Vor dem mit Spannung erwarteten Duell der beiden Kontrahenten beim Nachbarn aus Ziegelstein war nur eines gewiss: der Verlierer hat immer noch eine Chance auf die Kreisklasse. Zur Erinnerung: Beide Mannschaften waren jeweils als Sieger aus der 1. Relegationsrunde hervorgegangen, der TSV Buch II dabei mit dem 6:0 über den VfL II um einiges deutlicher als der 7:6-Erfolg im Elfmeterschiesen des ASV Buchenbühl gegen den SV Seukendorf - pikanterweise auf dem Sportgelände des TSV Buch.

Ohne den gesperrten Francesco Lagano, dafür mit Libero Andreas Vogel, liefen die Buchenbühler in dunkelblauen Jerseys ein, während die in weis gekleideten Bucher im letzten Moment doch noch auf den angeschlagenen Stürmer Sven Riese zurückgreifen konnten. Der TSV Buch II fand von Beginn an in die Partie und kam nach einer schnellen Passkombination bereits in der vierten Spielminute durch Thomas Schubert zum ersten Torschuss, die Ausführung allerdings lies noch zu wünschen übrig. Die Anfangsphase gehörte eindeutig der Diehm-Truppe, die den Ball konzentriert und technisch sauber in den eigenen Reihen laufen lies. Zehn Minuten waren erst gespielt, da lag nach einer Bucher Doppelchance der erste Treffer schon in der Luft. Erst scheiterte der freigespielte Markus Schwarzkopf am „Elfmeterkiller“ Sendelbeck, dann köpfte Riese an den Pfosten (10.).

Buchs Sven Riese stieg am höchsten traf aber mit seinem Kopfball nur den Pfosten. Später avancierte der bewegliche Stürmer mit zwei Treffern dennoch zum Matchwinner.
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Die Buchenbühler hatten dem entgegenzusetzen, dass sie die Räume in der eigenen Hälfte eng machten und dann mit schnellen langen Bällen operierten, wobei die beiden Stürmer Francesco Restino und Sedat Kudal – der in der Winterpause vom SC Türk Genc gekommene Angreifer absolvierte nach längerer Zwangspause seinen ersten Einsatz für Buchenbühl - alle Mühe hatten, die schwer kontrollierbaren Pässe zu verarbeiten. Buch kam immer wieder in Ballbesitz weil die Buchenbühler Mannschaft zu langsam nach vorn rückte, um die Offensive zu unterstützen.
Die erste Buchenbühler Möglichkeit ergab sich durch einen Konter in der 29. Minute, doch der zuletzt herausragende Christian Marek vertändelte den Ball leichtfertig. Auch durch eine höhere Laufbereitschaft schafften die Bucher immer wieder Überzahlsituationen und erspielten sich so weitere Möglichkeiten. Als Riese auf Rechts bis zur Grundlinie durchkam und mit Übersicht in den Rücken der Abwehr zurücklegte, kam Schubert in Rücklage und vergab die vierte Chance zur Bucher-Führung. In der 37.Spielminute war es dann aber soweit. Als Sendelbeck einen eigentlich ungefährlichen Fernschuss unglücklich abprallen lies, war Riese gedankenschnell zur Stelle, versetzte noch einen heranstürmenden Verteidiger und schloss frech ins kurze Eck ab. Bis zum Ende der ersten Halbzeit wirkten die Bucher weiter viel frischer als der ASV und hätten aufgrund der vielen Chancen – Markus Schwarzkopf scheiterte in der 44. Minute noch einmal aus guter Position – durchaus höher führen können.

