Der FC Stein II verlor sein Relegationsspiel vor rund 180 Zuschauern in Laubendorf mit 3:2 nach Verlängerung. Dabei nützte es den Steinern herzlich wenig, nach zweimaligem Rückstand wieder in die Partie gekommen zu sein. Die spielerische Überlegenheit wurde nicht in Tore umgemünzt und so folgte in der 119. Spielminute der späte K.O.! Nun muss die Zweite Mannschaft des FC Stein im nächsten Jahr einen Neuaufbau in der A-Klasse angehen, während Gegner SV Brunn auch weiterhin auf den Klassenerhalt hoffen darf.

Die Anfangsphase sollte symptomatisch für die gesamte Begegnung verlaufen. Der FC Stein II übernahm von Beginn an die Initiative und kombinierte phasenweise ansehnlich. Allerdings schaffte es der FCS nicht, diesen Schwung auch konsequent in Torchancen umzuwandeln. Der SV Brunn hingegen versuchte, aus einer gut sortierten Defensive zum Erfolg zu gelangen. Verständlich, die vorsichtige Ausrichtung der Brunner, nachdem etwas überraschend (Konkurrent SC Trautskirchen überholte den SVB am letzten Spieltag mit einem 4:1 beim bereits feststehenden Meister DTV Diespeck!) der direkte Klassenerhalt nicht erreicht werden konnte.
Die erste gute Möglichkeit der Partie ergab sich aus einer Standardsituation in der neunten Spielminute. Nach einer Ecke des Stein-Kapitäns Alex Schenk schraubte sich Stürmer Martin Unguranowitsch in die Luft und köpfte gefährlich Richtung Brunner Tor. Der Ball wurde im letzen Moment von einem Abwehrspieler von der Torlinie gekratzt. Kurze Zeit später hatte FC-Spieler Vincenzo Romeo seinen grosen Auftritt, als er bei einem Sololauf komplett an der rechten Seitenlinie durchbrach und herrlich von der Grundlinie in den Rücken der Abwehr auf den gut postierten Jens Eicher ablegte. Dessen Schuss aus gut zehn Metern Torentfernung konnte SV Brunn-Schlussmann Jürgen Pfann allerdings parieren.

Spielerisch waren die Steiner dem SV Brunn zwar überlegen, geholfen hat es am Ende aber nichts.
Foto: fussballn.de

Die erste kritische Situation hatte der Tabellendreizehnte aus der Kreisklasse 5 zu überstehen, als die Abwehr nach einem abgefangenen Freistos rausrückte, die Abseitsfalle allerdings durch Brunn-Mittelfeldspieler Frank Humann, der aus dem Mittelfeld in die Spitze durchstartete, ausgehebelt wurde. In dieser Szene hatte der SV Brunn Pech, dass in dieser Szene fälschlicherweise auf Abseits entschieden wurde. In der 34. Minute dann die erste wirklich Torchance für die Brunner-Mannschaft. Aus einer undurchsichtigen Situation heraus schoss Humann den Ball aus gut drei Metern Entfernung an den linken Pfosten, von wo aus der Ball FCS-Torwart Markus Giesler in die Arme sprang. Die letzte Möglichkeit im ersten Durchgang hatten dann wieder die Steiner. Erneut hatte Jens Eicher die Möglichkeit, seine Farben in Führung zu bringen als er alleine auf den gegnerischen Torhüter zulief. Aus dieser Situation konnte er allerdings erneut kein Kapital schlagen, da er am herauseilenden Pfann scheiterte.

