Kreisliga: Ab Rang acht noch alle gefährdet: Punktabzug gegen TKV Forchheim gilt als sicher - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 20.05.2009 um 15:13 Uhr
Kreisliga: Ab Rang acht noch alle gefährdet: Punktabzug gegen TKV Forchheim gilt als sicher
Vor dem letzten Spieltag der Kreisliga spitzt sich der Abstiegskampf noch einmal zu: Weil dem Türkischen KV Forchheim weiterhin der Abzug von drei Punkten droht, sind aktuell sechs Vereine gefährdet, noch auf den Relegationsplatz abzurutschen. anpfiff berichtet über den Stand der Verhandlungen über den Punktabzug des TKV und der Ausgangssituation der beteiligten Vereine vor dem Saisonfinale.
Von Benni Kraus

Ludwig Beer
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„Wir sind ganz normal laut Satzung vorgegangen“, berichtet Bezirksspielleiter Ludwig Beer über eine Sitzung des lokalen BFV-Leitungsgremiums am Dienstag abend. Das heißt, dem TKV wurden wegen fehlender Jugendarbeit, wie in den Statuten geregelt, drei Punkte abgezogen. Somit hätte der Türkische Kulturverein nicht mehr 39, sondern nur noch 36 Punkte auf dem Konto. Damit jedoch würden die Forchheimer Türken wieder in die akute Gefahrenzone rutschen: Denn Weilersbach und Herzogenaurach, die aktuell punktgleich auf dem Relegationsplatz legen, haben lediglich einen Zähler weniger vorzuweisen.

Hätte, wäre, wenn? Jawohl – denn ganz sicher ist der Punktabzug für die Tüken noch nicht. Denn wie berichtet hat der TKV Einspruch gegen den Punktabzug beim BFV eingelegt und diesen mit stichhaltigen Argumenten zum Thema Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund untermauert. Dieser Einspruch wird immer noch „von der Rechtsabteilung des BFV in München bearbeitet“, so Beer  – wann eine Entscheidung fällt, ist völlig offen.

Dechsendorfs Kapitän Florian Zahnleiter (rechts) im Zweikampf gegen Andre Zollhöfer beim Heimspiel gegen den 1. FC Herzogenaurach. Auch am Sonntag wird beim FCD wohl wieder auf dem engen Nebenplatz gespielt...
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In Verbandskreisen gilt jedoch die Bestätigung des Punktabzuges – und damit der Satzungsbestimmungen – als sicher. Auch deswegen hat der TKV für nächstes Jahr bereits eine A-Jugend gemeldet. „Wir haben schon fast 20 ausgefüllte Passanträge“, berichtet der Fußball-Abteilungsleiter des TKV, Hasan Güleryüz und ergänzt, dass nun genau das eintrete, was niemand wolle: Die türkischen Jugendlichen werden aus den Jugendmannschaften der umliegenden „deutschen“ Clubs abgezogen. Dem Integrationsgedanken sei damit keinesfalls gedient. Zudem bekämen auch die „deutschen“ Clubs nun vermehrt Probleme, eigene Jugendmannschaften auf die Beine zu stellen.

anpfiff wird Sie über den Fortgang dieser Diskussion auf dem Laufenden halten, wendet sich nun aber der sportlichen Ausgangssituation im Abstiegskampf zu. Zwar stehen mit Hausen, Muggendorf und Wimmelbach die Direktabsteiger der Liga längst fest. Aber durch den überraschend deutlichen 4:0-Erfolg der Weilersbacher gegen den 1. FC Burk und dem Sieg des VfB Forchheim gegen Dechsendorf am Wochenende ist der Kampf gegen die Relegation noch einmal richtig spannend geworden.


Im Hinspiel unterlag Weilersbach (hier Florim Nreci in rot am Ball) dem FC Burk noch knapp mit 3:2. Durch die 4:0-Revanche im Rückspiel am Sonntag ist Weilersbach nun wieder im Geschäft.
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Alle Mannschaften ab Rang 8 können noch in den Abstiegsstrudel gezogen werden. anpfiff nimmt hierbei an, dass der Punktabzug gegen den TKV Forchheim Bestand haben wird und weist darauf hin, dass das Torverhältnis nicht zählt: Bei Punktgleichheit nach dem 30. Spieltag müssen Entscheidungsspiele über auf- und abstiegsberechtigte Platzierungen entscheiden.

