Dreimal Ausgleich in Minute 90+: Ein Last-Minute-Fluch über Puschendorf? - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 26.09.2017 um 17:33 Uhr
Dreimal Ausgleich in Minute 90+: Ein Last-Minute-Fluch über Puschendorf?
Die SG Puschendorf/Tuchenbach dürfte aktuell vielleicht die unglücklichste Mannschaft im Spielkreis sein. Nach sechs Spieltagen gab es nur drei Punkte. Alle drei Zähler holte man durch Remis, in allen drei Partien kassierte man aber den Ausgleich immer in der Schlussminute oder tief in der Nachspielzeit.
Von Marco Galuska
Trotz einer 4:0-Führung und starken Leistung im ersten Durchgang holte die SG Puschendorf/Tuchenbach auch gegen Diespeck der Last-Minute-Fluch ein.
SG Puschendorf/Tuchenbach
"Wir können über alles reden - aber nicht über Fußball", nahm es Jörg Tauchmann zwei Tage nach dem bitteren 4:4 seiner SG Puschendorf/Tuchenbach gegen den DTV Diespeck mit einer Spur Galgenhumor.

In der Halbzeitpause am Sonntag hatte er noch gewarnt. "Einerseits spielten wir ja eine überragende erste Halbzeit, da konnte man wirklich nicht das Gefühl haben, dass noch etwas schief geht, aber ich habe die Jungs gewarnt: Denkt an Deutschland gegen Schweden, seid euch nicht zu sicher!"

Um die ganze Tragik der SG Puschendorf/Tuchenbach zu verstehen, muss man schon am 2. Spieltag beginnen. Im Heimspiel gegen den favorisierten 1.FC Heilsbronn führte man 1:0 - bis zur 90. Minute. "Heilsbronn war an diesem Tag schwach, wir haben das zweite Tor nicht gemacht, und wie es dann so ist, kassierst du den Ausgleich noch am Ende."

Der 5. Spieltag führte die SG dann wieder als nomineller Außenseiter zum SV Hagenbüchach: "Wir waren ersatzgeschwächt, vor dem Spiel hätte ich ein Remis wohl sofort unterschrieben, aber dann führen wir 3:2 und mit der letzten Aktion des Spiels fällt das 3:3. Danach wurde nicht mehr angepfiffen."

Zweimal Pech gehabt, aber immerhin Punkte gegen vermeintliche Spitzenteams geholt. Als dann am Sonntag das Heimspiel gegen den ebenfalls nicht mit Erfolgen gesegneten DTV Diespeck kam, lief es wie am Schnürchen: Kühnel und Zollhöfer lassen das Fehlen der früheren Torjäger Florian Frohnhöfer und Moritz Trommer vergessen. 4:0 steht es noch vor der Pause. Mathias Körber, der bombensichere Elfmeterschütze, darf vom Punkt erhöhen, aber er scheitert diesmal. Halbzeit!

In der Diespecker Kabine, so stellte sich nach dem Spiel heraus, appellierte Kollege Volker Sammetinger, dass man Schadensbegrenzung betreiben müsse, nicht noch das fünfte oder sechste Tor von der wie aufgedreht spielenden SG-Truppe zu kassieren.

Tauchmann erinnert an Deutschland gegen Schweden, appelliert an die Zweikampfführung, warnt vor Diespecks Torjäger Marcel Schreiber. Jener Spieler mit der Nummer 99 braucht acht Minuten, dann trifft er zum 4:1. Nach 60 Minuten legt er zum 4:2 nach.

Jörg Tauchmann
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Was folgt, war laut Tauchmann ein "Musterbeispiel für: Wie baue ich einen Gegner auf? Wir haben immer einen Schritt weniger gemacht, Diespeck zwei mehr. Wir haben sie nicht mehr von unserem Strafraum ferngehalten. Wir haben uns nicht richtig gewehrt. Ich wäre außen fast geplatzt."

Dennoch fällt bis zur 85. Minute vorerst kein Tor mehr. In Puschendorf hat man den ersten Saisonsieg vor Augen. Dann trifft Patrick Reichert zum 4:3 und plötzlich waren die Gedanken an Heilsbronn und Hagenbüchach präsenter denn je. Die Nachspielzeit war angebrochen, dann schlug Schreiber zum dritten Mal zu. Deutschland gegen Schweden war plötzlich in Puschendorf.

Es hätte sogar noch dicker kommen können: "Mit der allerletzten Aktion laufen wir in einen Konter in klarer Unterzahl und der Schiri pfeift ab. Klar, die Zeit war um, aber ich kann die Diespecker verstehen, dass sie sich auf dem Weg zum 5:4 gesehen hatten."

"Ich muss schon sagen, das hat richtig weh getan und tut es immer noch! Als Trainer muss ich positiv bleiben, auch wenn mir das heute noch schwer fällt", sagt Tauchmann vor dem Dienstags-Training mit seiner Truppe.

"Wir können das aber auch nicht einfach so stehen lassen. Wir müssen ganz klar ansprechen, was da alles falsch gemacht wurde in der zweiten Halbzeit, wo die Ursachen sind. Und trotzdem müssen wir auch nach vorne schauen. Mit Petersaurach, Wilhermsdorf und Weißenbronn kommen lauter direkte Konkurrenten." Sie wären wohl aktuell keine gewesen, wenn das Ende nicht schon dreimal so böse der SG Puschendorf/Tuchenbach mitgespielt hätte.


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Spielstenogramm

Tore: 1:0 Kühnel (7., Kundinger), 2:0 Kundinger (9., Kühnel), 3:0 Kühnel (12., Zollfrank), 4:0 Kühnel (33., Körber), 4:1 Schreiber (53.), 4:2 Schreiber (60.), 4:3 Reichert (85.), 4:4 Schreiber (90.)
Gelbe Karten: Binder I. - Foulspiel (54.), Zollfrank - Foulspiel (86.), Kundinger - Unsportlichkeit (90.+4) / Klukas (63.), Reichert (66.), Grötsch Ma. (90.+4), Kilian J. (90.+4)
Zuschauer: 95 | Schiedsrichter: Martin Zelch (TSV Lehrberg)


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