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Artikel veröffentlicht am 28.02.2018 um 10:30 Uhr
Kreistag Nürnberg/Frankenhöhe: Die Steuermänner bleiben unverändert
Innerhalb von drei Stunden war der Kreistag Nürnberg/Frankenhöhe 2018 am Montagabend abgewickelt. Überraschungen ergaben die Wahlen nicht - die (männliche) Führungsriege um den Kreisvorsitzenden Thomas Raßbach bleibt unverändert, nur mit Corina Eder wurde eine neue Kreis-Beauftragte für den Frauen- und Mädchenfußball gewählt.
Von Marco Galuska und PM BFV

260 Vereinsdelegierte nutzten am Montagabend in der „Eventhalle Gartenstadt“ beim letzten der bayernweit insgesamt 22 Kreistage die Möglichkeit, die Verbandsarbeit und die Entwicklung des Amateurfußballs in der Region aktiv mitzugestalten. Christian Vogel fehlte entschuldigt. Der Nürnberger Bürgermeister hatte die besondere Ehre, gleichzeitig die drei Nürnberger Eishockeyhelden bei deren Ankunft am Flughafen zu begrüßen.

Ehrung für Ludwig Beer

Neben dem Gedanken an die 2016 verstorbenen langjährigen Funktionäre Peter Bursy und Günter Visotschnig stand vor dem Blick auf die aktuelle Lage im Kreis Nürnberg/Frankenhöhe eine besondere Würdigung an: Bezirksspielleiter Ludwig Beer erhielt nicht allein dankende Worte vom Kreisvorsitzenden, sondern auch einen vom Kreisausschuss signierten Ball, den Thomas Raßbach zum bevorstehenden Abschied des Freystädters überreichte. Auch BFV-Präsident Rainer Koch würdigte Beer: "Ludwig, bald hast Du nur noch Rechte und keine Pflichten mehr. Wir danken Dir herzlich für Deine jahrelange Arbeit im Bezirk."

Raßbach blickt positiv auf vergangene vier Jahre zurück


Beeindruckende Zahlen konnte der drittgrößte Kreis im BFV präsentieren: 237 Vereine, und 1632 Mannschaften (darunter 365 Herren-Teams und 736 Junioren-Mannschaften) sind in Nürnberg/Frankenhöhe beheimatet. "In den vergangenen vier Jahren wurden über 100.000 Spiele ausgetragen, gut zwei Millionen Menschen waren auf den Sportplätzen unterwegs. Das alles ist nicht leicht zu managen, aber zusammen, als Team haben wir es doch geschafft", blickt Raßbach stolz, aber vor allem dankend "an alle, die daran mitgewirkt haben, dass sich unser Fußballkreis in den letzten Jahren so hervorragend weiterentwickelt hat" zurück.

Kreis strebt Reform in der Jugend-Kreisliga an

Einen Ausblick auf die vom Kreis gewünschte Ligareform im Bereich der A- und B-Junioren gab Raßbach auch: "Unser Antrag an den Verbandsspielausschuss ist so formuliert, dass wir bei der A- und B-Jugend jeweils zwei Kreisligen haben möchten, um den Vereinen die weiten Fahrten zu ersparen."

Eine neue Frau im bewährten Kreisausschuss

Noch sicherere als jegliche Sportwetten tipps fielen die Wahlergebnisse aus: Ohne Gegenstimme oder Enthaltung wurden letztlich die bewährten Köpfe im Kreisausschuss gewählt. Im Amt bestätigt wurde Thomas Raßbach als Kreis-Vorsitzender und Kreis-Spielleiter. Ebenso erhielt Otmar Lorey als Kreis-Jugendleiter das Vertrauen der Delegierten. Neue Kreis-Beauftragte für den Frauen- und Mädchenfußball ist Corina Eder. Sie beerbt Kornelia Bayer, die sich um den Vorsitz des Bezirks-Frauen- und Mädchenausschusses bewirbt. Erneut bestätigt wurde der bereits gewählte Hans Rößlein als Kreis-Schiedsrichterobmann. Thorsten Vasel als Kreis-Sportgerichtsvorsitzender und Karl Heinz Wagenlender als Kreis-Ehrenamtsbeauftragter sollen den Kreisausschuss komplettieren. Sie sollen vom BFV-Präsidium berufen werden.
 
Meinungsbilder zu drei möglichen Reformen im Spielbetrieb

Beim Kreistag waren die Teilnehmer zudem wie schon in den Jahren 2010 und 2014 aufgerufen, ihre Meinung zu möglichen Reformen im Spielbetrieb zu äußern. Zur Diskussion standen:

1. „Abschaffung der Sonderregelung auf Kreisebene im § 34 SpO (Einsatz in verschiedenen Mannschaften)“
Für die Abschaffung der Sonderregelung auf Kreisebene im §34 SpO sprachen sich 28 Prozent aus, dagegen 72 Prozent.

2. „Spielrecht von A-Junioren in Herren-Mannschaften“
Für die Möglichkeit, künftig wieder A-Junioren mit Vollendung des 18. Lebensjahres in Herren-Mannschaften einsetzen zu dürfen, sprachen sich 84 Prozent aus, dagegen 16 Prozent.

