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Artikel veröffentlicht am 23.01.2017 um 08:25 Uhr
Abgewanderte Mannschaft bleibt ein Zankapfel
Nachdem sich die ehemalige 1. Mannschaft entschlossen hatte, zur Winterpause den Verein zu verlassen, mit dem SV Reichelsdorf eine neue Heimat gefunden wurde, konnte die Truppe beim privaten Hallenturnier in Fürth gleich den ersten Titel erreichen. Dennoch gehen die Meinungen und Ansichten über die Freigabe der Spieler zwischen dem SV Reichelsdorf und dem TSV 1846 Nürnberg auseinander, wie beide Seiten in einer Stellungnahme schildern.
Von Marco Galuska

Beim Hallenturnier der PM Blau-Weiß in Fürth konnte der SV Reichelsdorf II den Titel erringen und sich damit einen kompletten Trikot-Satz für die neue Saison erspielen. Nach Siegen über den Gastgeber im Halbfinale (1:0) und gegen die SpVgg Nürnberg im Endspiel nach einem nervenaufreibenden Neunmeterschießen (11:10) konnte die neu formierte Truppe einen Einstand nach Maß feiern.


So erfreulich der Auftakt für die vom TSV 1846 Nürnberg nach Reichelsdorf abgewanderte Truppe in der Halle war, so wenig versöhnlich fiel der Abschied der ehemaligen 46ern - von denen sieben Spieler die Freigabe, neun jedoch nicht bekommen haben - aus deren Perspektive aus, wie durch eine Meldung aus Reichelsdorf zu vernehmen war.


SVR-Vorstand Sven Gillarek äußerte sich in einer Mail an fussballn.de, wie folgt:


"Leider können wir keinen sauberen und versöhnlichen Abschied vom TSV 1846 Nürnberg vermelden. Nachdem alle Vereinbarungen zwischen uns und dem TSV unsererseits erfüllt worden sind, sperrte der Abteilungsleiter des TSV viele Spieler, auf den ersten Blick willkürlich, vom Spielbetrieb aus."


"Diese Entscheidung über die Freigaben obliegt natürlich immer dem jeweiligen Abteilungsleiter, dennoch waren wir überrascht und erstaunt, dass die Vereinbarung nicht eingehalten worden ist. Nach dem Bruch zwischen der Mannschaft und dem Abteilungsleiter Ende letzten Jahres, haben wir stets versucht, eine gemeinsame Lösung zu finden. Dabei boten wir sogar an, die laufende Saison zu Ende zu spielen und dann sauber zu gehen, dies wurde jedoch vom Abteilungsleiter des TSV abgelehnt. Wir einigten uns auf eine Auflösung der Mitgliedschaft zu Ende 2016 und auf eine Passfreigabe ab dem 01.02.2017 für Spieler, die keine offenen Beiträge etc. haben - eine faire Lösung.


Dennoch freuen wir uns, mit dem SV Reichelsdorf einen Verein gefunden zu haben, der hinter den Spielern steht und eine offene Kommunikation lebt. Nun heißt es: bis Mai Training und Freundschaftsspiele, ab nächster Saison dann: Vollgas in der offiziellen Runde!"


Zu jener Meldung gab Piero Calignano, Abteilungsleiter des TSV 1846 Nürnberg, folgende Stellungnahme ab und betonte vorab:


"Bevor wir jedoch darauf eingehen, möchten wir zum Ausdruck bringen, dass es unserer Ansicht nach der falsche Weg ist, Differenzen über Spielerwechsel in Portalen wie dem Ihrem öffentlich zu machen, und somit Druck auf den abgebenden Verein auszuüben, bzw. den ehemaligen Verein in ein schlechtes Licht zu rücken, um seine Forderungen zu erzwingen.


Die in den letzten Monaten geschilderten Sachverhalte geben in keinster Weise unsere Sicht der Dinge wieder, sondern lediglich die Sicht von Herrn Gusev. Wir haben dies bisher unkommentiert zur Kenntnis genommen, da solche ja schon an Propaganda grenzenden Aussagen nicht unserer Handlungsweise entsprechen. Differenzen über soziale Netzwerke auszutragen, halten wir für einen ungeeigneten Weg, diese zu lösen.