Eine Riesenchance vergab der gute Juniorenspieler des TSV Buch Christian Fleischmann gleich zu Beginn der Partie.
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Nach dem Seitenwechsel musste man eine deutliche Leistungssteigerung von der Roth-Elf erwarten – sowohl läuferisch als auch spielerisch – wenn diese noch einmal ins Spiel zurückkommen wollte. Andererseits betrug der Rückstand ja nur ein Tor, so dass der Einsatz der traditionellen Brechstange, getreu dem fränkischen Motto ‚wenns andersch ned gäit‘, noch völliger Blödsinn gewesen wäre. Also entschieden sich die Buchenbühler für die kontrollierte Offensive, wohingegen der TSV Buch sich ein wenig zurückzog und auf Konter setzte. Die ersten Minuten der zweiten Hälfte kam aus dem Spiel noch wenig, doch eine Standardsituation hätte in der 50.Minute beinahe schon den Ausgleich bedeutet. Ein wunderbar getretener Freistoß von Marek konnte Buchs Schlussmann Stefan Schwarzkopf so gerade noch an die Latte befördern. Nach diesem Wachmacher sahen die zahlreichen Zuschauer eine abwechslungsreiche und ausgeglichene zweite Halbzeit, deren zusätzliche Spannung durch den knappen Spielstand bedingt war. In der 56.Minute traf der agile Riese mit einer tollen Direktabnahme nur das Außennetz für die Bucher. Auf der anderen Seite wurde ein kurioser Oberschenkelkick vom eingewechselten Richter fast noch zum Verhängnis für die Bucher Hintermannschaft, doch Bulovic behinderte im Abseits die Sicht des Torhüters (64.). Als die letzte Viertelstunde hereinbrach musste der verbesserte ASV Buchenbühl noch mehr Druck machen und verstärkte entsprechend seine Offensivbemühungen. In der 73. Minute verspielten die Bucher eine ‚Drei auf Eins‘-Kontergelegenheit beinahe fahrlässig. Die Bestrafung folgte – wie eigentlich immer im Fußball – auf dem Fuße. Marek entwischte seinem unaufmerksamen Gegenspieler und tauchte nach einem weiten Ball von Vogel plötzlich alleine Keeper Schwarzkopf auf, der mit dem Herauslaufen zulange zögerte, zunächst parierte aber beim Nachschuss chancenlos war. Nach dem Ausgleich verloren die Bucher teilweise die gesamte Ordnung und das komplette Spiel drohte gar zu kippen, zumal die Buchenbühler nun frei und selbstbewusst aufspielten, doch es blieb beim 1:1 nach 90 Minuten.

Lange Zeit war der Ausgang offen. Am Ende hatten die Bucher das größere Stehvermögen.
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Nach fünf minütiger Erholungspause ging es um 20:35 Ortszeit in die erste Verlängerung, in der recht wenig bis gar nichts passierte. Dafür erlebten die Zuschauer, die bis zum Schluss durchhielten, nach dem erneuten Seitenwechsel einen bärenstarken TSV Buch II der sich mit der größeren Ausdauer verdientermaßen das Aufstiegsticket sicherte. In der 110. Minute brachte der eingewechselte Stefan Scherzer II, der durch wochenlanger Verletzungspause dem Bezirksligakader nicht zur Verfügung stand und nun in der Zweiten sein Comeback feierte, den TSV per Kopf nach feinem Freistoß von Thomas Mahlein wieder in Front. Den nächsten Konter schloss Riese prompt mit dem 3:1 ab (114.). Als alle Gegenwehr der Buchenbühler längst gebrochen war setzte Kapitän Andreas Assmann mit dem 4:1 noch einen obendrauf. Während die Bucher nach Abpfiff feiernd den „HUMBA“ tanzten, schlichen die geschlagenen Buchenbühler vom Feld. Ihnen bleibt die Erkenntnis, besser als die letztlich drei Tore Unterschied gewesen zu sein und eine letzte Chance, mit zwei Siegen aus den nächsten zwei Spielen, den Klassenerhalt doch noch zu schaffen. Der Grundstein dafür kann am Samstag im Spiel gegen den SV Brunn (16 Uhr beim TSV Burgfarrnbach) gelegt werden.

Stimmen zum Spiel

Wolfgang Diehm

(Trainer TSV Buch II): "Ich bin nur noch stolz auf die Mannschaft! In den vergangenen sechs Wochen hatten wir eigentlich nur noch K.O.-Spiele vor uns. Jetzt haben wir's gepackt! Heute haben wir taktisch hervorragend gespielt, nur hatten wir einen kleinen Hänger Mitte der zweiten Halbzeit, das hat Buchenbühl zum Ausgleich genutzt. Ich war mir aber sicher, dass wir das Spiel in der Verlängerung gewinnen werden. Konditionell habe ich die Vorteile auf unserer Seite gesehen und so kam es auch. Jetzt können wir erstmal feiern, nächste Saison wird es aber wieder hart zur Sache gehen."

Christian Löhner

(Manager ASV Buchenbühl): "Wenn man bedenkt, dass wir mit dem letzten Aufgebot angetreten sind, muss ich sagen, dass sich die Mannschaft gut verkauft hat. Buch ist zweifelsohne der verdiente Sieger, dem ich für die Kreisklasse alles Gute wünsche. Wir werden für die nächsten Spiele alles mobilisieren und hoffen, dass wir unsere letzte Chance noch nutzen können."

Das Spiel in Zahlen