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Artikel veröffentlicht am 28.11.2017 um 06:00 Uhr
Generationen-Reihe: Die Torhüter-Familie Niemann
„Peter Niemann – der erste große Keeper nach dem Krieg“, lautete der Titel eines ausführlichen Portraits in einem Vereinsmagazin, das die SpVgg Fürth für ihre Fans und Mitglieder auflegte. Peter Adolf Niemann folgte sein Sohn Peter als ausgezeichneter Torwart im Amateurbereich, und nun dessen Sohn Hannes als Schlussmann der DJK Oberasbach nach. Somit überdauert die Torwart-Tradition der Familie drei Generationen.
Von Thomas Wedel
Peter Niemann mit Sohn Hannes Niemann und Thomas Wedel (von links).
Dieter Reiser
Peter Adolf Niemann wurde als Peter Niemann bekannt, auch wenn sein erster Vorname eigentlich Adolf war. Peter Niemann, Jahrgang 1927, verstorben 2004, spielte in der Jugend bei der SpVgg Walhalla Regensburg und wurde aufgrund seines Talents schon – besonders ungewöhnlich für die damalige Zeit – als 16-Jähriger bei den Herren eingesetzt. Die SpVgg Fürth wurde auf ihn aufmerksam und dort spielte er in der höchsten deutschen Liga, der Oberliga Süd, von 1946 bis 1948 u.a. zusammen mit dem 50-fachen deutschen Nationalspieler und Weltmeister von 1954 Herbert Ertl Erhardt und Nationalspieler Richard Gottinger, der später den ASV Zirndorf (und dabei auch Autor Thomas Wedel) trainieren sollte.

Peter Niemann wurde auch viele Jahre nach seiner Karriere in Fürth, Nürnberg und Regensburg gewürdigt.
privat

Auch danach sollte Niemann mit prominenten Namen in einem Team spielen. Schließlich folgte zur Saison 1948/49 der Wechsel zum 1.FC Nürnberg, wo der spätere Weltmeister und Final-Torschütze von 1954 Max Morlock am Ball war. Im September 1948 berichtete das Sport-Magazin über seinen ersten Einsatz für den FCN im Spiel bei den Offenbacher Kickers: „Der aus Fürth zur Verstärkung herbeigekommene Torhüter Niemann glänzte durch eine Reihe großartiger Paraden.“

Club-Historiker aufgepasst: Wer erkennt die Legenden aus der Traditionsmannschaft des 1. FC Nürnberg, in der Peter Niemann (unten 4.v.r.) das Tor hütete. 
privat

Nach seiner Zeit beim Club folgte die Rückkehr nach Regensburg zum Jahn. 1950 gewann er mit der Bayern-Auswahl den Bundespokal. Mitspieler waren dabei u.a. die Club-Meisterspieler Zapf Gebhardt (später Bundesliga-Trainer bei Werder Bremen und dem Club), Schorsch Kennemann und Helmut Herboldsheimer, außerdem Gunther Baumann, später Bundesliga-Trainer beim TSV 1860 München, VfB Stuttgart und dem Club. 1963 musste Peter Niemann nach einer schweren Kopfverletzung seine Karriere bei Jahn Regensburg beenden.

Peter Adolf Niemann als langjähriger Keeper von Jahn Regensburg im Spiel gegen seinen Ex-Klub 1.FC Nürnberg.
privat

Da war Sohn Peter bereits sechs Jahre alt. Peter Niemann (junior) spielte in der der Jugend beim Club und wurde mit diesem 1974 Deutscher A-Jugend-Meister (Mitspieler z.B. Horst Weyerich) und spielte dann u.a. mit den Club-Amateuren in der Landesliga, beim TSV Langenzenn in der Bezirksliga (Mitspieler waren dort, z.B. die erst kürzlich auch in unserer Generationen-Reihe vorgestellten Harald Baumann und Georg Ulrich) und mit "Cosmos" Bad Windsheim in der Landesliga (u.a. mit den Ex-Club-Profis Rudi Sturz, Uli Pechthold und Wolfgang Frank sowie Fred Hofmann als Trainer).

Peter Niemann jun. 1983 als Torwart im Einsatz beim legendären FSV "Cosmos" Bad Windsheim. 
privat

Ein Treffen der Generationen gab es in der Familie Niemann noch zu Schulzeiten, als Mitte der 70er-Jahre Sohn Peter bei den Schülern des Hardenberg Gymnasium in Fürth spielte und sein Vater immer wieder von den Lehrern als Gastspieler eingesetzt wurde. „Nicht nur der Vorname Peter, auch sein fußballerisches Können zwischen den Pfosten erinnern an den Vater“, heißt es im Familienportrait der SpVgg Fürth.

Peter Niemann junior und Peter Adolf Niemann Mitte der 1970er-Jahre beim Endspiel des Stuhlfauth-Pokal der Nürnberger und Fürther Schulen. 
Repro: Schmidtpeter

Auch noch mit 56 Jahren hatte Peter Niemann (junior) im von Thomas Wedel gemanagten Generationen-Team im Jahr 2014 maßgeblichen Anteil am Turniersieg beim Hallenturnier des MTV Fürth gegen überwiegend 1. Mannschaften aus der A- und B-Klasse.

Aktuell ist Peter Niemann, dessen Leidenschaft neben dem Fußball auch den Oldtimern gehört, Torwarttrainer bei der DJK Oberasbach und trainiert dort auch seinen Sohn Hannes (Jahrgang 1996), der auch schon für die DJK in der Kreisliga gespielt hat.

Hannes hatte in der Jugend beim Club und bei Quelle Fürth gespielt und später einige Jahre ausgesetzt, ehe er wieder für die DJK Oberasbach die Torwart-Handschuhe anzog und die Tradition der Torhüter-Familie aktiv fortsetzt.

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