verhältnissen anzupassen. Es geht nicht einfach nur um mehr Geld, sondern vor allem auch um eine entsprechende Wertschätzung der elementaren Leistungen für den bayerischen Amateurfußball, den die 10.000 aktiven Schiedsrichter Woche für Woche für die Vereine erbringen. Und es noch deutlicher zu machen: Man darf auch nicht vergessen, dass wir hier nicht von einer Bezahlung, sondern von einer Aufwandsentschädigung für An- und Abfahrt, Ausrüstung und die investierte Zeit sprechen", erklärt Verbands-Schiedsrichterobmann Walter Moritz.
Ein Kommentar von Marco Galuska
Mehr Geld für die Schiris!? Wenn bei anderen die Kasse klingelt, steigt der Neidfaktor automatisch. Im Zuge der händeringend gesuchten Frauen und Männer an der Pfeife sollte man diese Perspektive überdenken. Mangelnde Quantität lässt sich zwangsläufig nicht von der Qualität entkoppeln. Und über Quantität und Qualität der Schiris (gerade in den sogenannten "unteren Klassen") entbrennt praktisch Woche für Woche eine Diskussion.
Eine Erhöhung der Spesen ist demnach einerseits wünschenswert, doch wirklich attraktiver wird das Amt - mit einer auf die Jahre gesehen moderaten Anhebung - aus finanzieller Sicht nicht. Immerhin ein Mehr an "Wertschätzung" dürften die Unparteiischen durch die Maßnahme - nach sage und schreibe zehn Jahren - erfahren. Aber ein echter Attraktivitätsgewinn für das Amt an der Pfeife stellt eine reine "Aufwandsentschädigung" nicht dar. Es müssten noch viel mehr (finanzielle) Hebel in Bewegung gesetzt werden, damit die Schiedsrichterei Zulauf bekommt. Warum also nicht eine Bezahlung, statt ein mehr oder minderen Ausgleich des Aufwandes?
Nebenjob Schiri? Was wäre, wenn Jugendliche, anstatt Zeitungen auszutragen oder an der Kasse im Supermarkt zu sitzen, künftig ihr Taschengeld als Referee aufbessern?
Auswüchse, wie der frühere Bezirksschiedsrichterobmann Gerhard Pech beschrieben hat, dass Schiris Fahrgemeinschaften bilden, um in anderen (Bundes-)Ländern zu besseren Konditionen zu pfeifen, geben ein beschämendes Bild ab, nicht allein für den BFV, vielmehr für den DFB als Dachverband.
Mit mehr Geld mehr Schiris gewinnen. Und wer soll das bezahlen, wer hat so viel Geld? Wenn Geld vorhanden ist, dann im Fußball, es kommt immer nur auf die Umverteilung an. Bei den kleinen Vereinen ist nicht mehr viel zu holen, irgendwann dann auch nichts mehr für die Großen.
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