38 Punkte:
SC Eltersdorf II (8.)



Die beste Ausgangssituation hat sicherlich die Eltersdorfer Landesligareserve. Ein Punkt reicht im Heimspiel gegen Lonnerstadt am letzten Spieltag, um mögliche Entscheidungsspiele gegen die Abstiegsrelegation auf jeden Fall zu vermeiden. Dafür muss aber die Defensive stabilisiert werden: Denn 19 Gegentore in den letzen vier Spielen zeigen klar auf, wo die Probleme des SCE II derzeit liegen.

36 Punkte:
TKV Forchheim (9.),
VfB Forchheim (10.),
FC Dechsendorf (11.)

Dahinter findet sich ein Trio mit jeweils 36 Punkten: Die durch Punktabzug bestraften Türken, sowie die vor einigen Wochen eigentlich bereits abgeschlagenen Teams vom VfB Forchheim und aus Dechsendorf. Der VfB und die Weiher-Kicker haben durch gute Ergebnisse seit der Winterpause dafür gesorgt, dass beide nun eine realistische Chance haben, die Klasse direkt zu halten. Beide stehen jedoch am Sonntag vor schweren Aufgaben.

Felix Hüttner (rechts) wird seinen Dechsendorfern im Saisonfinale fehlen. Er ist rotgesperrt: Am vergangenen Wochenende hatte er bei der 0:2-Auswärtsniedelage beim VfB Forchheim dem Schiedsrichter den Vogel gezeigt.
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Der VfB Forchheim muss zum Lokalrivalen nach Burk, und die Weiher-Kicker werden sicherlich wieder auf ihren kleinen Nebenplatz ausweichen, um ohne den rotgesperrten Sturmführer Hüttner im Heimspiel gegen Meister Uttenreuth bestehen zu können. Nur mit einem Sieg sind der VfB und Dechsendorf in jedem Fall gesichert: Wie auch der TKV Forchheim, der zum Zweitplatzierten ATSV Erlangen reisen muss. Helfen könnte diesen drei Mannschaften, dass der Meisterkampf bereits entschieden ist und es die jeweiligen Gegner deshalb etwas lockerer angehen lassen.

35 Punkte:
FC Herzogenaurach (12.),
SV Weilersbach (13.)


Am stärksten gefährdet sind mit jeweils 35 Punkten momentan aber sicherlich die Weilersbacher und der FC Herzogenaurach. Bei den Pumas muss unbedingt der Hebel umgelegt werden: Nur einen Punkt holte man aus den letzten fünf Partien. Beobachter bescheinigten dem FCH hierbei teilweise blutleere Auftritte: Unter anderem wurde trotz drei Mann Überzahl eine Führung im Heimspiel gegen den 1. FC Burk verspielt. So muss man nun doch noch bis ins Saisonfinale zittern: Im Heimspiel wartet am Sonntag mit Absteiger Muggendorf allerdings eine auf dem Papier durchaus lösbare Aufgabe.

Schwieriger wird es da für die Gloria, die beim SV Tennenlohe antreten muss. Der SVT hat inzwischen seine Schäfchen ins Trockene gebracht und auch mit der zweiten Mannschaft den Klassenverbleib in der Kreisklasse gesichert. So kann man sich zum Saisonfinale gegen Weilersbach eigentlich in Bestbesetzung vom eigenen Publikum in die Sommerpause verabschieden – zumal die Reserve bereits am Dienstag ihr letztes Rundenspiel absolviert hat.  Der Druck liegt also bei der Gloria. Allerdings waren die Weilersbacher auch in den vergangenen Jahren stets voll da, wenn es darauf ankam.


Einige Teams werden am Sonntag wohl den Nichtabstieg bejubeln können. Wird der VfB Forchheim (hier Jubelszenen der Aufstiegsparty aus der vergangenen Saison) dazu gehören? 
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Alle möglichen Konstellationen sind vorstellbar – von einer sofortigen Entscheidung am Sonntag, wer in die Relegation muss, bis hin zu einer Mammut-Ausscheidungsrunde von fünf punktgleichen Mannschaften um einen Relegationsplatz. Da wird der eine oder andere Handy-Draht zwischen den Plätzen heißlaufen. anpfiff wünscht viel Spaß und Spannung auf den Plätzen am Sonntag ab 15 Uhr.

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