3. „Erhöhung der Anzahl an Auswechslungen auf Kreisebene“
Für die Erhöhung der Anzahl an möglichen Auswechslungen auf Kreisebene auf fünf Auswechslungen sprachen sich 40 Prozent aus, dagegen 60 Prozent.

Ein Antrag des TSV Fichte Ansbach auf Änderung des §34 der Jugendordnung des BFV wurde zudem mehrheitlich angenommen. Das bereits im Meinungsbild 2 abgefragte Thema wurde vom Verein zusätzlich als Antrag gestellt und soll nun im weiteren Schritt auf dem Bezirkstag Mittelfranken behandelt werden.

Rede von BFV-Präsident Rainer Koch zu aktuellen Herausforderungen im Amateurfußball

In seiner Rede ging BFV-Präsident und 1. DFB-Vizepräsident Rainer Koch, der wieder alle 22 Kreis- und sieben Bezirkstage besucht, unter anderem auf die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen im Amateurfußball ein. Im Fokus standen die Positionierung und die Bedeutung des herausragenden ehrenamtlichen Engagements an der Fußballbasis in Zeiten einer fortschreitenden Eventisierung der Gesellschaft und immer höheren Geldflüssen im Profi-Bereich sowie im Besonderen die nötige Digitalisierung des Amateurfußballs und die entsprechenden BFV-Angebote, die für eine breite öffentliche Wahrnehmung und die auch künftig positive Entwicklung elementar sind.

Wir haben das Motto ,Den Ball ins Netz' für unser Wahljahr nicht umsonst gewählt. Wer den Ball ins Netz schießt, der erzielt ein Tor. Das ist die Quintessenz des Fußballs. Heute bedeutet das aber auch, dem Fußball eine Heimat im Internet und in den sozialen Medien zu geben. Ganz einfach deswegen, weil eure aktiven und zukünftigen Mitglieder ständig online sind. Im Durchschnitt zwei Stunden täglich. Im Vereinsheim sitzen die Spieler heute immer noch bei einem Bier zusammen, haben Spaß und diskutieren über das Spiel. Nur ist eben immer auch das Smartphone mit am Tisch dabei“, erklärte Koch.

Verbandsfinanzen: Club-Aufstieg würde Verband rund 200.000 Euro bringen

Auch die Pläne und die künftige Ausrichtung bei den Verbandsfinanzen wurden den Teilnehmern wie schon bei den kürzlich veranstalteten 24 Runden Tischen in ganz Bayern ausführlich dargelegt. Die „AG Finanzen“, mehrheitlich bestehend aus Vereinsvertretern von Klubs aller Größen und aus den verschiedensten Spielklassen sowie den Fachleuten des BFV, hatten in den letzten Monaten bei drei Terminen intensiv am künftigen Finanzierungskonzept gearbeitet. Der herausgearbeitete jährliche Mehrbedarf des BFV in Höhe von 1,5 Millionen Euro für verschiedenste Projekte soll dabei zu einem Drittel vom BFV selbst erbracht werden, ein Drittel soll aus Gebührenanpassungen bei den Trainerlizenzen erwirtschaftet werden und ein Drittel soll wie beim BFV-Gesamthaushalt von den Vereinen geschultert werden. Konkret sind das 120 Euro je Verein. BFV-Präsident Rainer Koch legte dem Kreistag detailliert die Ergebnisse der AG Finanzen dar.

Daumen drücken für den 1.FC Nürnberg sei schon allein aus finanziellen Interessen angesagt: "Der Abstieg des Clubs hat dem Verband rund 200.000 Euro weniger Einnahmen gebracht", rechnet Koch vor und verweist dabei auf die Verknüpfung der Abgaben aus dem Profi-Fußball an die Verbände: "Wir müssen kapieren, dass der Profifußball nicht ohne den Amateurfußball kann, aber umgekehrt gilt das eben auch!"

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Leser-Kommentare


Der gewählte Kreisausschuss

Thomas Raßbach
(Kreis-Vorsitzender und Kreis-Spielleiter)

Otmar Lorey
(Kreis-Jugendleiter)

Corina Eder

(Kreis-Beauftragte für den Frauen- und Mädchenfußball)

Hans Rößlein
(Kreis-Schiedsrichterobmann)

Thorsten Vasel
(Kreis-Sportgerichtsvorsitzender)

Karl Heinz Wagenlender
(Kreis-Ehrenamtsbeauftragter)


Einsatz in verschiedenen Teams

Meinungsbild zur Abschaffung der Sonderregelung auf Kreisebene im § 34 SpO:

28 % dafür
72% dagegen

A-Jugend bei den Herren

Meinungsbild zum Spielrecht von A-Junioren in Herren-Mannschaften:

84% dafür
16% dagegen

Mehr Auswechslungen

Meinungsbild zur Erhöhung der Anzahl an Auswechslungen auf Kreisebene:

40% dafür
60% dagegen


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