Mit großer Euphorie startete der SV Maiach nach dem Aufstieg im vergangenen Sommer in die anstehende Kreisklassen-Saison 2016/2017 hinein. Lediglich zwei Siege aus den ersten sechs Partien sorgten nicht gerade für eine extra Portion Motivation, doch Spielertrainer Selcuk Oguz wusste bereits zum Rundenstart, dass nicht nur aufgrund der noch urlaubenden Spieler Geduld gefragt sein würde: "Viele meiner Spieler haben noch nie höher als A-Klasse gespielt. Zudem ist uns nahezu die komplette Defensive der Aufstiegsmannschaft weggebrochen." Dieses Bollwerk, welches in der vorangegangenen Spielzeit noch die zweitbeste Defensive aller A-Klassisten stellte, bestand insbesondere aus dem zur DJK Falke abgewanderten Ali Ali samt dem Trio um Torhüter Mustafa Ari, Andreas Stemper und Matthias Weiß, die allesamt aus unterschiedlichsten Gründen zu Saisonstart nicht oder nur teilweise zur Verfügung standen.
Dennoch schienen die Oguz-Schützlinge infolge der 1:6-Pleite gegen Mitaufsteiger und Tabellenführer SV Wacker vom 6. Spieltag in der Kreisklasse angekommen zu sein und untermauerte dies mit einer famosen Serie von fünf siegreichen Partien in Folge, wobei man gestandene Kreisklassisten wie beispielsweise den SC Worzeldorf nach 0:2-Rückstand noch mit 7:3 abfertigen konnte.
"Diese siegreichen Spiele zeigten mir, dass wir auf dem richtigen Weg sind", bilanziert Oguz und hebt dabei gleich noch die für Kreisklassen-Verhältnisse "überragende Offensivabteilung" heraus. Ein Blick auf die Torjägerliste verrät, dass der letztjährige Meister der A-Klasse 6 keineswegs von einem einzelnen Stürmer abhängig ist, sondern mit Burak Cihan, Hakija Hokula und Sommer-Neuzugang Hakan Aydogdu gleich ein Trio rund um die zehn Saisontreffer versammelt hat. Insbesondere Kapitän Sahin Dikme, gleichzeitig Schwager von Oguz, sieht der spielende Trainer als wichtigen Baustein seiner Truppe: "Sahin ist ein vorbildlicher Leader für unsere unerfahrene Mannschaft und sich auch nicht zu schade, mich ab und an zu vertreten."
Die SVM-Offensive um Torjäger Hakija Hokula (in schwarz) ist für den jeweiligen Gegner schwer auszurechnen.
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Auch wenn die letzten beiden Partien vor der Winterpause für Maiach punktlos endeten, attestiert der baldige C-Lizenz-Inhaber und Spielertrainer seiner Truppe mit Stolz "eine sehr gute Hinrunde", betont aber gleichzeitig, dass die Rückrunde seiner Meinung nach schwieriger ("die Gegner wissen worum es geht und werden ihre Ziele mit aller Macht erreichen wollen") werden wird. Auch weiterhin solle der Spaß am Fußball im Vordergrund stehen, aber auch Disziplin fordert der 38-jährige Übungsleiter unverzichtbar von seinen Jungs ein, damit unter dem Strich ein einstelliger Tabellenplatz erreicht wird. Allerdings lässt sich der sympathische Aufstiegscoach auch eine kleine Kampfansage entlocken: "Wir haben Rang drei noch nicht ganz abgeschrieben und möchten den einen oder anderen noch ärgern", so Oguz, der seinem Team - sofern es in der aktuellen Konstellation zusammenbleibt - in den nächsten Jahren durchaus zutraut, kontinuierlich in der Kreisklasse oben mitzuspielen.