Die fehlende Durchschlagskraft wurde dem FCS im Relegationsspiel zum Verhängnis.
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Die Anfangsphase des zweiten Durchgangs war äußerst zerfahren. Bezeichnend, dass die erste Großchance einem haarsträubendem Fehler des Steiner Schlussmanns Giesler folgte, als dieser sich während des Spielaufbaus einen Fehlpass leistete. Der frei vor ihm auftauchende SV-Spielmacher Günther Sühner hob den Ball elegant über den Schlussmann, doch ging sein Versuch knapp am rechten Pfosten vorbei. Allerdings schien, Sühners Mitspieler Humann genau zugesehen zu haben. In der 64. Spielminute war er es, der ebenfalls per Heber den Torhüter überwand und so das recht schmeichelhafte 1:0 für den SV Brunn erzielte. Doch der FC Stein schlug postwendend zurück. Nur wenige Sekunden nach dem Schock, folgte der Ausgleich. FCS-Abwehrrecke Steffen Zahn stieg nach Freistoßvorlage von Schenk am zweiten Pfosten hoch und köpfte den Ball unhaltbar in die lange Ecke. Infolgedessen legten die Steiner weiter nach und versuchten, den Druck weiter hochzuhalten. Allerdings verzettelte man sich oftmals zu sehr in Alleingängen, die dann früher oder später vom SVB gestoppt werden konnten. Die größte Gelegenheit zur Führung vergab der eingewechselte Hakan Balci für Stein. In der 78. Spielminute stand er nach herrlicher Vorarbeit Eichers am zweiten Pfosten völlig alleine, doch schob er den Ball aus kürzester Distanz am Tor vorbei. Großchancen ließen anschließend auf sich warten und so ging es in die Verlängerung.

Jens Eicher bereitete mustergültig vor, der Siegtreffer wollte aber nicht gelingen.
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Bereits in der 94. Spielminute erzielte der starke Antreiber Humann mit seinem zweiten Treffer die erneute Führung für seinen SV Brunn. Nach schönem Solo zog er von der 16-Meter-Linie ab und ließ FC-Keeper Giesler mit seinem Schuss ins linke Toreck keine Abwehrgelegenheit. Doch der Jubel auf Seiten der Brunner währte auch diesmal nicht lange. Widerrum nur 120 Sekunden später kam der erneute Ausgleichstreffer für Stein. Nachdem Torwart Pfann den Ball aus der Hand rutschen ließ, flankte der eingewechselte Sven Zankl quer durch den Strafraum, der Ball wurde nicht weit genug geklärt und so schoss der heranrauschende Unguranowitsch den Ball fulminant volley zum 2:2 in die Maschen. Erneut versuchte Stein, seine technische und spielerische Überlegenheit zu nutzen und hatte Pech, als Schiedsrichter Tobias Dorsch zwei Minuten nach Wiederbeginn ein klares Foulspiel an Eicher im Strafraum nicht ahndete. Der FC Stein wollte die Partie noch in der Verlängerung für sich entscheiden, doch stand die Brunner Abwehr nun gut gestaffelt, so dass große Torchancen ausblieben. Als alle Beteiligten sich mehr oder minder auf ein mögliches Elfmeterschießen eingestellt hatten, kam dann der Schock für den FC Stein. In der 119. Minute fasste sich Brunn-Außenbahnspieler Daniel Keck noch einmal ein Herz und schoss aus gut 20 Metern halbrechter Position aufs Steiner Tor. Der Flachschuss rutschte quer durch den Strafraum durch Freund und Feind hindurch und landete schlussendlich in der langen Ecke. Dem FC Stein, der zweimal einen Rückstand egalisieren konnte, war mit diesem späten Gegentreffer nun endgültig der Zahn gezogen, so dass er sich mit 3:2 nach Verlängerung geschlagen geben und den Abstieg in die A-Klasse hinnehmen musste. Für den SV Brunn bedeutet der späte Siegtreffer die Chance, sich vielleicht doch noch über den Strohhalm Relegation retten zu können.

Stein II:

Giesler, Geisselbrecht, Romeo, Zahn, Kussmann, Feyri (74. Balci), E. Tulgar, Eicher, Unguranowitsch, Schenk (88. Zankl), Schindler (80. M. Tulgar)

Brunn:

Pfann, Voinea, Hühnerkopf (82. Kamm), Popp, Mrosek, Humann, Keck, Bell (58. Koch), Famoso, Sühner, Brehm (109. Felbinger)

Tore:

0:1 Humann (64.), 1:1 Zahn (65.), 1:2 Humann (94.), 2:2 Unguranowitsch (96.), 2:3 Keck (118.)

SR:

Dorsch (1. FC Nürnberg) / Zuschauer:

180 bei den SF Laubendorf