Das Topspiel in Kornburg verdiente sein Prädikat - zumindest eine Halbzeit lang boten beide Teams ein äußerst kurzweiliges Fußballspiel: "Fußball pur - pickelharte Zweikämpfe, Kombinationen, zweifelhafte Entscheidungen", bilanzierte Kornburg-Coach Herbert Heidenreich. Sein Gegenüber Patrick Frühwald stimmte auf dem Weg in die Kabine einem Zuschauer zu, der ein "tolles Fußballspiel" gesehen hatte.
Ohne Anlaufzeit ging es mit viel Tempo los. Nach wenigen Sekunden marschierte Gäste-Stürmer Haag in den Strafraum, wurde dabei gestoppt - durchaus diskussionswürdig, doch der Fürther tat dem Unparteiischen den Gefallen und ging nicht zu Boden. Schwer genug sollte es für den Mann an der Pfeife aber ohnehin noch werden.
Das eigens vorbereitete T-Shirt von Szymon Pasko ging nach seinem Comeback-Tor auf die Tribüne. | Foto: fussballn.de
Kornburg stand auf dem Gaspedal. In der 7. Minute verwertete Tim Olschewski eine Schwarz-Ecke sehenswert per Seitfallzieher - 1:0! Nach einer Viertelstunde war dann spätestens auch dem Letzten unter den gut 350 Zuschauern in Kornburg klar, dass Szymon Pasko nach fünfmonatiger Pause sein Startelf-Comeback gegeben hatte: Trainerfuchs Heidenreich hatte den polnischen Goalgetter auf dem offiziellen Spielbericht erst noch auf die Bank gesetzt, doch Pasko war da - und wie! In überragender Manier narrte er die Quelle-Hintermannschaft, so dass Frühwald im Nachgang den Vergleich mit einer "Schülermannschaft" anstellte. Pasko indes feierte seinen Treffer überschwänglich, warf das als Trikot-Kopie entworfene T-Shirt mit seinem Namen und Rückennummer auf die Tribüne.
Frank Kirschner zielte beim Elfmeter ganz genau und traf mit Hilfe des Innenpfostens zum Anschluss. | Foto: fussballn.de
Dafür gab es die Gelbe Karte. Eine solche kassierte in der 28. Minute auch Kornburgs Schmidt, dem ein Handspiel im Strafraum unterstellt wurde, was die Hausherren vehement bestritten, Quelles Frank Kirschner relativ egal war - recht genauer hätte man den Strafstoß nicht schießen können. Vom Innenpfosten klatschte der Ball zum 2:1-Anschluss ins Netz. Es war zugleich der Weckruf für die Dambacher.
Diese zeigten eine bemerkenswerte Reaktion. Kirschner prüfte per Freistoß den guten Akbakla im TSV-Tor (33.). Auf der Gegenseite erwischte Pasko einen feinen Setla-Pass noch per Grätsche, verzog dabei knapp (36.). Einen toll vorgetragenen Angriff der Gäste über Haag vollstreckte Tobias Särchinger im Zentrum zum 2:2-Ausgleich (37.). Als dann wenig später der bereits verwarnte Ruziski gegen Blank Foul spielte, wurde der Routinier der Hausherren per Ampelkarte hart bestraft.
Jackson Ruziski (links) musste vor der Pause wegen wiederholten Foulspiels vom Platz - eine harte Entscheidung des Unparteiischen. | Foto: fussballn.de
Dass die Quelle nun am Drücker war, unterstrich ein fulminanter Distanzschuss von Seiler, den Akbakla aus der rechten unteren Ecke tauchte (40.).
Ließ der erste Durchgang unter den Augen von Bezirksspielleiter Ludwig Beer kaum Wünsche offen, so konnte der zweite Spielabschnitt nicht mehr Schritt halten. Dies lag aber freilich an den taktischen Vorgaben, die das numerische Ungleichgewicht mit sich brachte. "Wir wollten das Spiel kontrollieren und nicht in Konter laufen", bestätigte Quelle-Trainer Frühwald im Nachgang seine Marschroute für den zweiten Abschnitt und ergänzte: "Meine Jungs haben mit viel Eifer und einer tollen Moral gespielt, vielleicht hätte uns heute etwas mehr Mut gut getan."
Der Schuss ins Kornburger Glück - Szymon Pasko trifft in der Nachspielzeit zum 3:2. | Foto: fussballn.de
So blieben die Torchancen nach der Pause recht überschaubar. Kornburg legte Wert auf Torsicherung in Unterzahl und hatte nur einmal wirklich zittern müssen, als eine Reinholz-Hereingabe in der Mitte knapp verpasst wurde (73.). Die Quelle riskierte nicht zu viel, hätte wohl auch ein Remis unterschrieben, auch wenn Frühwald betonte, generell immer gewinnen zu wollen.
Dass die Kornburger Siegeskette um ein siebtes Glied erweitert wurde, dafür sorgte in der Nachspielzeit ein Freistoß, den Schwarz von links in den Strafraum brachte, Harnos sich streckte, den Ball aber nicht zu fassen bekam, so dass Pasko am langen Pfosten durchladen konnte und den Lucky Punch setzte.
"Er hat heute den Unterschied ausgemacht", lobte Heidenreich das Comeback seines Torjägers. "Es ist mit dem Sieg natürlich nichts entschieden, für die Psyche ist es aber gut. Wir stehen jetzt mal oben und vor allem wissen wir, dass wir einmal mehr ein Spiel am Ende noch für uns entscheiden können - und Pasko ist natürlich ein zusätzlicher Trumpf jetzt."
Die 93. Minute lief, als das 3:2 in Kornburg fiel. | Foto: fussballn.de
"Mit so einem Lucky Punch muss man nun leben, aber am Dienstag haben wir schon die Chance, vieles wieder ins rechte Licht zu rücken", so Frühwald in Hinblick auf das Nachholspiel der SG Quelle Fürth in Schwabach.
Kornburg:
Akbakla, Uschold, Schmidt (76. Dünfelder), Ruziski, Räder, Schwarz, Kowal (81. Tullius), Eberhardt (88. Lenz), Olschewski, Pasko, Setla
Quelle Fürth:
Harnos, Seiler, Meyer, Höhenberger (62. Turhan), Kirschner, Blank, Hüller, Meier, Särchinger (57. Döllinger), Reinholz, Haag (86. T. Hutter)
Tore:
1:0 Olschewski (7.), 2:0 Pasko (15.), 2:1 Kirschner (28., Handelfmeter), 2:2 Särchinger (37.), 3:2 Pasko (90.+3)
SR:
Maximilian Alkofer (Regensburg) / Zuschauer:
350
Gelb-Rote Karte:
Ruziski (Kornburg) wegen wiederholten Foulspiels (39.).