Vorwärts Röslau - TSV Kornburg 0:1: Eine alte Fußballweisheit rettete Kornburg - fussballn.de
Das Amateurfußballportal aus
der Region Nürnberg/Fürth
 
Artikel veröffentlicht am 27.03.2017 um 14:26 Uhr
Vorwärts Röslau - TSV Kornburg 0:1: Eine alte Fußballweisheit rettete Kornburg
Weil der FC Vorwärts Röslau im Tabellenkeller steht, sollte das Toreschießen den Fuhrmann-Schützlingen trotz gutem Spiel und bester Chancen einfach nicht gelingen. Weil der TSV Kornburg seit Wochen auf der Erfolgswelle schwappt und nun das Topspiel gegen die SG Quelle Fürth erwartet, siegten die Nürnberger durch einen späten Kopfballtreffer von Uschold.
Von B. Nürnberger / MG

Eigentlich reicht ein Blick auf das Torverhältnis der Landesliga-Tabelle, dann wird die ganze Misere des FC Vorwärts Röslau offenkundig: 24 Treffer in 24 Spielen - das ist Minusrekord. Im Spiel gegen den Aufstiegsaspiranten TSV Kornburg hätte der FC Vorwärts sein Torekonto merklich aufbessern können, ja sogar müssen, doch weit gefehlt: Trotz fünf hochkarätiger Chancen ging das Team von Trainer Rüdiger Fuhrmann am Ende leer aus. Denn die alte Fußballerweisheit bewahrheitete sich wieder einmal: Wer vorne seine Möglichkeiten nicht nutzt, der braucht sich nicht wundern, wenn es hinten einschlägt. Und so war es auch Samstag: Praktisch in letzter Spielminute erzielten die Gäste nach einem Eckball einen Kopfballtreffer zum mehr als schmeichelhaften 1:0-Sieg. Kornburgs Trainer Herbert Heidenreich brachte es auf den Punkt: "So ein Spiel gewinnst du nur, wenn du vorne stehst."


Die 200 Zuschauer rieben sich in der Pause verwundert die Augen, fragten sich: Wer ist hier eigentlich der Aufstiegsaspirant und wer spielt gegen den Abstieg? "Respekt vor der Leistung der Röslauer. Die haben das in der ersten Halbzeit richtig gut gemacht. Sie haben uns überhaupt nicht ins Spiel kommen lassen", lobte Herbert Heidenreich die Platzherren und gestand: "Wir hätten uns nicht beschweren brauchen, wenn wir zur Halbzeit 0:2 hinten gelegen wären."


graetsche schmidtDie Kornburger (hier Schmidt) hatten desöfteren das Nachsehen gegenüber den Hausherren in Röslau. | Foto: B. Nürnberger


Es waren sogar drei hundertprozentige Chancen, die die Röslauer in den ersten 45 Minuten liegen ließen. Die erste bot sich Markus Walther schon nach neun Minuten, als Jackson Ruziski den Ball unterlief und der Röslauer Kapitän plötzlich nur noch Torwart Tugay Akbakla vor sich hatte. Doch Walther schloss zu überhastet ab; sein Heber über den herausgelaufenen Keeper verfehlte klar sein Ziel. In der 19. Minute war es Lukas Jankovsky, der alleine auf den TSV-Torhüter zulief. Mit einer spektakulären Fußabwehr verhinderte Akbakla den Röslauer Führungstreffer. Und dann die 40. Minute. Benkers Maßflanke erreichte am Fünf-Meter-Raum den völlig freistehenden Jankovsky. Anstatt den Ball nur über die Linie zu drücken, drosch er das Leder drei Meter über das Tor. Einfach nur Pech oder Unvermögen? Kornburg hatte in der ersten Halbzeit nicht eine einzige Torchance; Trainer Heidenreich kochte auf den Gang in die Kabine vor Wut.


roeslau am ball"So ein Spiel gewinnst du nur, wenn du vorne stehst", meinte Kornburgs Trainer Heidenreich im Nachgang. | Foto: B. Nürnberger


Mit Wiederbeginn brachte er den lange verletzten Topstürmer Szymon Pasko. Mit ihm kam deutlich mehr Schwung in die Angriffsaktionen der Nürnberger Vorstädter. "Ich denke schon, dass wir nach dem Seitenwechsel vor allem mit Pasko im Sturmzentrum dominant waren", meinte der Kornburger Coach. Aber es dauerte immerhin bis zur 60. Minute, bis die Kornburger das erste Mal gefährlich vor das Tor von Sebastian Blechschmidt kamen. Dann war es wieder Lukas Jankovsky auf Seiten der Röslauer, der die Führung auf den Fuß hatte. Die Krönung der Röslauer Harmlosigkeit vor dem Gäste-Tor in der 75. Minute, als drei Vorwärts-Kicker am Strafraum nur noch einen Gäste-Spieler vor sich hatten, aber den Ball vertändelten. Die Zuschauer rauften sich die Haare. Es war jetzt ein offener Schlagabtausch, bei dem auch die Gäste durch Pawel Kowal und Szymon Pasko zu zwei richtig guten Möglichkeiten kamen. Dennoch hätte zu diesem Zeitpunkt das Spiel längst zugunsten der Platzherren entschieden sein müssen. Und so kam es, wie es kommen musste: Wie schon im Vorrundenspiel - damals in der Nachspielzeit - gelang Kornburg der Siegtreffer nach einem Eckball. Die Röslauer brachten den Ball nicht aus der Gefahrenzone und Yanick Uschold nickte zum 0:1 ein.


Röslaus Trainer Rüdiger Fuhrmann war nach dem Abpfiff sichtlich bedient: "Das ist richtig bitter. Dieses Spiel hätten wir nie verlieren dürfen, sondern es schon zur Halbzeitpause entscheiden müssen."


FC Vorwärts Röslau:
Blechschmidt, Knoblauch, Smrha, Hostalek, Neumann (30. Söllner), Tamo, Benker, Jankovsky, Schmidt (60. Siniawa), Hermann (75. Lima), Walther.


TSV Kornburg:
Akbakla, Uschold, Schmidt, Dutt (83. Tullius), Ruziski, Räder (46. Pasko), Schwarz (83. Dünfelder), Kowal, Eberhardt, Olschweski, Setla.


Tor:
0:1 Uschold (89.).


Schiedsrichter: Schuller (Freudenberg); leitete ohne Fehl und Tadel. / Zuschauer: 200.

Kommentar abgeben

Kommentare werden unter Deinem Nicknamen und erst nach Prüfung durch die Redaktion veröffentlicht.

Leser-Kommentare


Hintergründe & Fakten



Zum Thema


Meist gelesene Artikel


Neue Kommentare

23.04.2024 13:11 Uhr | Shnn
21.04.2024 22:24 Uhr | Fußballanhänger
21.04.2024 18:24 Uhr | Traumtor
Nach Entlassung in Schwabach: Karim Farhan teilt seine Sicht der Dinge
21.04.2024 09:39 Uhr | weiher
20.04.2024 08:54 Uhr | Vilzing67


Diesen Artikel...