Als Winter-Neuzugang konnte man für die restliche Saison Rückkehrer Ali Ali nach halbjähriger Abwesenheit von der DJK Falke gewinnen, der so Oguz "seinen Fehler zu wechseln selbst eingesehen hat und nun wieder ein wichtiger Spieler in unserer Abwehrkette sein wird." Auch das für den Spielertrainer schmerzlichste Problem auf der Torwartposition konnte mit der Verpflichtung von Charalampos Papadopoulos, der vom SSV Elektra Hellas zum Finkenbrunn wechselt, zur vollsten Zufriedenheit gelöst und mit dem künftig wieder regelmäßig verfügbaren Andreas Stemper versüßt werden. Aber auch offensiv hat man an der Südwesttangente nochmal nachgelegt und mit Metin Remzi vom SC Türk Genc eine routinierte Offensivkraft für sich gewinnen können, während der talentierte Okan Pekdemir (zuletzt SpVgg Diepersdorf) mit seinen 19 Jahren das Flügelspiel im Mittelfeld des SVM weiter beleben soll. Weitere Gespräche mit möglichen Verstärkungen laufen, sind aber noch nicht final geklärt. In beratender Funktion wird zudem Ex-Maiach-Spieler Ahmet Boyaci von der Seitenlinie Selcuk Oguz zur Seite stehen und kann im Notfall auch selbst auf dem Feld mitwirken.
Defensiv-Akteur Ali Ali (links) geht nach einem halbjährigen Intermezzo bei der DJK Falke fortan wieder für den SV Maiach auf die Jagd nach dem runden Leder.
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Bereits in der Halle konnten die Oguz-Schützlinge mehr als nur auf sich aufmerksam machen, als man sich nicht nur für den Burgpokal qualifizierte, sondern dort durch die bereits sensationelle Halbfinalteilnahme das Ticket für das Kreisfinale sicherte, um dann auch noch sämtlichen höherklassigen Konkurrenten das Nachsehen zu lassen und sich (u. a. durch zwei Siege gegen die Landesliga-Kicker von Dergahspor) mit der Kreismeisterschaft die Krone aufzusetzen. Spielertrainer Selcuk Oguz hatte daraufhin förmlich eine Lobeshymne parat: "Der Sieg bei der Kreismeisterschaft ist natürlich immer etwas Besonderes. Wir wissen, welch großes Potential wir haben, doch das muss man auch erst einmal abrufen. Das ist uns am vergangenen Samstag wirklich außerordentlich gut gelungen, es war eine richtig tolle Leistung meiner Mannschaft. Ich bin wirklich stolz auf die Jungs! Wir richten unseren Plan nicht so sehr nach den Gegnern. Wir haben eine intensive Spielanlage, wollen unser eigenes Spiel durchsetzen. Erfolg ist aber nur als Team zu erreichen. Da bringen dir ein paar gute Einzelkönner wenig, denn wenn es eng wird, siegt am Ende immer die Mentalität über die Qualität. Ein großer Dank geht an Matthias Puschner sowie Rudi Betz, die uns bestens in der Halle als Co-Trainer unterstützt haben."
Keine Grenzen kannte der Jubel nach dem Gewinn der Hallenkreismeisterschaft, nun geht es für Maiach am Sonntag zum Bezirksturnier nach Hilpoltstein.
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Zur persönlichen Situation befragt, gibt Oguz an, dass er es sich "grundsätzlich vorstellen kann, mit dem Verein auch über die Saison hinaus weiterzuarbeiten", wenngleich der Routinier auch die weitere Entwicklung seines Teams abwarten will, bevor Gespräche über eine etwaige Vertragsverlängerung geführt werden. Als zweifacher Familienvater weiß Oguz auch, dass sich ein solches Traineramt nur mit einem intakten privaten Umfeld vereinbaren lässt und so "gehört ein großer Dank meiner Ehefrau, die mir stets den Rücken frei hält und mich auch emotional aufrichtet, wenn es sein muss!" Ob der SV Maiach den nächsten Schritt in seiner Entwicklung gehen kann, zeigt sich mit Start der restlichen Runde Mitte März.