Ein halbes Jahr ist Steffen Kircheis beim TSV Südwest mittlerweile in der Verantwortung und in seinem Zwischenfazit zum Jahresbeginn 2016 sieht er sich bestätigt, mit dem Traditionsklub von der Jägerstraße die richtige Wahl getroffen zu haben: "Das war so eine Kennenlernphase. Ich wusste, dass das für die Kreisklasse außergewöhnliche Kicker sind. Jetzt weiß ich, dass es eine geile Truppe mit verrückten Typen ist."
Noch in frischer Erinnerung sind Kircheis die Auftritte seiner Mannschaft in der Hallenkreismeisterschaft. Bis ins Halbfinale des Burgpokals schafften es die Südwester - angefeuert vom stimmgewaltigen Fanblock: "Das war ein toller Erfolg, dass wir sportlich eine so gute Rolle spielen konnten. Noch mehr zählt für mich aber das gute Auftreten, die überragenden Fans. Das bleibt hängen, das war Eigenwerbung!" Abgeschlossen wird die Hallensaison für den TSV am Freitagabend beim Mitternachtsturnier des SV Raitersaich in Roßtal.
Feiern mit den Fans: Der Hallenauftritt war für den TSV Südwest beste Eigenwerbung.
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Den letzten Auftritt unterm Hallendach sieht Kircheis reichlich entspannt, der Fokus liegt schon eher auf den Beginn der Vorbereitung auf die restliche Saison. Diese wird am 31. Januar in Angriff genommen, zunächst bei Kaffee und Kuchen, dann mit den Trainingseifer, den sich der Coach von seinem Team erhofft: "Klar ist das Kreisklasse, da gibt es andere Dinge, die wohl wichtiger sind. Aber ich wünsche mir schon, dass wir noch einen Tick mehr Ernsthaftigkeit in die Sache bringen, denn das sind dann die Kleinigkeiten, die am Ende über den Aufstieg entscheiden werden."
Zwei Niederlagen gab es für die Südwester - ein 1:2 gegen Rangierbahnhof, ein 0:4 gegen Worzeldorf. Mit der richtigen Einstellung sollen jene Pleiten in Zukunft vermieden werden. Fünf Neue im Team sollen die Konkurrenz im Kader erhöhen. Mit dem 38-jährigen Toni Huber, den es vom TSV Rohr aus Niederbayern nach Nürnberg verschlagen hat, hat Kircheis gemeinsam seine Trainerlizenz in Oberhaching verlängert. Hubers Kompetenz soll ins Südwester Trainerteam einfließen, zudem könnte man bei Bedarf auch auf den "megafitten Defensivmann" auch als Spieler zurückgreifen.
Zwei Optionen bringt auch Thomas Schubert (26), Neuzugang vom TSV Mühlhof, mit. Er könnte sowohl in der Abwehrreihe wie auch im Tor eingesetzt werden. Die Notwendigkeit Schubert als Keeper aufzubieten sieht Kircheis vorerst aber nicht, da er mit Max Hermel, der trotz seiner Verpflichtung unter der Woche bei der Bundeswehr bislang überzeugen konnte, und Andre Schuster über zwei gute Torhüter verfügt.
Für das Mittelfeld konnte man mit Hakan Balci (26), der schon einige Stationen auf dem Buckel hat und nun vom Ligakonkurrenten KSD Croatia kommt, und Philipp Schatz (25) vom TSV Falkenheim zwei weitere gute Optionen hinzugewinnen. Ebenfalls von Falkenheim zu Südwest kommt Dustin Zemlak (26), der in der Offensive wirbeln soll.
Steffen Kircheis will mit den TSV Südwest den Aufstieg in die Kreisliga packen.
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Gemeinsam mit dem bisherigen Kader, aus dem kein Abgang zu verzeichnen ist, will man auch ganz oben angreifen, wie Kircheis verrät: "Das soll nicht großkotzig klingen, aber ich möchte mit der Truppe ganz klar den Aufstieg packen, am besten auf direktem Weg." Zwei Punkte fehlen den Südwestern auf Primus Worzeldorf zur Winterpause, zu Rang vier hat man schon ein Polster von acht Zählern. "Natürlich würden wir auch die Relegation angehen, aber wir alle wissen doch, welche Unwägbarkeiten da warten", spielt der Südwester Trainer auf Auslosung und Tagesform an. Obendrein könnten vor einer großen Kulisse "die Knie flattern", wenngleich die Südwester diesen Umstand in der Halle eigentlich zu ihren Vorteil gestaltet hatten.
Ob direkt oder indirekt, die Kreisliga soll für den früheren Landesligisten her. So sagt Kircheis durchaus selbstbewusst: "Ich habe mir vor der Saison vorgenommen nur ein Jahr Kreisklasse zu trainieren."