Die Mannschaft des TSV 1846 Nürnberg entstand durch den Zusammenschluss zweier Privatmannschaften, die sich bereits seit mehreren Jahren kannten. Was uns stark machte, war der daraus resultierende enorme Zusammenhalt und der Teamgeist untereinander.
Diese Werte gingen im Verlauf der bisherigen Saison immer mehr verloren, und es kam zu einem deutlichen Umbruch in der Mannschaft, der zu einiger Unruhe in der gesamten Abteilung führte. Dies war unserer Meinung nach unter anderem auf die Personalpolitik des Trainers zurückzuführen. Einige Spieler verließen aufgrund dessen die Mannschaft oder gar den Verein, so dass wir uns zum Ende der Hinrunde zum Handeln gezwungen sahen.
Aus unserer Sicht haben die Spieler und besonders der Trainer eine Vorbildfunktion und fungieren somit als Aushängeschild für die Fußballabteilung sowie dem gesamten Verein. Dies wiegt noch schwerer vor dem Hintergrund in Zukunft eine Jugendabteilung etablieren zu wollen.


Nach dem letzten Spiel vor der Winterpause beendete man die Zusammenarbeit mit dem Trainer, aber nicht mit den Spielern. Jeder Spieler wurde von uns aufgefordert sich Gedanken zu machen, ob er bei uns weiterspielen möchte oder nicht.
Ein Großteil der Spieler unserer ehemaligen 1. Mannschaft hat sich dann freiwillig entschlossen zu gehen.
Ein Angebot der wechselwilligen Spieler bis zum Ende der Saison weiter zu spielen, lehnten wir ab, da es bedeutet hätte auch weiter mit dem Trainer zu arbeiten. Dem konnten wir so leider nicht zustimmen.


Zu unserem Bedauern konnten wir die betreffenden Spieler nicht von einem Verbleib in unserem Verein überzeugen, was uns gerne gelungen wäre, da diese Spieler teilweise einen großen sportlichen Verlust darstellen. An dieser Stelle möchten wir uns auch bei allen Abgängen für die sehr guten erbrachten Leistungen bedanken und wünschen allen weiterhin alles Gute für die Zukunft.


Mit allen wechselwilligen Spielern (hier waren auch einige Langzeitverletzte dabei) hatten wir lediglich die Absprache getroffen, dass wir - entgegen der bestehenden Kündigungsfristen - für alle Spieler, die den ausstehenden Vereinsbeitrag zum Jahresende begleichen, den vorzeitigen Vereinsaustritt aus dem TSV 1846 Nürnberg genehmigen.


Dies wurde so auch von unserer Seite eingehalten, um weitere Unstimmigkeiten und Unruhe im verbleibenden Team zu vermeiden. Normalerweise wäre der nächstmögliche Kündigungstermin der 30.06.2017 gewesen. Wir haben uns dann auf den 31.12.2016 verständigt.


Eine zugesicherte Spielfreigabe wurde zu keinem Zeitpunkt vereinbart.


Ob Spieler eine Freigabe erhalten oder nicht, obliegt dem Abteilungsleiter der Fußballabteilung.


Da von den gesperrten 9 Spielern teilweise immer noch offene Passgebühren zu Buche stehen, kommen wir nicht um eine Sperre herum. Von den besagten 9 Spielern erhalten 4 sofort ihre Freigabe, sollten die Passgebühren beglichen werden, dies wurde den Spielern auch zugesichert.


Bei den verbleibenden 5 Spielern sehen wir eine Ablösesumme als gerechtfertigt an, da der sportliche Verlust dieser Spieler in einem so kurzen Zeitraum nicht zu kompensieren ist und auch von uns Ablöse für einen der Spieler bezahlt wurde.


Sollte hier ein Angebot eingehen, welchem unser Abteilungsleiter zustimmt, werden auch die restlichen Spieler die sofortige Freigabe erhalten."



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