Mit einem souveränen 4:0-Sieg nahm der TSV 61 Zirndorf die erste Hürde in der Relegation zur Kreisliga. Mann des Tages war Vito Colonna, der mit einem lupenreinen Hattrick die Meier-Elf fast allein zum verdienten Sieg gegen den ASV Veitsbronn-Siegelsdorf schoss. Beeindruckend war die Leistung umso mehr, wenn man bedenkt, dass dies Colonnas erstes Spiel nach einem Kreuzbandriss war. In der nächsten Relegationsrunde wartet am Sonntag der TSV Cadolzburg auf die Zirndorfer.

Und wieder lieferte der Fusball eine Geschichte, wie nur er sie schreibt. Gut ein halbes Jahr nach seinem Kreuzbandriss im Winter dieses Jahres stand Zirndorfs Stürmer Vito Colonna erstmals wieder auf dem grünen Rasen. Ohne jede Trainingseinheit entschied der 26-jährigen mit drei Treffern das Relegationsspiel zu Gunsten seines TSV 61 Zirndorf.
Gleich in der ersten Minute der Partie hatten die von Peter Meier trainierten „61er“ allerdings eine Schrecksekunde zu überstehen. Nach nur wenigen Sekunden wurde der Ball von der linken Veitsbronner Angriffsseite durch Matthias Heubeck flach Richtung Elfmeterpunkt gespielt, Stürmer Stefan Pröll nahm das Leder geschickt mit und schloss aus der Drehung ab. Im letzten Moment konnte der Schussversuch noch zur Ecke abgewehrt werden. In der Folge nahm die Meier-Truppe dann aber das Heft des Handelns in die Hand, gewann die Zweikämpfe und erspielte sich ein klares Chancenplus. Schon 120 Sekunden nach der brenzligen Situation lies der TSV das erste Mal aufhorchen. Nach einer Flanke von links durch Mittelfeldspieler Christoph Nieszery kam in der Mitte Colonna zum Kopfball, der allerdings ein gutes Stück über das Gehäuse des ASV-Keepers Daniel Hiltenbeutel hinweg flog. Doch bereits in der fünften Spielminute machte es der Stürmer besser. Erneut ergriff Nieszery die Initiative und fasste sich aus gut 20 Metern ein Herz. Seinen Schuss konnte Hiltenbeutel nicht festhalten, sondern lies den Ball nach vorne abprallen, wo Colonna bereits lauerte und den Nachschuss aus kürzester Distanz zur Führung versenkte.

Zumeist gingen die Zirndorfer als Sieger aus den Zweikämpfen hervor.
Foto: fussballn.de

Nun kam die offensive des Zweiten aus der Kreisklasse 5 richtig auf Touren. Bereits zwei Zeigerumdrehungen nach dem Führungstreffer brachte einmal mehr der gerade in der Anfangsphase sehr agile Nieszery den Ball nach innen, wo Colonnas Sturmpartner Niklas Penz jedoch knapp verpasste. Nur eine Minute später zischte Maik Riemels Schuss knapp am Tor vorbei. Die Veitsbronner versuchten Sicherheit in ihr Spiel zu bekommen, doch gerade die Pässe in die Spitze waren meist zu unpräzise. In der 17. Minute dann der nächste Nackenschlag für die Mannen von Trainer Jörg Tauchmann. Nach einem Ballgewinn auf der linken Seite zog Sven Denninger Richtung Tor, legte auf dem am 16-Meter-Raum postierten Vito Colonna ab und der wiedergenesene Stürmer zeigte, dass er von seiner Torgefährlichkeit nichts eingebüst hat und vollstreckte in die rechte untere Ecke. Durch dieses 2:0 beflügelt, spielte der TSV weiter zielstrebig nach vorne. Sieben Minuten später tauchte der doppelte Torschütze nach einem herrlichen Pass von Mittelfeldantreiber Maik Riemel erneut vor dem Veitsbronner Tor auf. Doch sein Schuss flog nur knapp am Tor vorbei. Die einzige weitere Gelegenheit im ersten Durchgang für den bis dato unglücklich agierenden ASV Veitsbronn-Siegelsdorf vergab Alexander Muck, als ihm der Ball nach einer Ecke in aussichtsreicher Position über die Stirn rutschte. Dann waren aber wieder die Zirndorfer am Drücker. Colonna verlängerte einen Abschlag per Kopf auf den durchstartenden Penz, dessen Schuss der Veitsbronner Schlussmann allerdings parieren konnte. Symptomatisch für den ASV im ersten Durchgang dann eine Szene aus der 34. Spielminute. In aussichtsreicher Position gelang es dem völlig freistehenden Matthias Heubeck nicht, einen gefährlichen Schuss in Richtung Zirndorfer-Gehäuse abzufeuern, vielmehr kullerte der Ball Torhüter Ingo Fellner entgegen. Ganz anders der TSV, der in der ersten Hälfte einfach zielstrebiger agierte. Ging ein 24-Meter-Freistos von Kapitän Maik Riemel fünf Minuten vor dem Pausenpfiff noch knapp rechts am Tor vorbei, so machte es Colonna nur zwei Minuten später erneut besser.

Mit diesem Schuss machte Vito Colonna seinen Hattrick perfekt.
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Nach einer starken Einzelleistung schlenzte der äußerst agile Angreifer den Ball vom linken Strafraumeck herrlich in die lange Ecke und markierte somit seinen dritten Treffer in der Partie. 60 Sekunden später hätten die Zirndorf-Fans beinahe noch einen weiteren Treffer bejubeln können, doch trudelte der abgefälschte Torschuss des überragenden Akteurs in Halbzeit eins, Vito Colonna, nach schöner Vorarbeit des eingewechselten Michael Beer, knapp am rechten Pfosten vorbei.
Im zweiten Durchgang ließen es die Spieler des TSV 61 Zirndorf bei hochsommerlichen Temperaturen auf dem ausgezeichneten Platz des TSV Cadolzburg deutlich ruhiger angehen. Tiefer als in den ersten 45 Minuten postiert, lauerten sie auf Fehler des Gegners, um Kräfte zu sparen und über einzeln vorgetragene Konter zum Torabschluss zu gelangen. Die Veitsbronner konnten lange Zeit nichts mit den ihnen überlassen Räumen anfangen, der letzte Pass wollte einfach nicht ankommen. Dennoch fand die Tauchmann-Truppe nun allmählich zu sich und versuchte mehr Druck zu erzeugen. Abschlüsse, wie in der in der 53. Minute, als Stürmer Thomas Schillmeier nach schönem Zuspiel des äußerst bemühten Veitsbronner Mittelfeldmotors Dietmar Kusnyarik freistehend vergab, blieben zunächst weiter Mangelware. Die bis dato beste Chance für den ASV erarbeitete sich in der 62. Spielminute, der nur 60 Sekunden zuvor eingewechselte Gianluca De Giacomo, der auf der linken Seite den Ball erobern konnte, alleine auf Zirndorf-Schlussmann Fellner zulief, dieser aber prächtig parierte.

Erst im zweiten Durchgang tauchten die Veitsbronner gefährlich vor dem Zirndorfer Tor auf.
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Der TSV Zirndorf konnte sich, nachdem Matchwinner Colonna ebenfalls nach etwas über einer Stunde den Platz verließ, nur noch selten befreien. In der 71. Spielminute vergaben die Veitsbronner erneut eine gute Gelegenheit. Durch Routinier Stefan Pröll herrlich freigespielt, tauchte der eingewechselte Edgar Herold frei vor Fellner auf, doch der Torhüter hatte erneut das bessere Ende für sich. Weitere vier Minuten später köpfte De Giacomo, der nach seiner Einwechslung für viel frischen Wind sorgte, den Ball nach herrlicher Vorlage von Michael Bitzenbauer aus ca. neun Metern freistehend am zweiten Pfosten über das Tor. Als in der 76. Minute nach einem Heubeck-Freistoß aus etwa 22 Metern das Leder von Fellners Hand nur an den linken Pfosten prallte, war spätestens auch dem letzten Veitsbronn-Fan klar, dass bei dieser Chancenauswertung keine Aufholjagd mehr möglich war.
Als zehn Minuten vor dem Ende der lauffreudige Angreifer Penz nach schönem Anspiel von Abwehrspieler Spahn, alleine vor Hiltenbeutel auftauchte und cool zum 4:0 vollstreckte, war der Sieg freilich schon in trockenen Tüchern. Da der ASV auch weitere Gelegenheiten ungenutzt verstreichen ließ (84., 87., 89.), blieb ihm der Ehrentreffer in dieser Partie verwehrt.
Alles in allem war der Sieg für den TSV 61 Zirndorf völlig verdient. Gerade im ersten Durchgang zeigte die Mannschaft eine beeindruckende Leistung. Aufgrund der zweiten Hälfte ist der 4:0-Erfolg allerdings ein wenig zu hoch gegen das bemühte, aber glücklose Team des ASV Veitsbronn-Siegelsdorf ausgefallen.

Stimmen zum Spiel:

Peter Meier

(Trainer TSV 61 Zirndorf): "Nachdem wir in den letzten Spielen richtig schwach gespielt haben, stimmte heute die Form auf dem Punkt genau. Es war eine tolle Mannschaftsleistung im ersten Durchgang, die es uns erlaubt hat, nach der Halbzeit Kräfte zu spären. Wir hatten einige Verletzte in letzter Zeit, da war es gut, dass wir das Spiel vorzeitig entscheiden konnten. Vito Colonna von Beginn an zu bringen, war sicher ein gewisses Risiko, aber es hat sich ausgezahlt. Wir werden jetzt unsere Hausaufgaben machen und uns auf das nächste Spiel vorbereiten. Denn jeder Tag ist anders. Vielleicht ist die Konstellation aber auch so, dass dieser Sieg schon mehr wert ist."

Maik Riemel

(Kapitän TSV 61 Zirndorf): "Wir hatten in der ersten Minute Glück gehabt. Danach haben wir das Spiel aber klar beherrscht und die Zweikämpfe gewonnen. Es war eine gute Mannschaftsleistung. Nach dem 3:0 konnten wir das Spiel bei diesem Wetter runterspielen. Heute ist es gut gelaufen, aber jedes Spiel ist neu und die Tagesform wird gegen Cadolzburg entscheiden."

Vito Colonna

(Dreifacher Torschütze TSV 61 Zirndorf): "Es ist egal, wer die Tore macht. Wichtig ist, dass wir heute gewonnen haben. Für mich lief es natürlich super. Nach meinem Kreuzbandriss, ohne Training, war das sicher so nicht zu erwarten und freut mich umso mehr."

Das Spiel in Zahlen